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0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten

Titel: 0325 - Das Zeitexperiment der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geheimnissen im Innern des gigantischen Turms führen sollte. Sie entschieden sich schließlich für eine Tür, die dem von Fancan zertrümmerten Haupteingang gegenüberlag und in einen Saal führte, der mit halb zerfallenen, vom Rost zerfressenen technischen Gerätschaften erfüllt war. Ihre Plangehirne verarbeiteten die Informationen, die die drei Augen ihnen zuführten, und gelangten zu dem Schluß, daß sich in früheren Zeiten in diesem Saal eine Verteilerzentrale befunden haben mußte, die die von den Pfranat-Kraftwerken erzeugte Energie nach einem sorgfältig errechneten Bedarfsschema in verschiedene Kanäle leitete, so daß die großen Industriezentren, die Wohngebiete und die Raumhäfen so versorgt wurden, wie es ihren Ansprüchen entsprach.
    Bisher hatten Teik und Tolot den Vorteil des durch die offene Saaltür hereinfallenden Tageslichts auf ihrer Seite gehabt. Als sie jedoch in den nächsten Raum vordrangen, blieb von dem Licht, das sich mühsam seinen Weg von draußen suchen mußte, nur noch eine Spur übrig, und die beiden Haluter waren bei ihren Beobachtungen auf die Fähigkeit ihrer Augen angewiesen, ultrarote Strahlung wahrzunehmen. Ihre Aufgabe wurde dadurch erschwert; denn alle Gegenstände im Innern des Gebäudes besaßen annähernd die gleiche Temperatur, und die Unterschiede in ihrer spezifischen Strahlungsstärke waren lediglich eine Funktion ihrer physikalischen Beschaffenheit und demnach äußerst gering. Ihre Fähigkeit, im Dunkeln zu sehen, nützte den beiden Halutern also recht wenig.
    Sie streiften, so rasch sie konnten durch eine Reihe von Hallen und Sälen deren Funktion nach der Aussage ihrer Planhirne wenig oder nichts mit dem zu tun hatte, wonach sie eigentlich suchten, und gelangten schließlich in einen Sektor, der nicht mehr weit von der vertikalen Hauptachse des turmartigen Gebäudes entfernt sein konnte.
    Icho Tolot blieb plötzlich stehen. Fancan Teiks wärmestrahlender Körper war ein heller Lichtfleck in der Dunkelheit unmittelbar vor ihm.
    „Was spüren Sie, Teiktos?" fragte er.
    „Die Feindseligkeit hat zugenommen" antwortete Teik, ohne zu zögern.
    „Wir befinden uns in unmittelbarer Nähe der Quelle."
    Ein Saal, für dessen Funktion Icho Tolots Planhirn nach der Art der Einrichtung die Kontrolle aller drahtlosen Energieübertragung hielt, verengte sich an seinem Ende trichterartig und mündete auf diese Weise in einen Gang von etwa zehn Metern Breite. Der Gang war nicht länger als fünfzehn oder zwanzig Haluter-Schritte, und das Portal, vor dem er endete, war deutlich wärmer als seine Umgebung.
    Für halutische Augen, die Temperatur in die Farbempfindung rot umsetzten und Dinge um so hellroter sahen, je wärmer sie waren, strahlte das Tor in intensivem Karmesinrot. Es mußte um wenigstens zwanzig Grad wärmer sein als seine Umgebung.
    Icho Tolot und Fancan Teik hielten vor dem Portal an. Tolot glaubte zu spüren daß der Boden leicht vibrierte. Hinter dem Tor schien es Maschinen zu geben die jetzt, vierhundert Jahre terranischer Zeitrechnung nach der Vertreibung der Gurrads, noch funktionierten und arbeiteten.
    „Wir sollten uns auf das Schlimmste gefaßt machen", sagte er warnend. „Wer immer auch dafür gesorgt hat, daß hinter dieser Tür Maschinen ihre Funktion erfüllen, wird nicht gerne sehen, daß wir in seinen Bereich eindringen."
    Er legte die mächtige, sechsfingrige Hand des rechten Greifarms gegen die metallene Füllung der Tür. Die Temperatur betrug fünfunddreißig bis vierzig Grad, gegenüber den zehn bis fünfzehn Grad, die sonst überall im Innern des Gebäudes herrschten.
    Das Tor begann sich zu bewegen - ein Vorgang, der den vom Planhirn beherrschten Teil seines Bewußtseins überraschte, denn er war unlogisch. Wenn es hier Geheimnisse gab und jemand es für nötig gefunden hatte, den Hauptzugang zu verschließen, dann stand zu erwarten, daß die Tür. die unmittelbar in den geheimen Bereich führte, erst recht verriegelt war.
    Ichos Ordinärgehirn jedoch, mit der Gewohnheit intelligenter Wesen, hin und wieder alogische Entscheidungen zu treffen, aus eigener Erfahrung vertraut, hatte etwas Ähnliches halb und halb erwartet. Die beiden Haluter zögerten an der Schwelle, als die beiden Flügel des Tores geräuschlos zur Seite glitten. Das erste, was sie traf, war die Flut von Helligkeit, die sie aus dem vor ihnen liegenden Raum überschüttete - und dann die Welle von Haß und Feindseligkeit, die das Portal bislang mühsam gestaut zu haben

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