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0323 - Die Zeitpolizei

Titel: 0323 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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baldmöglichst Kursberechnungen durchführen."
    Aus jedem Wort des Großadministrators konnte man das Mißtrauen heraushören, das er gegenüber Roi Danton empfand.
    Roscoe Poindexter nahm einen Platz links neben den Kontrollen ein. Er kam sich überflüssig vor, weil sich niemand um ihn kümmerte und weil es anscheinend nichts für ihn zu tun gab. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als weiterhin die Rolle des stummen Beobachters zu spielen.
    Poindexter wurde den Eindruck nicht los, daß Atlan für den Freihändler mehr Sympathien empfand, als es Perry Rhodan recht war. Danton konnte zu einem Konfliktgrund für die beiden Männer werden.
    Die CREST IV begann zu beschleunigen und folgte der FRANCIS DRAKE. Nach einer halben Stunde stand fest, daß Dantons Ziel das Modula-System war.
    Rhodan sprang erregt von seinem Sessel auf.
    „Ausgerechnet das Modula-System!" rief er. „Wahrscheinlich hat Danton etwas mit dem Verschwinden der GOLDEN STAR zu tun."
    „Dieser Verdacht ist völlig unbegründet", sagte Atlan. „Es gibt hundert andere Gründe, warum Danton sich ausgerechnet dieses Sonnensystem als Treffpunkt ausgewählt hat. Wenn wir erst wissen, mit wem er sich trifft, wird sich alles schnell aufklären."
    Rhodans verbissener Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Der Großadministrator kehrte nicht zu seinem Platz zurück, sondern ging vor den Kontrollen auf und ab. Poindexter konnte diese Ruhelosigkeit verstehen. Innerhalb der Großen Magellanschen Wolke gab es genügend Schwierigkeiten. Ein Verrat durch die Freihändler hätte die Terraner vor neue Probleme gestellt.
    Atlan schien jedoch nicht daran zu glauben. daß Danton falsches Spiel trieb.
    „Bisher hat uns Danton schon oft geholfen", sagte er zu Rhodan. „Wir verdanken ihm viele technische Verbesserungen, abgesehen davon, daß er uns auch schon oft im Kampf unterstützt hat."
    „Für alle technischen Ratschläge und Anlagen haben wir teuer bezahlt", sagte Rhodan. „Wenn Danton uns half, geschah es wahrscheinlich nur, um unser Mißtrauen zu beseitigen. Nun wähnt er sich sicher. Doch ich werde ihm zuvorkommen."
    Atlan seufzte. Er schien einzusehen, daß Rhodan mit keinem Argument zu überzeugen war. Nur Tatsachen konnten ihn beeinflussen.
    Poindexter hatte den Eindruck, daß die meisten Offiziere Rhodans Argwohn teilten. Die Männer warteten schon lange darauf, daß sie dem hochnäsigen Danton eine Lektion erteilen konnten.
    Poindexter selbst war sich über seine Gefühle gegenüber Danton nicht im klaren. Er hatte dem Freihändler erst einmal persönlich gegenübergestanden. Trotz seines ungewöhnlichen Aufzugs und seines seltsamen Gebarens hatte Danton auf Poindexter keinen unangenehmen Eindruck gemacht.
    Der Offiziersanwärter erinnerte sich noch gut an den offenen Blick des Freihändlers. Poindexter sah sich jedoch außerstande, sich ein endgültiges Bild von diesem Mann machen zu können.
    Wenn Rhodan und Atlan sich nicht einigen konnten, dann mußte es für jeden anderen schwer sein, ein endgültiges Urteil zu fällen.
    Als die CREST IV das Modula-System erreichte, steuerte Akran das Schiff sofort in den Ortungsschutz der gelben Sonne.
    Auf den Bildschirmen der Raumortung war neben der FRANCIS DRAKE ein zweites Schiff sichtbar geworden. Die beiden Schiffen lagen dicht nebeneinander, wie es bei der Übernahme einer größeren Fracht üblich war.
    „Das fremde Schiff durchmißt fünfhundert Meter", stellte der Leitende Ingenieur der CREST IV, Oberstleutnant Bert Hefrich, fest.
    „Ich glaube, es ist die LYDOLA", sagte Atlan.
    Die LYDOLA gehörte zur Flotte der Freihändler. Ihr Kommandant war „Fürst" Gris Eschka.
    „Roi Danton übernimmt irgendeine Ladung", sagte Rhodan nachdenklich. „Ich bin sicher, daß es sich um Waffen handelt. Warum sollte er sonst ein Geheimnis daraus machen?"
    „Danton ist ein eigenartiger Mensch", antwortete Atlan. „Es ist durchaus möglich, daß er nur Vorräte an Bord nimmt."
    „Vorräte", wiederholte Rhodan mit spöttischem Unterton. „Wir werden bald wissen, was hier wirklich vorgeht."
    Auf einem der Bildschirme der Interkomanlage zeigte sich das Gesicht von Major Owe Konitzki, dem Chef der Ortungszentrale. Wenn Konitzki sich persönlich meldete, dann hatte das einen triftigen Grund.
    „Was ist los, Major?" erkundigte sich Rhodan.
    „Bei dem Schiff in unmittelbarer Nähe der FRANCIS DRAKE handelt es sich um das Freihändlerschiff LYDOLA", berichtete Konitzki.
    „Sie bestätigen damit nur unsere

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