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032 - Töchter der Nacht

032 - Töchter der Nacht

Titel: 032 - Töchter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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eingerissene Stelle. Dann sah er auf.
    »Draußen geht gerade ein Herr vorbei, den Mrs. Markham nicht leiden kann,«
    Er zeigte mit dem Kopf zum Fenster, durch das man auf die High Street sehen konnte.
    Sanderson folgte seinem Blick und sah den Rücken einer untersetzten Gestalt.
    »Wer ist das?« fragte er.
    »Der Farmer Gold, ein sehr unangenehmer Mensch. Er hat Mylady neulich von seinen Feldern gewiesen, als sie eine kleine Landschaftsskizze machen wollte.«
    »Das wundert mich. Er ist sonst sehr nett. Also, ich werde das Päckchen wieder in die Stahlkammer bringen, und Sie können Mrs. Markham ausrichten, daß sie vollkommen beruhigt sein kann - Ihr Schmuck ist in Sicherheit.«
    In dem Augenblick kam der Angestellte mit dem Geld. Mr. Winter zählte es umständlich nach - nicht nur einmal, sondern dreimal -, bevor er es einsteckte. Dann erhob er sich und wollte gehen. Aber Sanderson hielt ihn zurück.
    »Ich möchte Sie noch in einer besonderen Angelegenheit sprechen, Mr. Winter, wenn Sie fünf Minuten für mich Zeit haben. Sie reisen nach Amerika. Hätten Sie die Liebenswürdigkeit, ein paar Informationen für mich zu sammeln, besonders während Sie an Bord des Dampfers sind?«
    »Wenn ich nicht seekrank werde! Davor habe ich jetzt schon Angst.«
    »Ach, so schlimm wird das schon nicht werden. Ein wenig umsehen werden Sie sich auf jeden Fall können«, meinte Sanderson lachend. »Mr. und Mrs. Cameron werden mit Ihnen zusammen an Bord sein . . .«
    »Cameron?« fragte Winter erstaunt.
    »Ja.«
    »Sind das Leute vom Lande? Kenne ich sie?«
    »Ich weiß nicht, ob Sie mit ihnen bekannt sind. Sie wohnen hier in dieser Stadt.«
    »Ach ja, die Amerikaner!« Winter nickte. »Jetzt weiß ich, wen Sie meinen.«
    Und nun sprach Sanderson längere Zeit vertraulich mit dem Butler. Es dauerte länger als fünf Minuten, denn er mußte, um sich verständlich zu machen, Winter ins Vertrauen ziehen.
    Bartholomew hörte, daß sich Sanderson lange und eifrig mit jemandem unterhielt. Als er durch die Glastür schaute, bemerkte er das ernste Gesicht seines Assistenten und lächelte.

6
    Jim verschloß den Brief, den er eben geschrieben hatte, und ging nach vorn zum Schalterraum.
    »Ist Mrs. Cameron schon hiergewesen?«
    »Nein«, antwortete der Angestellte. »Mr. Winter, der Butler von Mrs. Markham, ist noch drüben im anderen Büro.«
    »Dann bestellen Sie Sanderson, daß ich in zehn Minuten wieder da bin«, sagte Jim und ging auf die High Street hinaus.
    Er war unruhig und ungeduldig, denn er sehnte sich danach, in Margots Gesicht zu schauen, solange sie noch hier war. Vielleicht würde er sie nie wiedersehen. Er schlug den Weg zum Haus der Camerons ein und war auf sich selbst ärgerlich, daß er so unvernünftig war. Als er die Hälfte des Wegs nach Moor Hill zurückgelegt hatte, sah er ein großes Auto, das ihm langsam entgegenkam. Er hob den Arm, und der Wagen hielt.
    Cecile Cameron winkte ihn heran.
    »Wohin gehen Sie denn schon so früh?« fragte sie.
    Neben ihr saß Margot, die wohl ahnte, warum Jim den Hügel hinaufstieg. Sie war sehr gespannt, was für eine Ausrede er sich einfallen lassen würde.
    »Ich wollte Sie sehen - und versuchte es aufs Geratewohl«, antwortete Jim. Er öffnete die Wagentür und setzte sich auf einen der hinteren Plätze.
    »Und Margot wollten Sie nicht besuchen?« fragte Cecile.
    »Ja, Margot auch«, erwiderte er ohne Verlegenheit. »Ich weiß, daß es dumm ist, was ich da sage, aber ich finde es traurig, daß Sie wegreisen.« »Ich glaube, wir würden alle sehr gern bleiben«, sagte Cecile, »selbst Margot.«
    »Ja, selbst Margot«, wiederholte die Schwägerin.
    »Können Sie nicht einen Vorwand finden, um uns zu begleiten? Kommen Sie doch mit uns!« schlug Cecile vergnügt vor.
    »Einen Grund wüßte ich schon seit langem«, murmelte Jim.
    Margot sah starr in die Gegend. Sie tat, als interessierte sie sich für alles andere mehr als für Jim Bartholomew, der neben ihr saß und verstohlen seinen Fuß neben ihren gesetzt hatte.
    »Wenn Sie nicht sehr schnell zurückkommen, ist es durchaus möglich, daß ich plötzlich drüben auftauche«, scherzte er. »Eines schönen Tages, wenn Sie in Ihren fürstlichen Zimmern im neunundzwanzigsten Stock des Goldrox-Hotels sitzen und nach dem Kellner klingeln, tut sich die Tür auf und herein tritt - Jim Bartholomew! -Ach, und da wären wir ja schon - sehr weit kann ich Ihnen also nicht entgegengegangen sein . . .«
    In diesem Augenblick hielt der Wagen vor dem

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