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0328 - Die Bestie aus dem Todestal

0328 - Die Bestie aus dem Todestal

Titel: 0328 - Die Bestie aus dem Todestal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zugeschlagen. Das Mädchen, das Bill geliebt hatte wie nichts sonst auf der Welt, war bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
    Bill Fleming hatte sich verändert.
    Er hatte seinen Job aufgegeben. Er hatte sich in seiner Wohnung vergraben, sie manchmal wochenlang nicht verlassen und von den Vorräten gezehrt. Er hatte sich in magischen Schriften vertieft, sein theoretisches Wissen über alles Okkulte und Magische entschieden vergrößert. Er hatte gelernt, Magie zu erproben und einzusetzen.
    Und er war hart geworden. Hart, gefühlskalt und abweisend.
    Keine Arbeit, kein Geld mehr. Eine Weile hatten die gesparten Summen auf den verschiedenen Konten gereicht. Doch damit war es jetzt vorbei. Bill Fleming war, gelinde ausgedrückt, bankrott. Und er tat nichts, um diesen Zustand zu ändern. Hin und wieder kamen Nachdruckhonorare seiner Bücher und Artikel, aber es kam nichts Neues mehr nach, und nur von den Nachdrucken würde er auf Dauer nicht leben können.
    Die Kontostände pendelten bereits im roten Bereich, und keine Besserung war in Sicht.
    Einmal hatte Bill vor nicht langer Zeit geglaubt, wieder aufatmen zu können. Der rote Dämon Goro’heel hatte ihm angeboten, die angeblich gefangene Seele Manuela Fords freizugeben, sie ins Leben zurückkehren zu lassen, wenn Bill sich auf seine Seite stellte. Bill hatte mit sich gerungen, hatte Sicherheiten verlangt – und um ein Haar wäre der Pakt mit dem Dämon zustandegekommen. Rob Tendyke hatte Bill davor bewahrt und Goro’heel als Blender entlarvt.
    Goro’heel hatte Bill geködert. Er konnte über Manuelas Seele nicht verfügen, weil er sie nicht besaß.
    Sie war unwiederbringlich tot.
    Es war ein abermaliger Schock für Bill gewesen, eine aufkeimende Hoffnung zerstört zu sehen. Eine Hoffnung, für die er unter Umständen sogar seine Kampfgefährten verraten hätte. Unter Umständen…
    Immer wieder kehrten seine Gedanken zu dem geliebten Mädchen zurück. Ohne Manuela war Bills Leben ohne Wert, bedeutungslos.
    Es war ihm gleichgültig, was mit ihm passierte. Er hatte mit ihrem Tod seinen Lebensinhalt verloren.
    Und er gab den Dämonen der Hölle die Schuld.
    Denn Manu war ums Leben gekommen, als sie eine Nachricht zwischen Bill und Zamorra überbringen wollte. Eine Nachricht, als sie beide an verschiedenen Punkten für dasselbe Ziel kämpften und es keine andere Verbindung zwischen ihnen gab. Beim Überbringen dieser Botschaft war Manuelas Wagen von einem Betrunkenen gerammt worden. Sie war sofort tot gewesen.
    Sie hätte noch leben können, wenn sie nicht in diesen Fall verwickelt worden wäre…
    Fleming haßte alles Dämonische.
    Früher hatte er es an Zamorras Seite oder allein bekämpft, um Menschen vor Schaden zu bewahren, um zu helfen.
    Diese Ideale spielten für ihn keine Rolle mehr. Er wollte nur noch Rache.
    Rache für Manus Tod. Auch wenn sie nicht durch direkte dämonische Einwirkung gestorben war.
    Bill Fleming lachte lautlos und bitter. Er würde seinem Gespür folgen, sich die Stelle im Death Valley einmal ansehen, wo zwei Menschen gestorben waren.
    Es galt, möglicherweise einer Höllenkreatur den Garaus zu machen. Das war genau das Richtige für den einsam gewordenen Wolf.
    ***
    Auch auf der anderen Seite der Erdkugel wurden Zeitungen dieser Art gelesen. Jean-Claude, seit vier Wochen Posthalter im kleinen Dorf im Loire-Tal, über dem Professor Zamorras Château Montagne am Berghang förmlich schwebte, las nicht nur die französischen Revolverblätter, sondern auch englische und amerikanische und deutsche und… und … und … Blättchen, um jedem seine Bildung unter Beweis stellen zu können. Nur wollte das eigentlich gar keiner wissen. An niveauvollere Magazine wagte Jean-Claude sich dabei nicht heran, sondern ließ sich die einfach getexteten Sensationsblätter im Bild-Zeitungsstil schicken.
    »Hier, Monsieur le professeur«, und er legte die Zeitung aus den USA vor Zamorra aus, zwang ihn damit, Schlagzeile und Fotos zu betrachten und sah mit Genugtuung, daß der Parapsychologe und Dämonenjäger die Stirn in Falten legte.
    Die Enttäuschung folgte auf dem Fuße.
    »So ein hanebüchener Unsinn«, stellte Zamorra fest. »Ob dieses Foto von dem verwaschenen Monster wirklich das ist, was es zu sein scheint, wage ich in aller Bescheidenheit zu bezweifeln, und auf den Geländewagen wird ein Felsbrocken geknallt sein. So etwas soll auch im Tal des Todes schon mal vorkommen.«
    Jean-Claude verdrehte die Augen.
    »Ich bin überzeugt, daß die

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