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0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

Titel: 0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte das »Blaue Gesicht«
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Gesicht noch einmal durchziehen konnte, krachte mein Schuß. Ich hatte später geschossen, aber mein Schuß war gezielt Die Kugel traf Fletchers Hand. Die Pistole fiel auf den weichen Waldboden. Es gab ein leises dumpfes Geräusch, kaum vernehmbar.
    Für die Dauer einer Herzschlaglänge starrte der Mörder auf seine Hand, über die jetzt Blut lief. Dann hob er den Blick, starrte mich an, warf sich in der nächsten Sekunde herum und jagte über die Lichtung. Er machte weite Sprünge und es sah etwas grotesk aus, denn Fletcher war unbeholfen, da sein linkes Knie steif war.
    Bevor ich ihm nachsetzte, überzeugte ich mich mit einem raschen Blick, daß Mary Fergusen, die dicht hinter Fletcher wie ein Häufchen Unglück auf dem Boden gehockt hatte, unversehrt war.
    »Bleib hier«, rief ich und flitzte an ihr vorbei auf die Lichtung.
    Fletcher hatte fast den jenseitigen Rand erreicht. Er hielt auf den Pfad zu. Aber in diesem Augenblick erscholl von dort lautes Hundegebell.
    Fletcher verhielt mitten im Sprung, sah mich, wandte sich nach links und lief quer über die Lichtung.
    »Bleib stehen oder ich jage dir eine Kugel ins Bein.«
    Er nahm keine Notiz von meinen Worten, erreichte in diesem Augenblick den Rand der Lichtung, warf sich in die Büsche und blieb darin hängen.
    Es sah lächerlich aus.
    Der Mörder versuchte, sich in die Büsche zu wühlen und blieb darin hängen wie ein Stück Wild in der Schlinge.
    Er fuchtelte wild mit den Armen herum, strauchelte, fiel, hielt sich mit der Linken im Gesträuch fest, richtete sich wieder auf, stand einen Augenblick reglos und drehte sich dann langsam um.
    Wir standen uns gegenüber.
    Der Abstand betrug kaum fünf Schritte.
    Ich blickte den Mörder an.
    »Es ist aus, Fletcher«, sagte ich. »Auf dich wartet der Henker.«
    Von seiner Rechten tropfte das Blut auf den Waldboden. Dennoch, der Mörder gab nicht auf. Seine Linke fuhr gedankenschnell unter das Jackett.
    Ich wußte, daß er eine zweite Schußwaffe besaß, jenen 32er Revolver, mit dem er Eileen Hasting umgebracht hatte.
    Ich richtete meine Pistole auf ihn.
    »Laß die Waffe stecken!«
    Er hörte nicht auf mich.
    Noch einmal rief ich. »Laß die Waffe stecken.«
    Dann, bevor seine Hand zum Vorschein kam, zog ich durch. Mein Schuß krachte. Fletcher wurde herumgewirbelt, stolperte, fiel in die Büsche.
    Mit einem Satz war ich bei ihm. Ich beugte mich über ihn.
    Meine Kugel war in seine linke Schulter eingedrungen.
    Meine Hand fuhr in sein Jackett. Ich fühlte einen schmalen Griff.
    Es war ein etwa unterarmlanger Schraubenzieher. Aus bestem Stahl, verchromt. Die Spitze war so fein wie die einer Nadel. Der Griff des Schraubenziehers war aus gelbem durchsichtigen, sehr festen Plastikstoff. Mit dieser gefährlichen Waffe hatte das blaue Gesicht sieben Menschen ermordet.
    Ich durchsuchte ihn. Aber ich fand keine weitere Waffe bei ihm. Keine Spur fand ich von einem 32er Colt.
    Es war am Nachmittag des gleichen Tages. Ich saß am Schreibtisch in einem Vernehmungszimmer des FBI-Gebäudes, Phil stand am Fenster.
    In meiner Nähe saß Mr. High.
    Außerdem befanden sich zwei Kollegen im Zimmer und — Fletcher. Er hockte mit schweißüberströmtem Gesicht auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch. Seine rechte Hand und die linke Schulter waren verbunden.
    Seit einer Stunde verhörten wir den Killer. Das Verhör bereitete kaum Schwierigkeiten, denn Fletcher hatte sich verloren gegeben und alle seine Verbrechen gestanden — bis auf eines. Den Mord an Eileen Hasting — damit, so behauptete er, hätte er nichts zu tun. Und wir glaubten ihm. Denn, so sagten wir uns, warum sollte ein Massenmörder, der sieben Menschenleben ausgelöscht hatte, alle diese Verbrechen zugeben und ein achtes hartnäckig abstreiten. Es gab keine vernünftige Erklärung dafür.
    »Führt ihn in seine Zelle«, sagte ich.
    Die Kollegen erhoben sich und führ den den Mörder hinaus. Als ich mit Phil und Mr. High allein war, sagte ich: »Am besten, wir hören uns die Geschichte noch einmal an.«
    Der Chef nickte.
    Ich langte zum Tonbandgerät, mit dem wir Fletchers Aussage aufgenommen hatten, und schaltete es ein.
    Fletchers Stimme erklang.
    »…wirklich nichts damit zu tun. Erst in der Zeitung, die diese — äh — Blinde, die Evola, jeden Morgen ins Haus bekam, las ich, daß ich diese Eileen Hasting umgebracht haben sollte. Das stimmt aber wirklich nicht. Ich habe mich die ganze Zeit — vom 12. Juli bis zu der Fahrt mit dem Ford zur George Washington Bridge —

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