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0328 - Wir legten einen Köder aus

0328 - Wir legten einen Köder aus

Titel: 0328 - Wir legten einen Köder aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir legten einen Köder aus
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muss.«
    »Du sollst mir jemand hm… wie soll ich das sagen?«
    Thomas Jackson machte eine verächtliche Bewegung.
    »Einen beiseite räumen, meinst du doch, ja? Ihn ein für alle Mal ruhig werden lassen, richtig? Was für ein Kerl ist es?«
    »Er hat früher eine Bande geführt. Heute wird er mehr und mehr zum Einzelgänger. Man kann ihm nicht mehr trauen, man weiß nicht mehr, woran man mit ihm ist - kurz, er wird eine Gefahr.«
    »Her mit dem Zaster«, sagte Jackson junior. »Wo erwische ich den Kerl?«
    »Wir könnten zusammen hinfahren, Thomas. Der Kerl ist immer noch gefährlich. Ich könnte ihn ablenken, und du müsstest dann… na ja, du weißt schon, was ich meine.«
    »Okay«, sagte der junge Killer. Seme Stimme war gefühllos wie immer. »Wie heißt der Bursche, der dran glauben soll?«
    »Du kennst ihn bestimmt nicht.«
    »Sag seinen Namen!«, wiederholte der Junge unwillig.
    »Ja, also sie nennen ihn Kröte. Aber richtig heißt er Stretcher, Allan Stretcher.«
    Der alte Jackson senkte den Kopf. In seinen schlauen Augen glitzerte es.
    Er machte den Fehler, dem er seinen jüngeren Bruder noch vor wenigen Stunden vorgeworfen hatte:
    Er hielt sich selbst für schlau und alle anderen für dumm.
    ***
    Stretcher drückte um halb zwei die metallene Tür hinter sich zu, lehnte sich dagegen und starrte hinauf zu der unverputzten Decke des langen Korridors. Er blieb lange reglos stehen, als lausche er auf etwas.
    Erst als draußen das Geräusch eines Autos laut wurde, löste er sich aus seiner Erstarrung.
    Mit vorgestrecktem Kopf lauschte er.
    Ja, das war Sniff. Mit dem letzten Koffer. Der letzten Ladung Gold. Spätestens in zwei Stunden würde der stillste, geschickteste Goldraub bekannt werden.
    Stretcher setzte sich langsam in Bewegung: Sein Gesicht verfinsterte sich, als er an den alten Jackson dachte. Der Alte wollte ihn betrügen, ihn, Stretcher! Oh, er hatte sich das geschickt ausgedacht! Sniff heuerte die Leute an, die das Gold von der Bank zum Rathaus trugen. Dort nahm Sniff es in Empfang, der biedere, dumme, immer wieder bereitstehende Sniff. Er war die einzige Spur, die es gab. Aber Sniff war zu dumm, um in so einer großen Sache verlässlich zu sein. Er konnte sich verplappern, ohne dass es ihm bewusst wurde. Da hatte Jackson zweifellos recht.
    Also weg mit dem guten, alten, dummen, vertrauensseligen Sniff. Dann war die Spur zu Ende. Und Jackson und Stretcher konnten sich die Beute teilen. Ein Vermögen in reinem Gold!
    Stretcher verzog das Gesicht zu einem Grinsen. Damit wollte Jackson ihn hereinlegen?
    Wenn er nun wirklich nach Jacksons Anweisung den dummen Tölpel von Sniff mundtot machte - irgendwann würde die Polizei doch einmal die Leiche finden. Und wenn man das Mädchen, selbst unter den fürchterlichsten Drohungen laufen ließ - irgendwann würde es doch seine Aussagen machen. Und wer stand dann allein und schwer belastet da? Er, Stretcher! Der alte Jackson hatte den Plan ausgeheckt. Das war auch alles. Er war nie in Erscheinung getreten. Das Mädchen hatte ihn nie zu Gesicht bekommen. Sie konnte gar nichts gegen ihn aussagen. Aber alles gegen Stretcher. Also würde man ihn hinrichten - und Jackson blieb allein übrig mit einer Beute, die er bei seinen Beziehungen natürlich längst im Ausland untergebracht hatte.
    Stretcher griff in die rechte Hosentasche. Der kleine Colt fühlte sich kühl an.
    Stretcher blieb stehen. Vorn im Flur bog Sniff Trackers um die Ecke, auf der rechten Schulter die Tasche.
    »Verdammt, jetzt habe ich aber genug«, stöhnte er, während ihm der Schweiß über Gesicht und Hals lief. »Mein rechter Arm zieht, als hätte ich ihn mir ausgerenkt. Dauernd sechzig Pfund in einer Hand schleppen!«
    Pausenlos schimpfend schlurfte er durch den Flur. Er blieb vor einer metallenen Tür stehen und brummte: »Mach schon, Kröte! Schließ auf!«
    »Willst du zu dem Mädchen?«, fragte Stretcher.
    »Wieso? Die ist doch eins weiter!«
    »Du bist eins weiter, Sniff. Die Tür davor. Komm her. Himmel, warum setzt du die Tasche nicht einfach auf den Boden? Dem Gold ist es völlig gleichgültig, wo es steht oder liegt.«
    Stretcher schloss die Tür mit der linken Hand auf und trat beiseite. Sniff bückte sich nach der schweren Tasche, zerrte sie hoch und machte einen Schritt vorwärts.
    »Ist ja doch die Bude von dem Mädchen«, rief er. »Was ist denn mit der? Die liegt ja so komisch! Hat sie was?«
    Sniff stellte die Tasche weg. Streichers Hand kam langsam aus der rechten Hosentasche

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