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0322 - Ein Gigant erwacht

Titel: 0322 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte.
    Camaron Olek dagegen hatte andere Pläne. Diese behielt er jedoch noch für sich, weil er wußte, daß auch Reis' Geduld nicht unerschöpflich war.
    „Wäre der Planet von einer gewaltigen Explosion zerrissen worden, hätten wir keine Aussichten, in diesem Gebiet Überreste zu finden", sagte Hastings. „Durch den Beschuß aus Intervallwaffen ist die Eiswelt in sich zerfallen und dann allmählich auseinandergetrieben." Er seufzte. „Es müßte interessant sein, eines der großen Trümmerstücke aus der Nähe zu untersuchen."
    Olek richtete sich auf.
    „Es ist wichtig, daß wir möglichst viele Erkenntnisse über die Wirkung von Intervallwaffen gewinnen", sagte er. „Glauben Sie, daß Sie einige Entdeckungen machen können, wenn wir einen Planetoiden gründlich untersuchen?"
    „Was soll das, Captain?" knurrte Reis. „Sie wissen genau, daß ich mit der GOLDEN STAR nicht tiefer in dieses gefährliche Gebiet eindringen werde."
    Olek lächelte unschuldig.
    „Natürlich nicht, Sir", stimmte er sofort zu. „Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß Dr. Hastings Gelegenheit erhält, die gewünschten Untersuchungen mit einer Space-Jet durchzuführen."
    Daveen Reis winkte ab.
    „Ich weiß, worauf Sie hinauswollen", sagte er. „Sie würden natürlich diese Jet steuern."
    Auf Oleks Stirn erschien eine steile Falte. „Ich würde mich für dieses Unternehmen freiwillig melden."
    „Niemand verläßt das Schiff", sagte Reis nachdrücklich.
    Hastings erhob sich von seinem Platz und ging unruhig vor den Kontrollen hin und her. Der Wissenschaftler war häßlich, ohne jedoch abstoßend zu wirken. Reis mochte ihn, aber dies war für ihn kein Grund, den Wünschen dieses Mannes nachzugeben.
    Hastings blieb abrupt stehen und hob beschwörend beide Arme.
    „Sind Sie sich darüber im klaren, daß wir eine einmalige Chance haben?" fragte er. „Wollen Sie aus einem völlig unangebrachten Sicherheitsbedürfnis heraus eine aufschlußreiche wissenschaftliche Untersuchung verhindern?"
    „Jetzt langt es!" explodierte Reis. Hastings erlebte zum erstenmal, daß der Kommandant die Beherrschung verlor. „Mit diesem Unsinn kommen Sie bei mir nicht durch. Sicherheitsbedürfnis! Mein Sicherheitsbedürfnis ist nicht stärker und nicht geringer als das Ihre. Dagegen scheint es, was das Verantwortungsgefühl betrifft, beträchtliche Unterschiede und Meinungen zwischen uns beiden zu geben."
    Hastings errötete und biß sich auf die Unterlippe.
    „Von einem eventuellen Erfolg würden auch Sie und die Besatzung profitieren", sagte er. „Wenn Sie mit wichtigen Daten zurückkommen, würde die Flottenführung erkennen, daß Sie mit Ihrem Schiff auch andere Aufgaben durchführen können als Kurier- und Funkdienste."
    Hastings Stimme war schriller geworden, als er gemerkt hatte, daß seine letzten Worte für den Kommandanten und auch für die anwesenden Offiziere beleidigend sein mußten. Seltsamerweise reagierte Reis völlig anders, als der Wissenschaftler erwartet hatte.
    Der Major senkte den Kopf.
    „Sie haben recht", sagte er kaum hörbar. „Vielleicht fehlt mir tatsächlich etwas Eigeninitiative.
    Vielleicht ist Captain Olek nur an Bord dieses Schiffes, um mich aufzurütteln."
    „Ich hätte das nicht sagen sollen", entschuldigte sich Hastings verlegen. „Es ... es trifft nicht zu, Major. Ich ließ mich von meinen Wünschen leiten."
    „Wir sollten nicht soviel darüber reden", schlug Olek vor.
    „Doch, doch", sagte Reis hastig. „Ich möchte einmal feststellen, ob ich mit meinen Ansichten allein stehe, oder ob es in der Zentrale Besatzungsmitglieder gibt, die meine Auffassung unterstützen."
    Er stand auf und trat an den Rand des Kontrollstands. Er war ein untersetzter, gutmütiger Mann, aber Camaron Olek fragte sich zum erstenmal, ob er ihn wirklich so gut kannte, wie er bisher geglaubt hatte.
    „Wer unterstützt den Vorschlag des Wissenschaftlers, in diesem Gebiet gründliche Untersuchungen durchzuführen?" fragte er.
    Es war ungewöhnlich, daß ein Kommandant sich in dieser Form an die Besatzung seines Schiffes wandte. Die Männer waren deshalb so verblüfft, daß sie überhaupt nicht reagierten. Jetzt sah Camaron Olek den Zeitpunkt gekommen, den Lauf der Dinge seinen Vorstellungen entsprechend zu beeinflussen.
    „Mit anderen Worten ausgedrückt, möchte der Major wissen, wer von Ihnen bereit wäre, mit einer Space-Jet loszufliegen und auf einem Trümmerstück des Eisplaneten zu landen?" erkundigte er sich.
    Die Männer

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