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0322 - Ein Gigant erwacht

Titel: 0322 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    „An Bord des gegnerischen Schiffes befinden sich Zeitverbrecher", kam schließlich die leise Antwort.
    „Ein solches Wesen darf nicht in das Symposium aufgenommen werden."
    „Warum nicht?" wollte Tro Khon wissen. „Alles, was zählt, ist die geistige Qualifikation. Moralische Bedenken sind sinnlos, denn sobald ein Fremder dem Symposium angehört, wird er sich einfügen."
    Wieder wurde es still. Tro Khon ahnte, daß die Exekutoren untereinander berieten. So sehr ihnen daran gelegen sein mußte, den Kosmonauten bald zu ersetzen, sie sträubten sich dagegen, das Bewußtsein eines Gegners in ihre Gemeinschaft aufzunehmen. Tro Khon hatte gewußt, daß es zu solchen Bedenken kommen würde. Er war auf alle Argumente eingestellt. Wichtig war nur, daß er den Widerstand der Bewußtseinshüter schnell genug brechen konnte.
    Exekutor Nr. 3 meldete sich.
    „Das Symposium möchte bei der Auswahl des neuen Kosmonauten mitbestimmen", verlangte der Kontrolleur der gesamten technischen Ausrüstung des Dolan.
    Tro Khon lachte.
    „Was heißt hier mitbestimmen? Schließlich ist es ein Angehöriger des Symposiums, der den neuen Kosmonauten auswählt. Ich überlasse es dem Analytiker, welches Besatzungsmitglied des gegnerischen Schiffes er aussucht."
    Sofort mischte sich Nummer Sieben ein.
    „Die Auswahl ist auf einen Personenkreis begrenzt, der von uns als verbrecherisch angesehen wird", sagte der Analytiker. „Es ist keine Wahlfreiheit, wenn ich nur unter einer Gruppe aussuchen darf, der ausschließlich Zeitverbrecher angehören. Zumindest sollten Sie uns Gelegenheit geben, ein anderes Schiff zu suchen. Bei einiger Anstrengung fänden wir bestimmt bald ein Schiff der Gurrads."
    „Von fünftausend Gurrads ist höchstens einer als Kosmonaut geeignet."
    versetzte Tro Khon. „Außerdem drängt die Zeit. Wir wollen einen Kompromiß schließen. Vorläufig nehmen wir einen der Zeitverbrecher als Kosmonauten an Bord. Sobald wir einen geeigneten Ersatz finden, wird Exekutor Nummer Eins wieder umgetauscht."
    Die Bewußtseinshüter berieten den neuen Vorschlag des Schwingungswächters. Es war Nr. 2, der sich schließlich zu Wort meldete.
    „Ich muß unmittelbar mit dem ersten Exekutor zusammenarbeiten", erinnerte er Tro Khon. „Glauben Sie nicht, daß es durch die instinktive Abscheu, die ich empfinde, zu Fehlern in der Flugtechnik kommen wird?"
    „Im Gegenteil", antwortete Tro Khon. „Sie werden jeden guten Kosmonauten akzeptieren. Die Zusammenarbeit mit einem unsympathischen Mitglied wird völlig sachlich und ohne jede Gefühlsbetonung sein. Davon kann das Symposium nur profitieren."
    „Trotzdem bin ich dagegen, daß wir einen Zeitverbrecher aufnehmen", sagte Nr. 5.
    Tro Khon atmete auf. Er hatte alle vernünftigen Einwände widerlegt. Nun kam es darauf an, den gefühlsmäßigen Widerstand der Exekutoren zu beseitigen.
    „Wir verlieren kostbare Zeit", sendete der Zweitkonditionierte. „Es kann nichts schaden, wenn Nummer Sieben inzwischen mit der Analyse unseres Gegners beginnt. Vielleicht stellt sich heraus, daß wir ein durchaus akzeptables Mitglied finden."
    „Mit der Analyse sind wir einverstanden", entgegnete Exekutor Nr. 7. „Wir behalten uns jedoch das Recht vor, jeden uns nicht genehmen Neuling abzulehnen."
    Tro Khon wußte, daß er gewonnen hatte.
    „Selbstverständlich", sagte er hastig. „Beginnen Sie jetzt mit der Analyse."
    Er lehnte sich zurück und starrte auf die Bildschirme. Das hundert Meter durchmessende Raumschiff hatte inzwischen die Randzone des Katastrophengebiets erreicht.
    Noch immer war es 34.000 Kilometer von dem Dolan entfernt.
    Gemessen an der Fähigkeit der Exekutoren war diese Entfernung jedoch gering.
     
    6.
     
    Zusammen mit Hastings und mit Hilfe der Bordpositronik hatte Camaron Olek die Flugbahnen einiger größerer kosmischer Trümmer errechnet. Nachdem anfänglich der größte Teil aller Feisund Eisbrocken in alle Richtungen davongetrieben war, hatte sich das chaotische Durcheinander inzwischen beruhigt. Viele der Planetoiden hatten eine stabile Kreisbahn um Modula eingeschlagen.
    Andere waren weit davongetrieben und irrten in den äußersten Regionen des Modula-Systems umher.
    Trotzdem war die Zusammenballung einzelner Trümmerstücke an manchen Stellen noch so dicht, daß für die GOLDEN STAR ein Durchkommen unmöglich war. Daveen Reis hatte klar zu verstehen gegeben, daß er, um jedes Risiko zu vermeiden, das Schiff nur bis ins Randgebiet der Planetenüberreste bringen

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