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0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

Titel: 0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte das »Blaue Gesicht«
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sehr zart, verschwinden. Er will quer durch den Wald. Er will sie mitschleppen. Er…«
    »Dann können Sie ihm das Geld doch nicht geben«, unterbrach ich ihn.
    »Doch«, Fergusen lachte bitter auf. »Der Kerl hat sich was einfallen lassen. Ich soll das Geld in eine kleine Tasche packen und diese meinem Hund auf den Rücken binden. Beim Morgengrauen soll ich meinen Hund — er heißt Cäsar — los jagen. Ich soll ihn auf Marys — das ist meine Tochter — Fährte setzen. Auf diese Weise .erhält Fleteher das Geld und ich erhalte — wie er behauptet — meine Tochter zurück.«
    »Der Kerl hat Einfälle«, murmelte Phil. Lauter sagte er: »Ist Ihr Hund zuverlässig, oder wird er möglicherweise die Fährte verlieren?«
    »Cäsar verliert keine Fährte. Und schon gar nicht die meiner Tochter.«
    »Ist Ihr Hund scharf?«
    »Ja, er ist auf den Mann abgerichtet.«
    »Dann muß Fletcher doch damit rechnen, daß ihn das Tier anfällt.«
    »Und ob er damit rechnen muß. Aber ich fürchte,. Fletcher ist ein guter Schütze. Und gegen eine Kugel vermögen auch die Fänge einer Dogge nichts auszurichten.«
    Fergusen ballte die Fäuste in ohnmächtiger Wut. Und ich hörte, wie er mit den Zähnen knirschte.
    »Steigen Sie ein«, sagte ich. »Bis zum Morgengrauen haben wir noch etwas Zeit. Wir müssen unser Vorgehen in Ruhe besprechen.«
    Phil und Fergusen stiegen in den Fond des FBI-Wagens. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz.
    »Wie ist Fletcher in Ihr Haus gekommen?« fragte ich.
    »Er klopfte. Als ich ein Fenster öffnete und fragte, wer da sei, antwortete er: Ich bin Polzeidetektiv. Machen Sie auf. Ich muß telefonieren. Ich ging daraufhin hinunter und blickte in die Mündung einer Pistole.«
    »Kennen Sie sich mit Waffen aus?« wollte Phil wissen.
    »Etwas. Es war eine Automatic. Vom Kaliber 38.«
    »Ob er eine zweite Waffe bei sich hatte, haben Sie nicht gesehen?«
    »Ich habe keine weitere Waffe gesehen.«
    »Außer Ihnen und Ihrer Tochter wohnt niemand mehr im Haus?«
    »Wir beide sind allein. Meine Frau ist schon lange tot, und mein Sohn ist bei der Army.«
    Dann schwiegen wir einige Augenblicke. Jeder von uns hing seinen Gedanken nach.
    »Mr. Fergusen«, sagte ich schließlich. »Wir müssen Ihnen reinen Wein einschenken. Sie müssen wissen, daß Fletcher keine Gnade kennt. Heute nacht hat er ein junges Mädchen getötet. Er hat sie ermordet, ohne daß ihm von ihrer Seite Gefahr drohte. Ich sage Ihnen das, damit Sie über Fletcher völlig im Bilde sind. Denn Sie müssen entscheiden, ob wir eingreifen sollen oder nicht. Ihre Tochter befindet sich in der Gewalt dieses Mörders. Wenn Sie es wünschen, stellen wir vorläufig die Verfolgung ein, um das Leben Ihrer Tochter nicht aufs Spiel zu setzen. Aber — aus den Erfahrungen, die wir mit Fletcher gemacht haben, kann ich Ihnen das sagen — eine Garantie dafür, daß Sie Ihre Tochter lebend Wiedersehen, ist das nicht. Denken Sie nach! Denken Sie in Ruhe nach! Und dann entscheiden Sie!«
    »Da brauche ich nicht nachzudenken«, sagte Fergusen. Er machte eine Pause, und ich hörte, wie er mit den Zähnen knirschte. »Ich bitte Sie, diesen Killer zu jagen und ihn unschädlich zu machen, bevor er meine Tochter umbringt.«
    »Gut«, sagte ich. »Besteht die Möglichkeit, daß jemand von uns den Hund an eine lange Leine, an einen Schweißriemen nimmt und ihm folgt, um zu Fletcher zu gelangen?«
    Fergusen schüttelte den Kopf. »Außer Mary und mir läßt Cäsar niemanden an sich heran.«
    »Dann«, sagte ich, »müssen Sie, Mr. Fergusen, den Hund an die Leine nehmen. Sie müssen dafür sorgen, daß er mich nicht anfällt. Denn wir beide werden Fletcher auf spüren.«
    »Okay — aber«, er zögerte, »wollen wir Cäsar nicht doch lieber die Tasche mit dem Geld umhängen?«
    »Warum?«
    »Nun, nehmen wir mal an, Fletcher verbirgt sich irgendwo. Als erstes sieht er natürlich den Hund, weil dieser ja — ob mit oder ohne Leine — uns voraus ist. Wenn der Hund keine Tasche umgebunden hat, dann weiß Fletcher sofort, daß er kein Geld erhält und findet vielleicht noch Zeit, meine Tochter…«
    Fergusen sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Geld haben wir leider nicht hier«, meinte Phil. »Wir haben für Fletcher eine Falle gebaut. Eine Falle mit Köder. Aber der Köder besteht aus einer leeren Tasche. Daß Fletcher wiederum eine Erpressung mit einem Menschenleben versucht, konnten wir ja nicht wissen.«
    »Es kann aber nicht schaden, wenn wir dem Hund eine Tasche umhängen«,

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