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032 - Töchter der Nacht

032 - Töchter der Nacht

Titel: 032 - Töchter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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geschehen?«
    »Winter hatte den ganz gewöhnlichen Trick angewendet, zwei gleiche Pakete miteinander auszuwechseln. Er hatte ein ganz ähnliches Paket in braunem Papier zur Bank mitgebracht, das auf gleiche Weise versiegelt war, und während er Sandersons Aufmerksamkeit ablenkte, indem er ihm jemanden auf der Straße zeigte, vertauschte er die beiden kleinen Päckchen. - Nun wußte ich, daß Winter an dem ganzen Fall beteiligt war, ja, ich ahnte bereits, daß nur er es gewesen sein konnte, der Sanderson getäuscht und ermordet hatte. Ich nahm an, daß Mrs. Markham Moorford schon verlassen habe - wahrscheinlich befand sie sich zusammen mit Winter bereits auf der Fahrt nach Southampton. Ich mußte also schnell nachdenken und einen Entschluß fassen. So holte ich zweihundert Pfund aus einer Schublade meines Schreibtischs, eilte nach Hause und nahm meinen Koffer, der bereits für meinen Besuch in London gepackt war. Den Rest der Geschichte kennst du ja.«
    »Was wolltest du an Bord des Schiffes?«
    Er lachte.
    »Ich wußte doch, daß der Mörder an Bord sein mußte, und außerdem warst doch auch du auf der ›Ceramia‹.«
    »Jim, schäme dich, daß du die beiden Dinge in einem Atemzug nennen kannst. Das nennst du Liebe ?«
    »Gewiß. Und ich kann dir ganz aufrichtig sagen - das einzige, was mich damals dazu antrieb, dieses Abenteuer zu beginnen, war das Bewußtsein, daß du in meiner Nähe sein würdest.«
    Sie sah ihn von der Seite an. »Meinst du das wirklich?«
    »Selbstverständlich . . .« Er schwieg und schien verletzt.
    »Aber«, begann Margot wieder, »du hast mir noch nicht gesagt, was aus dem Halsband geworden ist?«
    Er zuckte verzweifelt die Schultern.
    »In den weiten Taschen von Tonys Breeches steckten so viel Juwelen und Brillanten, daß ein Juwelier zehn Jahre lang davon hätte verkaufen können. Aber es war nichts darunter, was dem Juwelenhalsband von Mrs. Markham auch nur im entferntesten ähnlich gesehen hätte. Das ist eine fatale Tatsache für mich. Ich möchte bloß wissen . . .«
    »Glaubst du, daß Mrs. Markham das Halsband nicht besitzt? Und, wenn sie es nicht hat - wird in diesem besonderen Fall die Bank überhaupt bezahlen müssen? Winter, also ihr eigener Mann, hat ja selbst...«
    Jim hob abwehrend die Hände.
    »Das alles läßt sich im Augenblick noch gar nicht absehen.«
    »Übrigens - ich bin gespannt, ob ihre New Yorker Freundin die Konfektschachtel abholt.«
    »Was für eine Konfektschachtel?« fragte Jim plötzlich interessiert. »Hat Stella eine Freundin in New York?«
    »Ach, ja, irgendeine Dame sollte nach der Schachtel fragen - und ich soll sie ihr überreichen.«
    Jim faßte Margot hart an der Schulter. »Wo ist das Päckchen?«
    »Du meinst doch nicht etwa -?«
    »Wir wollen es sofort untersuchen.«
    Sie eilten zusammen den Gang entlang zu Margots Zimmer und schlossen den Koffer auf.
    Mit zitternden Händen riß Margot das Packpapier von der Schachtel. Jim öffnete sofort den Deckel.
    »Es ist tatsächlich Konfekt«, sagte er. »Das heißt...«
    Er fühlte mit den Fingern zwischen die einzelnen Stücke, schob das Gebäck dann beiseite und zog einen Gegenstand heraus, der glitzerte und glänzte. »Margot, unsere Zukunft ist gesichert!«
    »Sie war schon gesichert, als du vor dem Ertrinken gerettet wurdest.«
    »Jetzt erklärt sich auch alles andere. Tony hat sich doch in deiner Kabine zu schaffen gemacht?«
    »Der Major - ich meine, Romano - ja! Ich habe es ihm direkt auf den Kopf zugesagt. Aber was hat das jetzt zu bedeuten?«
    »Er ist dorthin gegangen, um sich zu überzeugen, daß das Halsband wirklich dort war. Es ist Stella Markhams persönliches Eigentum, und er sorgte sich deswegen. Wahrscheinlich hat er vermutet, daß Stella es dir zur Aufbewahrung übergab, und hat deine Kabine durchsucht, um sich zu beruhigen. Er hat sie über alles geliebt.«
    »Was, Tony Romano hat Mrs. Markham geliebt?« fragte Margot erst ungläubig, aber dann erinnerte sie sich.
    »Ja, seine Liebe war so groß, daß er die geliebte Frau rettete - genau wie du mich gerettet hast, als du in deinem hübschen Schwimmanzug ins Wasser sprangst...«
    Sie sah ihn etwas ärgerlich an, aber er schloß sie lachend in die Arme.
    - ENDE -

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