0319 - Der Phantomsender
Anschlag brachte, beugte sich der andere über die Kontrollen des Transmitters.
Einen Augenblick lang befand sich Perry Rhodan in dem Glauben, sie würden versuchen zu entkommen. Dann belehrte ihn der fauchende Energiestrahl aus der Mündung der Impulswaffe eines Besseren, der tödliche Strahl ging dicht an Oro Masut vorbei und verpuffte wirkungslos.
Die drei Männer drosselten ihre Geschwindigkeit, um nicht über das Ziel hinauszuschießen.
Im letzten Augenblick schaltete Melbar Kasom seine Antigravprojektoren aus und sackte wie ein Stein fünfzig Meter in die Tiefe - der zuckende Energiestrahl ging weit über dem Ertruser ins Leere.
Perry Rhodan biß die Zähne zusammen. Seine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten.
Durch Kasoms Unvorsichtigkeit hatten sie das Überraschungsmoment verloren.
Offenbar besaß der Sendetransmitter einen Infrarotsucher, auf dessen Bildschirm die arbeitenden Tornisteraggregate der drei Männer deutlich zu erkennen waren.
Die Mikrotriebwerke entwickelten genügend Hitze, um selbst in Boultats aufgeheizter Atmosphäre auf dem Schirm des Suchgerätes wie leuchtende Fanale erkennbar zu sein.
„Trennt euch", rief Rhodan hastig. „Schnell - ehe sich der Bursche dort unten eingeschossen hat."
Aus den Augenwinkeln erkannte Rhodan, wie die beiden Ertruser mit aufjaulenden Triebwerken zur Seite ausscherten und links und rechts neben dem Transmitter vorbeiflogen, verfolgt von den immer genauer sitzenden Schüssen aus der schweren Waffe des Generals.
Nur nach den Angaben seines Gefährten zielend, entwickelte er eine fatale Treffsicherheit.
Und noch etwas anderes erkannte Rhodan: Die Tatsache, daß sich die beiden Generäle ihrer Haut wehrten, anstatt mit dem Transmitter zu verschwinden, bewies eindeutig, daß die Spannung der Energiebank des Transmitters noch nicht hoch genug war, um das schwere Gerät entmaterialisieren zu lassen.
Der Großadministrator zog steil in den Himmel empor und setzte über den Sendetransmitter hinweg.
Er hielt es nicht für nötig, in den Kampf einzugreifen.
Wie mächtige Raubvogel stürzten die beiden gigantischen Ertruser, um kurz vor dem scheinbar unvermeidlichen Aufprall die Leistung des Antigravfeldes hochzufahren. Sanft wie Federn setzten sie auf - und im gleichen Augenblick eröffneten sie das Feuer aus ihren schweren Waffen.
Weit über den Kämpfenden loste sich ein kleiner Stein durch die Erschütterungen aus seiner Verankerung, gefolgt von einer Kavalkade größerer Felsbrocken rollte er zu Tal, dabei verbreiterte sich der Strom immer mehr. Schließlich donnerte eine ausgewachsene Lawine über die Flanken der Bergwände herab.
Als dieses Geräusch verstummte und der Staub sich verzogen hatte, da schwiegen auch die Waffen der Ertruser.
Das Ganze hatte nicht mehr als zwei Minuten gedauert, wie Perry Rhodan durch einen Blick auf die Uhr feststellte.
Neben dem Transmitter regte sich kein Leben mehr; die Generäle lagen seltsam verkrümmt auf dem Boden.
Der Großadministrator landete mit federnden Knien und öffnete den Helm. Links und rechts von ihm erhoben sich die beiden Ertruser hinter ihren Deckungen und kamen langsam näher.
Als Rhodans Blick zum Transmitter zurückkehrte, sah er mit tiefem Erschrecken, daß sich ein blauweiß strahlendes Feld um das kastenförmige Gerät aufzubauen begann. Offenbar war es einem der Generäle in letzter Sekunde gelungen, den „Sprungmechanismus" des Sendetransmitters zu aktivieren, von der Hoffnung geleitet, das Gerät würde dadurch nicht in die Hände der Verfolger fallen.
Das mußte unter allen Umständen unterbunden werden. Ohne diesen Beweis würde Roumbaki den gefangenen Terranern niemals die Freiheit gewahren.
„Was tun Sie da, Sir?" rief Kasom.
„Der Transmitter", schrie Perry Rhodan zurück. „Er verschwindet! Ich muß die Kontrollen abschalten..."
Kaum hatte Rhodan geendet, als ein Energiestrahl über ihn hinwegzuckte, in die Transmitterkontrollen schlug und die rechte Seite des Gerätes verschmorte.
Melbar Kasom hatte instinktiv richtig gehandelt, als er erkannte, daß der Großadministrator nicht mehr rechtzeitig die Kontrollen erreichen würde. Der Ertruser vereitelte auf seine Weise das Verschwinden des Transmitters.
Das blauweiße Leuchten erlosch, das die beginnende Entmaterialisation ankündigte.
Der Transmitter würde niemals mehr „springen"'.
Der Sender war verstummt.
5.
„Nun, Doktor?"
Rois Frage klang ungeduldig.
Fred Blain richtete den Blick seiner
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