2940 - Todesfalle Field Office
Wenige Sekunden später ertönte der Feueralarm.
»Schnell, wir müssen nachsehen, was los ist!«, stieß ich aus.
Wurde das FBI von Terroristen angegriffen? Wir verließen unser Büro und schauten uns um.
»Zu Mister High!«, sagte ich und lief los.
Die Luft war voller Staub. Dann kamen uns die ersten Personen entgegen.
»Was war das? Was ist passiert?«, fragte eine junge Frau, die in der Verwaltung arbeitete.
»Keine Ahnung«, sagte ich. »Verlassen Sie sofort das Gebäude.«
Sie nickte kurz und rannte dann zum Treppenhaus.
Phil und ich arbeiteten uns weiter vor. Innerlich schauderte mir vor dem, was uns erwarten würde. Die Explosion war, soweit ich es beurteilen konnte, aus der Richtung von Mr Highs Büro gekommen. Eine Explosion im 23. Stock des Bundesgebäudes. Etwas, das eigentlich nie hätte passieren dürfen. Wie war es möglich, dass eine Bombe trotz all der Sicherheitsmaßnahmen ins Field Office gelangen konnte?
Als wir das Büro fast erreicht hatten, kam uns ein taumelnder Agent entgegen, Terence Miller. Er blutete am Kopf.
»Hallo, Jerry«, schrie er mich an. »Was ist hier los?«
»Keine Ahnung«, antwortete ich.
Aber er konnte mich nicht verstehen. Offenbar hatte sein Gehör gelitten. Ich schaute mir seinen Kopf kurz an, legte seine Hand auf die Stelle, die ich als Wunde identifiziert hatte, und machte ihm mit Zeichen klar, dass er über die Treppe nach unten gehen sollte.
Schnell folgte ich Phil, der schon vorgegangen war. Er beugte sich über jemanden, den ich zuerst nicht erkennen konnte. Dann sah ich, dass es sich um Helen handelte. Ein Schock durchfuhr meinen Körper. Nein, nicht Helen!
Dann sah ich, dass sie ihre Augen öffnete und sich ihr Brustkorb hob und senkte. Sie lebte also.
»Hallo, Phil«, sagte sie mit schwacher Stimme. »Was ist mit Mister High? Geht es ihm gut?«
Phil deutete mit dem Kopf zum Büro unseres Chefs. Ich schaute nach. Im Büro sah es chaotisch aus: Bilder waren von den Wänden gefallen, Stühle umgeworfen worden und überall lagen Papiere herum. Die Scheibe war teilweise zerbrochen und Glassplitter lagen auf dem Boden verstreut, einige steckten auch in den Wänden.
Mr High war nicht zu sehen. Allerdings war das Loch in der Scheibe groß genug, dass ein erwachsener Mann hindurchgepasst hätte. Mir stockte der Atem. Wenn sich Mr High zum Zeitpunkt der Explosion in seinem Büro befunden hatte, dann wäre es möglich, dass er durch den Sog, der auf die Druckwelle folgte, nach draußen geschleudert worden war! Nein, bloß das nicht!
Ich ging zum Fenster und schaute nach draußen. Unten auf dem Platz vor dem Gebäude befanden sich Dutzende von Menschen, von denen die meisten davonliefen, um sich in Sicherheit zu bringen. Ich konnte nicht erkennen, ob sich Mr Highs lebloser Körper dort unten befand. Daher entschloss ich mich, hier oben zu bleiben und zu helfen, wo ich konnte.
Als ich das Büro verlassen hatte, sah ich Helen, die von Phil gestützt wurde.
»Ich bringe sie runter«, sagte Phil und ging mit ihr langsam in Richtung Treppenhaus.
»Gut, wir bleiben telefonisch in Kontakt«, erwiderte ich. »Gib mir Bescheid, wenn du nähere Informationen hast über das, was passiert ist.«
Phil nickte und ging weiter.
Ich ging zum nächsten Büro und schaute mich dort um. Es sah nicht viel anders aus als bei Mr High, und auch hier befand sich niemand. Entsprechend arbeitete ich mich weiter vor, bis ich den bewegungslosen Körper einer Frau erblickte, der auf dem Boden eines der Büros lag. Als ich genauer hinschaute, sah ich, dass sie flach atmete, also noch lebte.
Sie blutete am Kopf und an mehreren anderen Stellen. Als ich mich zu ihr hinunterbeugte, sah ich ihren Mitarbeiterausweis: Susan Whiteman vom Controlling. Sie arbeitete erst ein paar Monate auf dieser Etage. Sicher hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr hier so etwas passieren könnte. Niemand von uns hatte das.
Ich sprach sie mit ihrem Namen an. Ihre Augenlider flackerten, dann, nach einer Weile, öffnete sie sie leicht.
»Oh, verdammt, was ist passiert?«, fragte sie und schien durch mich hindurchzuschauen.
»Es gab eine Explosion«, antwortete ich. »Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen? Können Sie sich bewegen?«
Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie sie ihre Arme und Beine bewegte. Das war ein gutes Zeichen.
»Ganz ruhig«, fuhr ich fort. »Keine schnellen Bewegungen. Wir müssen sichergehen, dass Sie sich nichts gebrochen haben.«
Sie schien mich nicht zu hören, denn sie
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