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0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte

Titel: 0329 - Der Ghoul, der meinen Tod bestellte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Semec seinen Stab zur Seite und griff mit der freien Hand unter die Kleidung. Dabei brüllte er auf.
    Es war siegessicheres Gebrüll, denn ich erkannte sehr bald, was er da hervorgeholt hatte.
    Das Band mit den Klingen!
    In mir jagte ein fürchterlicher Angstschauer hoch. Schon einmal hatte ich vor einem mit dieser schrecklichen Waffe versehenen Ghoul gestanden. Da hatte ich mich bewegen und agieren können.
    Hier lag ich fast steif auf dem Bett.
    Semec beugte sich vor. Den rechten Arm hielt er dabei nach hinten gedrückt. Die Klingen fielen zusammen und klirrten gegeneinander.
    Das Geräusch brachte mich fast um den Verstand, und ich schüttelte mich.
    »Damit bringe ich dich um!« flüsterte er: »Es ist unsere Spezialwaffe. Wir können sie alle meisterlich führen. Ich aber am besten.«
    Das bewies er mir, in dem er zuschlug.
    Ich hörte ein Pfeifen, das Klirren der Klingen, einen leisen Schrei und sah die Messer waagerecht und so nah an meinem Gesicht vorbeihuschen, dass sie mir dicht über der Stirn noch einige Härchen abrasierten.
    Den Schrei hatte Monica ausgestoßen. In seiner Wut hatte sich Semec so heftig bewegt, dass die Frau erwischt worden war. Zwei Klingen hatten sie an der Wange und am Hals getroffen. Blut perlte aus den fingernagelgroßen Wunden.
    »Hau ab!« schrie Semec und fuhr herum. »Geh hier weg. Ich will ihn zer…« Er hustete und erstickte fast an seinem Hass.
    Bei seinen letzten Worten hatte er sich von mir abgewandt. Er schaute mich nicht mehr an, und das gab mir Gelegenheit, es wieder zu versuchen.
    Der Stuhl stand gar nicht so weit entfernt. Wenn ich den Arm ausstreckte, musste er zu erreichen sein, sonst war alles zu spät.
    Ich strengte mich an. Eine dicke Schweißschicht lag auf meiner Stirn, als ich alles einsetzte. Es war der alles entscheidende Griff. Ich hörte den Ghoul reden, verstand aber seine Worte nicht und dachte nur daran, dieser mörderischen Falle zu entkommen.
    Das mußte einfach klappen!
    Den großen Stab bekam ich nicht. Der kleine lag näher. Ich hätte jubeln können, als ich den geriffelten Griff an meinen Fingerspitzen spürte. Ich schaffte es tatsächlich, ihn in die Hand zu nehmen.
    Dann brachte ich es fertig, die Hand so unter die Bettdecke zu schieben, dass sie nicht sofort gesehen werden konnte. Ich tastete mit der Spitze des Zeigefingers den Griff ab und fand einen kleinen Kontakt, den ich nur zu drücken brauchte.
    Dann war der Stab geladen.
    Der Ghoul fuhr herum. So heftig, dass er seinen Zylinder verlor.
    Gleichzeitig schlug er.
    Wieder blitzten die verdammten, mörderischen Klingen. Da ich mit dem Kopf auf der Seite lag, konnte ich es genau sehen und bekam mit, wie die Klingen in die Kante der Liegestatt dicht vor meinem Gesicht hineinfuhren, wie die Reißzähne eines Ungeheuers.
    Sie zerstörten dort die Matratze, rissen das Seegras hervor, und der Liliputaner holte zum dritten Schlag aus.
    »Diesmal treffe ich dein Gesicht!« brüllte er. »Diesmal…«
    Da stieß ich meine Hand vor und schaltete in der Bewegung den Stab ein.
    Jossip Semec stand zu nahe an meinem Bett. Er bekam die Spitze voll in den Unterleib.
    Der Stromschlag schüttelte ihn durch. Der Ghoul begann zu zittern, als bestünde er aus Pudding. Er wankte zurück. Aus seinem Mundoval drang ein hohes, jaulendes Heulen. Leider sah ich bei ihm kein Zeichen der Auflösung. Die Attacke hatte ihn nur geschwächt, vernichten konnte sie ihn nicht.
    Das schaffte eine Silberkugel.
    Aber kam ich an meine Beretta? Ich wollte den Arm anwinkeln und heben, was leider nicht möglich war oder nur zu langsam geschah.
    ***
    Der Ghoul kam wieder!
    Geifernd, brüllend, Schleim ausspeiend. Er schwang seinen rechten Arm. In der Klaue hielt er die Waffe. Die Hand steckte in einer extra dafür vorgesehenen Schlinge, damit er dieses hinterlistige und tödliche Instrument auch halten konnte.
    Er bewegte den Arm kreisförmig, so dass auch die Klingen ein blitzendes Rad schlagen konnten.
    Ich war nicht in der Lage die Beretta zu ziehen. Vielleicht half mir mein Kreuz, wenn ich den Bannspruch rief.
    Nein, er war zu nahe!
    Sein Gesicht kam mir wie ein gewaltiger Ballon vor. So groß, so aufgedunsen.
    Ich hörte sein Heulen, sah übergroß seinen Mund, neben dem Kopf den blitzenden Kreisel aus kleinen Rasiermessern und vernahm die plötzlichen Schüsse.
    Viermal ertönte das helle Peitschen der Waffe.
    Und viermal zuckte der Ghoul zusammen. Die Beine wurden ihm weggerissen. Das Gesicht verschwand. Er löste sich in

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