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032 - Der Opferdolch

032 - Der Opferdolch

Titel: 032 - Der Opferdolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Jackenärmel.
    »Kommen Sie mit«, wisperte sie. »Es ist eine Falle für Sie. Wir müssen durch den Notausstieg fliehen.«
    Dorian folgte der Stewardeß. Er schaute über die Schulter zurück und sah, wie der albanische Offizier dem österreichischen Flugkapitän eine Pistole auf die Brust setzte.
    Die zweite Stewardeß half der andern, den hinteren Ausstieg zu öffnen. Dorian sah in einen Nebel, den man mit dem Messer hätte schneiden können. Die Stewardeß hielt sich an der Bodenkante des Ausstiegs fest. Ihre Beine baumelten frei in der Luft. Sie ließ sich den letzten halben Meter fallen und winkte Dorian zu.
    »So kommen Sie doch! Sonst sind Sie verloren.«
    Dorian zögerte. Hier war Schwarze Magie im Spiel. Jemand hatte ihn nach Albanien gelotst, aus Gründen, die er noch nicht kannte, aber sicher nicht, um ihm Wohltaten zu erweisen.
    Der albanische Offizier sah ihn, schrie etwas auf albanisch und zielte mit der Pistole auf Dorian. Das gab den Ausschlag. Der Dämonenkiller sprang aus dem Flugzeug. Der Albanier schoß. Die Kugel schlug irgendwo im Heck der Maschine ein.
    Dorian landete auf dem Betonboden. Er hielt seinen Handkoffer fest. Elise, die Stewardeß, nahm ihn an der Hand und zog ihn weg.
    »Schnell! Folgen Sie mir! Ich will Sie retten.«
    Vorn an der Gangway wurden Befehle gebrüllt. Dorian konnte wegen des dichten Nebels nichts sehen. Zum ersten Mal ging ihm auf, daß dieser Nebel wahrscheinlich keinen natürlichen Ursprung hatte. Schüsse krachten, Kugeln fetzten durch den Nebel. Alle Geräusche klangen seltsam gedämpft.
    Dorian folgte der Stewardeß. Eine Kugel durchschlug seinen Handkoffer. Beinahe wäre er ihm aus der Hand gerissen worden. Eine Trillerpfeife schrillte. Irgendwo bellten Hunde.
    Dorian und Elise kamen an einen hohen Drahtzaun.
    »Nicht berühren!« warnte die Stewardeß. »Elektrisch geladen.«
    Das Flughafengelände war eingezäunt. Dorian fragte sich, wie sie von hier entkommen sollten. Hunde, ein elektrisch geladener Stacheldrahtzaun – war das etwa ein Militärflugplatz?
    Elise zog Dorian am Zaun entlang. An einer Stelle war ein großes Stück herausgeschnitten worden. Sie schlüpften durch die Lücke und rannten weiter. Es war bitterkalt, aber es lag kein Schnee.
    Dorian hielt immer noch Elises Hand. Sie zog ihn mit sich. Plötzlich blieb er stehen, packte Elise an den Schultern und drehte sie zu sich herum, daß sie ihn ansehen mußte.
    »Ich gehe keinen Schritt mehr weiter, wenn ich nicht endlich erfahre, was hier eigentlich los ist und wo es hingeht«, sagte er entschlossen. »Ich bin kein Hammel, der zur Schlachtbank rennt.«
    Elise sah ihn völlig verwirrt an. Es war, als würde ein Schleier von ihren Augen weggezogen. Sie schüttelte den Kopf. Jetzt erst begann sie in ihrer dünnen, blauen Stewardeßuniform zu frieren.
    Aus dem Nebel tauchten Gestalten auf. Von allen Seiten kamen sie. Sie hatten die Stewardeß und den Dämonenkiller umringt.
    Elise schlug die Hände vor den Mund. »Aber … Was? Wo? Wo sind wir? Wie komme ich hierher?«
    »Das wüßte ich selber gern«, sagte Dorian.
    Die Gestalten kamen näher. Sie tauchten aus dem Nebel auf und wurden zu klar und deutlich erkennbaren Wesen. Aber zu was für Wesen! Es waren Untote, wandelnde Leichname. Sie trugen Lumpen, moderne Uniformfetzen oder Zivil. Ihre Gesichter waren grünlich oder fahl.
    Dorian hörte merkwürdige Geräusche. Zunächst konnte er nicht erkennen, was er da hörte, aber dann identifizierte er das Geräusch eines Lastwagenmotors und das Blöken von Schafen. Gleich darauf sah er auch Umrisse des Lastwagens aus dem Nebel auftauchen. Es schien, daß die Schafe sich auf der Ladefläche des Lastwagens befanden.
    Die Untoten rührten sich nicht. Sie standen lauernd und abwartend da. Es waren mehr als zwanzig.
    Dorian öffnete seinen Handkoffer. Er wühlte in der schmutzigen Wäsche und holte den Opferdolch hervor, den der Demiurg, der Oberpriester der Manichäer in Istanbul, ihm geschenkt hatte. Es war ein Dolch mit einem reichverzierten Griff aus Gold und Leder und einer dreißig Zentimeter langen gekrümmten Klinge. Die Schneide des Dolches befand sich innen. Die Klinge trug eine Inschrift in uigurischer Sprache: Tod den Untoten, in deren Adern fremdes Blut fließt.
    Wie auf ein geheimes Signal griffen die Untoten an. Der Dämonenkiller ließ sie herankommen. Im Gesicht der Stewardeß spiegelten sich Angst und Grauen.
    Dorian trat einem hochgewachsenen Untoten vor die Brust, daß er zurückflog. Ein

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