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0322 - Ein Gigant erwacht

Titel: 0322 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch die Perlians gelungen. Die Katastrophe mußte das Interesse des Gegners wecken. Außerdem fand der Dolan in den zahllosen Trümmern, die jetzt durch den Weltraum schwebten, einen sicheren Schutz. Mit seiner rauen und zernarbten Oberfläche unterschied sich das Retortenwesen kaum von den verschiedenen Eis- und Felsbrocken, die durch das All trieben.
    Die Falle war aufgestellt.
    Wenn das Schiff der Zeitverbrecher nahe genug herangekommen war, würde diese Falle zuschnappen.
    Tro Khon empfand keinen Triumph, als das feindliche Schiff seine Position verließ und sich der Umlaufbahn des zerstörten dritten Planeten näherte. Der Schwingungswächter wußte, daß es noch zu Zwischenfällen kommen konnte, die einen Erfolg dieses Unternehmens vereiteln konnten. Erst dann, wenn er die Besatzung des Raumschiffs zum Teil beeinflußt hatte, durfte er damit rechnen, daß alles nach Wunsch verlief.
    Schon jetzt zeigte sich, daß die Fremden mit äußerster Vorsicht vorgingen. Ihre Manöver ließen darauf schließen, daß sie ständig mit dem Auftauchen perlianscher Schiffe rechneten. Tro Khon hatte über Exekutor Nr. 4 einen Kurzfunkspruch an sämtliche perliansche Schiffe abgestrahlt und den Kommandanten befohlen, sich von diesem Gebiet fernzuhalten. Was Tro Khon allerdings nicht beeinflussen konnte waren eventuelle Flottenbewegungen der Zeitverbrecher. Es war durchaus möglich, daß der Kommandant jenes kleinen Schiffes bereits Verstärkung angefordert hatte. Der Zweitkonditionierte wußte, daß er nur dann Erfolg haben konnte, wenn das Raumschiff auch weiterhin allein in diesem Sonnensystem operierte.
    Tro Khon ließ den Analytiker den voraussichtlichen Kurs der Zeitverbrecher berechnen.
    Dementsprechend änderte Exekutor Nr. 2 die Flugbahn des Dolan. Ohne den Kosmonauten fiel es dem Symposium schwer, einen kollisionsfreien Kurs zu steuern, aber der langsame Flug und die eingeschalteten Abwehrschirme verhinderten, daß es zu schwereren Zusammenstößen kam. Auf den Bildschirmen konnte Tro Khon beobachten, wie der Dolan sich langsam durch die Überreste des Eisplaneten schob.
    „Raumschiff verlangsamt seinen Flug!" meldete Exekutor Nr. 4.
    Auch damit hatte Tro Khon gerechnet. Der Kommandant des feindlichen Schiffes hatte offenbar Fernmessungen befohlen. Erst wenn er sicher sein konnte, daß sich in den Trümmern des dritten Planeten keine Raumschiffe verbargen, würde er den Flug fortsetzen lassen.
    Tro Khon stieß ein raues Gelächter aus.
    Der Dolan konnte von den Zeitverbrechern nicht geortet werden.
    Der Zweitkonditionierte spürte, wie sein Symboflex-Partner sich regte. Der Symbiont war enttäuscht, daß Tro Khon ihm so wenig Aufmerksamkeit widmete.
    „Ich habe wenig Zeit für dich", sagte Tro Khon besänftigend. „Das wird sich ändern, wenn wir einen neuen Kosmonauten haben."
    Natürlich verstand der Symbiont nicht, worum es ging, aber am Tonfall der Worte merkte er, daß sein Wirt bei guter Laune war. Zufrieden pulsierte er weiter.
    Der für Ortung und Funk verantwortliche Bewußtseinshüter meldete, daß das Raumschiff seinen Flug in Richtung auf die Planetenüberreste fortsetzte. Ein entsprechendes Bild wurde auf die Bildschirme projiziert.
    Tro Khon sah ein Schiff, das in Form und Größe dem Dolan ähnelte. Während der Dolan jedoch eine zerklüftete Oberfläche besaß, war die des gegnerischen Schiffes glatt. Lediglich ein Ringwulst und verschiedene kuppelförmige Erhöhungen hoben sich über die eigentliche Außenhülle hinaus. Die Kuppeln bewiesen Tro Khon, daß der im Anflug befindliche Flugkörper über eine gute Bewaffnung verfügte. Darüber machte sich der Zweitkonditionierte jedoch nur wenig Sorgen. Er wußte, daß er sich auf den Dolan und die in seinem Zellgewebe gefangenen Exekutoren verlassen konnte.
    Tro Khon hob seinen linken Arm und betätigte das kleine Gerät, das ihm ermöglichte, mit dem Symposium in Verbindung zu treten.
    Der Schwingungswächter rief Exekutor Nr. 7.
    Der Analytiker und Registratur meldete sich sofort.
    „Beginnen Sie mit dem Test", ordnete Tro Khon an. „Finden Sie möglichst schnell heraus, ob sich an Bord des gegnerischen Schiffes ein Wesen befindet, das als Nachfolger des gestorbenen Kosmonauten in Betracht kommt."
    Zum erstenmal hatte Tro Khon gegenüber den Exekutoren erwähnt, wie er den ausgefallenen Bewußtseinshüter ersetzen wollte.
    Exekutor Nr. 7 war zunächst so schockiert, daß er keine Antwort gab.
    „Bestätigen Sie den Befehl", forderte Tro Khon ihn

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