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0325 - Die Loge der Henker

0325 - Die Loge der Henker

Titel: 0325 - Die Loge der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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feurigen Drachen« zu erstellen, das man heute auch als das »Sechste Buch Moses« kennt. Mondega wollte mit einer Kamera mit Selbstauslöser alles genau fotografieren und die Bilder seinem Buch, das er schreiben wollte, zum besseren Verständnis beifügen.
    Er ahnte nicht, daß ihn kaltglänzende Augen durch die Fenster beobachteten…
    ***
    »Da seht ihr, was er tut!« zischte die Stimme von Alvarez Panes. »Er ist ein Zauberer, der im Dunkel der Nacht gotteslästerliche Dinge tut. Seht ihr den Kreis? Ich sage euch, er beschwört den leibhaftigen Gottseibeiuns!«
    »Ich habe es geahnt – doch ich wollte es nicht glauben!« stieß Esteban Sanchez, der Bürgermeister von Estradas, leise hervor. »Er ruft tatsächlich den Teufel an. Der Vater meines Vaters erzählte mir viel über die Beschwörung von Geistern von Dämonen. Und was er erzählte, deckt sich mit dem, was meine Augen hier mit ansehen müssen.«
    »Er will die Seelen unserer Kinder an den Satan verkaufen!« stieß Rodrigo Munilla hervor.
    »Die Seelen des ganzen Dorfes will er dem Bösen überantworten!« setzte Miguel Lopez hinzu. Sie waren einfache Bauern und glaubten fest an die Macht des Teufels. Schon lange hätten sie die Hütte des Lehrers gestürmt – doch Esteban Montez, der Bürgermeister, war dagegen. Er wollte Beweise – und die hatte er nun. Seine Augen konnten sehen, daß dieser seltsame Mann den Pfad der dunklen Tugenden wandelte. Was überall auf der Welt als Aberglaube angesehen wurde – hier in diesem weltabgelegenen Winkel im Norden von Spanien glaubte man fest daran. Wenn in den Gemäuern der alten Klosterkirche von San Salvador die Fledermäuse zur nächtlichen Jagd zogen, dann flüsterte man in Estradas von Vampiren, die durch die Berge zogen, um ihre Opfer zu suchen. Und wenn der volle Mond die Gipfel der Berge erglänzen ließ und in den Schluchten die wenigen noch immer freilebenden Wolfsrudel heulten, dann raunte man von Werwölfen, die im dunklen Schleier der Nacht auf Beute ausgingen.
    Die Kirche hatte die Inquisition längst aufgehoben und Jagden auf Hexen und Zauberer, die man vor das Tribunal der Geistlichkeit stellte, gab es schon seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts nicht mehr.
    Aber hier, fernab von der Zivilisation des zwanzigsten Jahrhunderts, glaubte man noch an die Macht des Bösen – und fürchtete sie.
    Doch man wußte auch, daß man den Teufel nicht nur fürchten muß – in seinen Dienern kann man ihn bekämpfen.
    Seit Generationen gab es in Estradas die Dämonenhenker.
    Sie waren wie ein heimliches Femegericht. Schwarze Kutten mit Kapuzen, wie sie im Mittelalter die Henker trugen, verhüllten ihre Identität vollständig. Das Amt ging immer vom Vater auf den ältesten Sohn über und man bezog die Söhne in die Loge der Dämonenhenker mit ein, wenn sie das achtzehnte Lebensjahr vollendet hatten. So wie Pedro Sanchez, der Sohn des Bürgermeisters, heute zum ersten Mal dabei war, als man zusammengekommen war, um einem Teufelsdiener das Handwerk zu legen.
    Die Männer der Loge waren meistens Bauern und Handwerker.
    Bei jedem Zusammentreffen wählten sie unter sich erneut den Vorsteher. Jeder Mann, welcher der Loge angehörte, hatte das Recht, den Kreis zusammenzurufen, wenn der Verdacht auf Teufelswerk bestand.
    Seit Jahrzehnten war dies nicht mehr der Fall. Doch vor drei Nächten sandte Jorge Montez, der Schmied von Estradas, die Geheimschreiben und rief die Loge zu einem Treffen. Schwere Klage währte er gegen Carlos Mondega. Und nun konnte er den »Beweis« für seine Klage antreten.
    Carlos Mondega war ein Zauberer, der den Teufel beschwor. Alle Mitglieder der Loge konnten es sehen. Nun mußten sie handeln.
    »Wir müssen abwarten, was er tut!« zischte der Bürgermeister dem ungeduldigen Schmied zu, der den mächtigen Hammer bereits mit beiden Fäusten hielt, um die Tür zu zertrümmern. »Ihr wißt, daß wir einen richtigen Beweis brauchen.«
    »Willst du warten, bis der Teufel erscheint und ihn beschützt?« fragte Miguel Lopez aufgeregt. Die zwanzig schwarzvermummten Gestalten hinter ihm nickten zur Bestätigung aufgeregt mit den Köpfen.
    »Ihr wißt, daß dieser Mann des Todes ist, wenn wir wahrhaftige Zauberei feststellen!« flüsterte Esteban Sanchez. »Deshalb müssen wir ganz sicher gehen und…!«
    Im gleichen Moment durchzuckte ein blendender Blitz den Raum und ließ für den Bruchteil eines Herzschlages den ganzen Raum im Inneren der Hütte taghell flimmern.
    »Das ist der Beweis!« stieß

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