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0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht«

Titel: 0323 - Ich jagte das »Blaue Gesicht« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte das »Blaue Gesicht«
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zugeschnürt hatte, flickte ich auf.
    Überrascht öffnete ich den Mund, denn Fergusen blickte mich beschwörend an, während er heftig mit der Linken gestikulierte und mir mit der Rechten das beschriebene Blatt hinhielt.
    Als er sah, daß ich ihn etwas fragen wollte, legte er schnell den Zeigefinger auf die Lippen. Dann redete er sofort weiter. Ich nahm das Blatt und las, was er geschrieben hatte.
    Der Mann, den Sie suchen, befindet sich in meinem Haus. Er ist im Nebenzimmer bei meiner Tochter. Er hat eine Pistole. Wenn er merkt, daß ich Sie gewarnt habe, bringt er meine Tochter um. Bitte, seien Sie vorsichtig. Nehmen sie ihn erst fest, wenn er mein Haus verläßt. Sonst bringt er meine Tochter um. Und mich auch.
    Ich steckte den Zettel ein, nickte Fergusen zu und sagte laut und vernehmlich: »Vielen Dank für die Kleider, Mr. Fergusen. Ich werde sie bezahlen. Morgen schicke ich das Geld an Sie ab. Und bitte, seien Sie vorsichtig. Man kann nicht wissen, ob der von uns Gesuchte nicht noch hier auftaucht.«
    Dann trat ich aus dem Zimmer, ging die Treppe hinab, öffnete die Haustür, trat ins Freie und warf die Tür hinter mir zu.
    Ich schritt zum Wagen, öffnete den Schlag, stieg ein und zog die Tür zu.
    »Fahren wir!« sagte ich.
    Der Fahrer hatte, während ich im Haus gewesen war, gewendet.
    Wir brausten in die gleiche Richtung, aus der wir gekommen waren.
    ***
    Knapp zehn Minuten später saß ich neben Phil in einem FBI-Wagen. Im Schein der Innenbeleuchtung las mein Freund mit gerunzelter Stirn die Zeilen, die Fergusen auf den Zettel gekritzelt hatte.
    »Sieht böse aus, Jerry. Dieser Bestie kommt es nicht darauf an, noch weitere Menschenleben auszulöschen.«
    »Wir müssen jetzt zweigleisig fahren«, erwiderte ich. »Die Falle mit Hastings Geld als Köder muß offenbleiben. Es ist immerhin möglich, daß Fletcher doch noch hineintappt. Außerdem müssen wir unauffällig das Haus umzingeln.«
    »Kennen Sie sich hier in der Gegend aus?« Phils Frage galt dem Cop, der hinter dem Steuer saß.
    »Einigermaßen, Mr. Decker«, antwortete der Gefragte. »Hinter dem Haus liegt ein ungefähr hundert Yard breiter Wiesengürtel. Darauf befinden sich die Ställe und Umzäunungen, in denen Fergusen seine Hühner untergebracht hat. Daran schließt sich ein ziemlich großes Waldgebiet an. Es dehnt sich über viele Meilen aus und reicht bis zum Bergen Boulevard. Wollte man Gewähr haben, daß Fletcher nicht durchkommt, so müßte man am Waldrand eine sehr dichte Postenkette aufstellen.«
    »Das hat wenig Sinn«, entschied ich nach kurzer Überlegung. »Wir müßten die Hühnerfarm in großem Bogen umgehen. Denn hinter dem Haus befindet sich ein Hund, der sofort anschlägt, wenn sich jemand in die Nähe wagt.«
    »Das stimmt, Sir«, erwiderte der Cop. »Den Hund hatte ich ganz vergessen. Es handelt sich um ein gefährliches Tier, eine große deutsche Dogge.«
    Wir hatten am Rande der Straße geparkt, ungefähr tausend Yard von Fergusens Hühnerfarm entfernt. Da zwischen uns und dem Haus eine Kurve lag und sich hier der Wald bis dicht an den Straßenrand schob, konnten wir von Fergusens Wohnsitz aus nicht gesehen werden.
    Der Streifenwagen, in dem ich vorhin gesessen hatte und in dem Hasting noch saß, parkte wenige Yard vor Uns. Der Fahrer hatte Standlicht eingeschaltet. Und so kam es, daß ich die Männergestalt erst sah, als sie unmittelbar vor dem Streifenwagen auftauchte.
    Es war Fergusen.
    Ich sprang aus dem Wagen und eilte Fergusen entgegen. Er war jetzt angekleidet, trug grobe Cordhosen urtd einen dunklen Pullover.
    »Es ist schrecklich«, stieß Fergusen hervor, als ich ihn erreichte, »dieser Teufel will mich zu seinem Handlanger machen. Dieser Satan hat meine Tochter in seiner Gewalt. Und mich zwingt er jetzt, das Geld zu holen.«
    »Damit ich Sie richtig verstehe, Mr. Fergusen, Sie sollen zur George Washington Bridge gehen und sich von jemandem Geld geben lassen. Wissen Sie denn, von wem?«
    »Ja, Hasting heißt der Mann. Er hält angeblich 20 000 Bucks für diesen Fletcher bereit.«
    »Kennen Sie Hasting?«
    »Nein. Aber sein Wagen parkt auf der rechten Seite der Fahrbahn, dort, wo das Gemäuer der Brücke beginnt. Es soll ein weißer Cadillac sein.«
    Phil, der inzwischen den Wagen verlassen hatte, fragte:
    »Befindet sich Fletcher noch in Ihrem Haus?«
    »Ja, aber nicht mehr lange.«
    »Was hat er vor?«
    »Dieser Satan hat sich einen Plan ausgedacht. Er will mit meiner Tochter, sie ist erst vierzehn Jahre alt und

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