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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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einen schweren Rückschlag gegeben. T’Cant begriff, Fleming trotz allem unterschätzt zu haben. Es würde noch geraume Zeit und einigen Aufwand brauchen ihn von der Weißen Magie endgültig abzubringen und ihn auf die Schwarze Magie einzuschwören.
    Aber T’Cant war bereit, sich auch der schwersten Aufgabe zu stellen, um nicht der Bestrafung durch Eysenbeiß anheimzufallen. Er stand unter Erfolgszwang.
    Und er hoffte, daß er es schnell schaffen würde.
    ***
    Bill Fleming glaubte, in Flammen zu stehen.
    Der Prydo brannte in seiner Hand, und instinktiv ließ er den Stab fallen. Das heißt: er wollte es. Aber der Prydo schien in seiner Handfläche förmlich zu kleben. Und von dem Stab gingen die rasenden Schmerzimpulse aus, die Bill durchrasten und ihn taumeln ließen.
    Er sah nicht, was unten geschah.
    Sah nicht, wie sich das enge weißmagische Netz aufbaute, sich irgendwie um das Ungeheuer schloß. Er sah nicht, wie Flammen zuckten, von den Fallensymbolen und überall verstreuten Gemmen ausgingen und gierig nach dem Monster leckten. Er sah nicht, wie das Monster raste und überall gegen die Kraftfelder und Linien anrannte. Es wurde zusehends schwächer. Die weißmagische Falle zehrte die Kraft aus dem Monsterkörper.
    Das Ungeheuer wimmerte.
    Es kämpfte verzweifelt gegen die magische Fesselung an, vermochte sie aber nicht zu durchbrechen. Bill Flemings Falle war tödlicher, als er geglaubt hatte. Die Bestie war inzwischen so angeschlagen, daß es keiner weiteren Anstrengung bedurfte, sie unschädlich zu machen.
    Sie schlug nur noch matt mit den Schwingen.
    Bill hätte triumphierend abwarten können, bis sie starb.
    Aber das konnte er nicht.
    Denn die eigenartige schmerzhafte Kraft, die in ihm kämpfte, raubte ihm fast die Besinnung. Er verlor das Gleichgewicht und wurde erst in dem Moment wieder hellwach, in dem er über die Felskante stürzte. Gellend schrie er auf, versuchte, sich noch zurückzuwerfen, aber es gelang ihm nicht mehr.
    Er jagte wie ein Geschoß in die Tiefe. Auf die Felsen zu, an denen er zerschellen mußte, und auf das Ungeheuer zu, das ihn trotz seiner Schwäche und der Todesnähe noch töten konnte.
    Da wußte Bill, daß er tot war.
    ***
    Der Geländewagen raste auf den einsamen, verletzten Mann zu, der in der Hitze bereits zusammengebrochen war. Auf dem Beifahrersitz kauerte Zamorra, der pausenlos versuchte, das Amulett zur Preisgabe einer Information zu zwingen: wer war der andere Kämpfer, der das Monster niederrang?
    Plötzlich erschien ein bekanntes Gesicht vor Zamorras innerem Auge.
    Er war so verblüfft, daß er nicht einmal merkte, wie scharf Nicole bremste.
    »Bill«, murmelte en. »Das ist ja Bill! Aber das – ist doch nicht möglich! Woher nimmt er diese magische Kraft, gegen die Bestie anzutreten, und warum hat er nicht mit uns Verbindung aufgenommen?«
    Nicole starrte ihn an. »Bill Fleming?«
    »Es gibt keinen Zweifel«, keuchte Zamorra. »Er ist es. Er ist hier, und er kämpft gegen dieses Monster. Er muß ungeheuere magische Kräfte entfesseln können. Ich begreife das nicht.«
    »Ich schon«, sagte Nicole. »Er wird den Prydo benutzen, den du ihm seinerzeit gabst. Wahrscheinlich hat er gelernt, wie er ihn benutzen kann.«
    »Aber das… das wäre ja fantastisch«, murmelte Zamorra aufgeregt.
    »Noch fantastischer wäre es, wenn du mir helfen könntest, diesem Mann zu helfen. Der Wagen wird doch wohl einen Verbandskasten haben«, rief Nicole ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
    Zamorra nickte. Mechanisch griff er zur Halterung und löste den kleinen Verbandskasten. Er warf Nicole auch noch seinen Stetson zu. »Damit solltest du seinen Kopf schützen. Sein eigener Hut wird wohl in seinem Wagen verbrannt sein.«
    Nicole, ebenfalls durch einen leichten hellen Hut vor der sengenden Sonne geschützt, nickte knapp. Beiläufig nahm Zamorra wahr, daß der Verletzte, den sie jetzt in die Seitenlage brachte, eine ramponierte Polizeiuniform trug.
    Plötzlich brannte das Amulett in seinen Händen.
    Er sah wieder Bills Gesicht vor sich, in panischer Angst und vor unerträglichen Schmerzen verzerrt, und aus weiter Ferne klang der Todesschrei des Freundes an sein Ohr!
    Zamorra erstarrte. Dann aber wirbelte er herum.
    »Bill ist etwas zugestoßen, verdammt«, keuchte er. »Ich muß hin! Warte hier, verarzte den Mann. Ich komme hierher zurück!« Er schwang sich hinter das Lenkrad des Wagens und fuhr los, Nicole bei dem Verletzten zurücklassend. Sie würde sich im Ernstfall zu

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