0323 - Die Zeitpolizei
Zentrale hatte beträchtliches Aufsehen erregt. Obwohl er noch kein Wort gesprochen hatte, befürchtete er, daß er sich für alle Zeiten blamiert hatte. Die Gesichter um ihn herum waren eine verschwommene Masse, aus der sich nur allmählich die einzelnen Individuen herausschälten.
„Haben Sie die Sprache verloren?" erklang wieder die energische Stimme. „Machen Sie Ihre Meldung, junger Mann, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben."
„Offiziersanwärter Roscoe Poindexter, Sir!" stieß Poindexter hervor. Er haßte den Klang seiner eigenen Stimme, weil er sie nicht unter Kontrolle bekam. Schließlich erkannte er den Mann, der vor ihm stand.
Der Mann war Perry Rhodan.
Poindexter salutierte dreimal hintereinander und blinzelte nervös.
„Sie sind jetzt diensttuender Leutnant", sagte Rhodan gelassen. „Als solcher haben Sie sich zu melden."
„Jawohl, Sir."
„Das ist im Augenblick alles. Von nun an nehmen Sie an allen größeren Offiziersbesprechungen teil.
Deshalb hat Leutnant Berliter Sie in die Zentrale geschickt. Vergessen Sie jedoch nicht, daß Sie weiterhin Ihre Pflichten auf dem dreiundzwanzigsten B-Deck zu verrichten haben."
„Ja, Sir!" Poindexter hatte keine Ahnung, wie er diese Arbeit bewältigen sollte, aber es wäre ihm nicht im Traum eingefallen diesem Mann zu widersprechen. Allmählich wirkte Rhodans Ruhe auf ihn ein. Rhodan ignorierte den seelischen Zustand des Jungen. Das war für Poindexter eine große Hilfe.
„Kommen Sie mit in den Nebenraum", sagte Rhodan. „Die Besprechung beginnt in wenigen Minuten."
3.
Roumbaki ließ keinen Zweifel daran, daß er sich seinen beiden Begleitern in jeder Hinsicht überlegen fühlte. Abgesehen davon, daß der mächtige Gurrad rein äußerlich beeindruckender wirkte, hatte er den vordersten Platz für sich in Anspruch genommen. Der General Heykh und der Shangant Sibala saßen zu beiden Seiten hinter ihm.
Roumbaki war gereizt und ungeduldig. Seiner Ansicht nach hatten ihn die Terraner bereits zu lange warten lassen. Er dachte nicht daran, sich mit den drei Offizieren zu unterhalten, die bereits im Konferenzsaal eingetroffen waren. Roumbaki stand es zu, mit dem Großadministrator zu sprechen.
Heykh und Sibala, die die Launen des Gurrads kannten, zogen es vor, schweigend vor sich hin zu starren. Der zierlich gebaute Sibala hatte beide Arme über der Brust verschränkt. Ebenso wie Heykh repräsentierte er nur eine kleine Gruppe von Wesen, die der Versklavung durch die Kristalle entgangen waren.
Das Flaggschiff der Gurrads war vor ungefähr drei Stunden im Gebiet von Navo-Nord eingetroffen.
Die drei Abgesandten waren mit einem Beiboot zur CREST IV übergesetzt. Roumbaki war mit bestimmten Plänen gekommen. Er war entschlossen, seine Wünsche nachdrücklich vorzubringen. Die Terraner mußten sich an die mit den Gurrads getroffenen Abmachungen halten. Der schlaue Gurrad wußte, daß viele der Abmachungen noch unter dem Eindruck einer nicht vorhandenen gurradschen Stärke zustande gekommen waren. Zu spät hatten die Terraner erkannt, daß die Guerillas einen verzweifelten Kampf gegen die Perlians und die Hypnokristalle geführt hatten. Es wäre nur noch eine Frage der Zeit gewesen, bis auch der letzte freie Gurrad sich ergeben hätte.
Roumbaki konnte nicht wissen, daß die Terraner im Augenblick genügend eigene Sorgen hatten.
Da war zunächst OLD MAN. Im Schutz seines mächtigen HÜ-Schirms umkreiste er nach wie vor Navo-Nord. Sobald sich einige terranische Schiffe dem Robotgiganten näherten, schleuste dieser einige tausend Schiffe aus. Das war eine unmißverständliche Warnung die auch von Rhodan richtig verstanden wurde. An Bord der CREST IV hatte man zahlreiche. Hyperfunksprüche aufgefangen, die zweifellos von den Perlians ausgingen und für die herrschenden Kristalle innerhalb OLD MANs bestimmt waren. Bisher war es jedoch nicht gelungen, die Symbolgruppen zu entschlüsseln.
OLD MAN war jedoch nicht Rhodans einzige Sorge. Der Großadministrator machte sich darüber Gedanken, warum die Perlians seit einigen Tagen verschwunden waren, als hätte es sie nie gegeben.
Von einer Stunde zur anderen hatten die Drittkonditionierten ihre hektische Betriebsamkeit eingestellt.
Die terranischen Verbände hatten denen der Perlians zwar große Verluste beigebracht doch entscheidend geschlagen waren die Drittkonditionierten nicht.
Was Rhodan ebenfalls beschäftigte, war das geheimnisvolle Verschwinden des Kurierkreuzers GOLDEN STAR. Die fünf
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