Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0328 - Wir legten einen Köder aus

0328 - Wir legten einen Köder aus

Titel: 0328 - Wir legten einen Köder aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir legten einen Köder aus
Vom Netzwerk:
der Türklinke, fühlte sie und riss die schmale Tür auf. Schnell schwang ich mich hinein und drückte mich gegen die Wand, um Phil Platz zu machen. Ich stieß mit der rechten Hüfte gegen einen Metallhebel und fluchte leise.
    »Okay«, keuchte Phil.
    Im selben Augenblick flammte das Licht in der ganzen Straße wieder auf. Nun zuckten wieder gelb und rot und grün und blau die Buchstaben der Leuchtreklamen, nun schimmerten wieder gelb die Fenster einiger Wohnungen, und rötlich gedämpftes Licht stand hinter zugezogenen Vorhängen.
    Sogar das Plärren einer Musikbox aus einem nahen Lokal war schwach bis zu uns herauf zu hören.
    Es war sehr eng in der winzigen Kabine. Wir hielten durch die gläserne Vorderseite der Führerkanzel Ausschau.
    Von hier aus konnte man zwei Drittel des ganzen Komplexes überblicken, da außer den beiden Kellergeschossen erst vier Etagen hochgezogen worden waren und der Kran ein Stück über das vierte Stockwerk hinausragte.
    Das Gebäude hatte im Grundriss die Form eines großen L. Dort, wo die Trakte sich trafen, waren die Schächte für die Fahrstühle ausgespart. Jetzt waren es nur Löcher in den Decken, durch die man bei Tageslicht bis hinab in den Keller blicken konnte.
    »Nichts Auffälliges zu sehen«, murmelte Phil nach einer Weile. »Oder hast du etwas entdeckt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Aber das ist kein Wunder. Sie werden sich natürlich an eine dunkle Stelle verzogen haben. Ich tippe auf eine Ecke im Treppenhaus. Na, jedenfalls wird es Zeit, dass sich unsere Leute in Bewegung setzen, sonst haben wir sie morgen früh noch nicht gefunden.«
    Ich zog das Sprechfunkgerät aus dem Jackett. Es war nicht viel größer als eine Zigarrenkiste.
    »Achtungen alle!«, sagte ich. »Washington eins ruft Washington vier! Bitte kommen!«
    Ich drückte die Taste, die von Senden auf Empfang umstellte. Ein leises Knistern drang aus dem Gerät. Ich drehte den Regulierknopf für die Lautstärke. Das Knistern wurde übertönt von der Stimme eines Police Lieutenants.
    »Washington vier an Washington eins. Posten bezogen. Zum Fluss kommen sie jedenfalls nicht mehr.«
    »Gut. Können Sie das Boot von der Wasserpolizei sehen.«
    »Auf dem Fluss liegt ein breiter Schatten, es könnte sein, dass sie es sind. Sollten sie mit abgeblendeten Lichtern kommen?«
    »Ja, das war unsere Anweisung. Später können sie uns vom Fluss her mit ihren Scheinwerfern helfen, wenn es nötig werden sollte. Okay, halten Sie sich bereit. Ende.«
    Wir hatten neun Gruppen gebildet, von denen sich vier nicht von der Stelle rühren durften.
    Sie mussten einen Ring um die Baustelle bilden, für den Fall, dass es einem der Gangster gelang, sich an einer der vorrückenden Einsatzgruppen vorbeizudrücken.
    Alle vier hatten ihre Stellungen bezogen und meldeten sich einsatzbereit. Ich rief die fünf anderen Einheiten.
    Die siebente Gruppe, die den kompliziertesten Anmarschweg über einige Hinterhöfe in der Nachbarschaft hatte, sagte durch, dass sie noch eine Minute Zeit brauchte. Wir warteten. Dann räusperte ich mich.
    »An alle! Washington eins an alle! Aktion beginnt! Gehen Sie vor nach Plan A und beziehen Sie die angewiesenen Stellungen. Melden Sie dann einzeln ihre Position. Ende.«
    Ich ließ das kleine Gerät sinken, drückte die Taste für Empfang und gab mir Mühe, in dem farbigen Licht tief unter uns etwas zu erkennen.
    Manchmal sah man einen huschenden Schatten, der aber rasch mit irgendeinem dunklen Fleck verschmolz.
    Unser Vorgehen war einfach und der Örtlichkeit angepasst. Zuerst kam es darauf an, die Umgebung des Hauses abzusuchen und sicherzugehen, dass sich die vier Gangster im Gebäude aufhielten. Sobald die fünf Gruppen dann die Hauswand erreicht hatten, war die erste Phase des Einsatzplanes vollzogen. Dann sollte jeweils die Hälfte von allen Seiten in die beiden Kellergeschosse eindringen und diese durchsuchen, während die andere Hälfte die Fenster im Auge behielt.
    ***
    Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis dieser Abschnitt unseres Planes erfüllt war. Nun drangen sämtliche Leute der fünf Gruppen in das Gebäude ein und begannen, systematisch die Etagen abzusuchen.
    Vier Minuten nach halb eins fiel der erste Schuss.
    Er hallte laut wie ein Kanonenschuss durch die Stille.
    Phil zeigte in Richtung Fluss.
    »Das war drüben, auf der anderen Seite!«
    Ich riss das Sprechfunkgerät hoch und drückte die Taste.
    »Washington eins an Washington zehn! Alle verfügbaren Scheinwerfer auf die Rückseite des

Weitere Kostenlose Bücher