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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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pflaumengroßen Speicherzellen der Algen mit seinen langen und harten Fingern zerdrückte und die seimige, süße Flüssigkeit darin schlürfte.
    Ganz gegen seine Gewohnheit wartete er das Testergebnis des Detektorroboters nicht ab; die munter umherschwimmenden Fische, die immer wieder versuchten, seine Zehen anzuknabbern, dienten ihm als Beweis dafür, daß das Wasser der hydroponischen Anlagen kein Nervengift enthielt.
    Als Snoopy nach etwa einer Viertelstunde meldete, daß er keinerlei Giftspuren festgestellt hatte, grinste Tar vergnügt. Sein Magen war inzwischen mit süßem Schleim gefüllt, und sein Bauch wölbte sich halbkugelförmig vor.
    Trage stieß er einen Fisch beiseite der ihm vor der Nase herumschwamm.
    Plötzlich erstarrte Tar Szator.
    Der Fisch war ein Stück beiseite getrieben und schwamm nun an der Wasseroberfläche, den gelblichweißen Bauch nach oben gedreht und die Augen glasig auf einen Tangfaden gerichtet.
    Nachdem die Schrecksekunde vorüber war, versuchte Tar sich einzureden, daß es in einem Wasserbecken von dieser Größe immer wieder einige tote Fische geben würde.
    Außerdem hatte Snoopy kein Gift festgestellt...
    Tar spürte, wie die Angst ihm die Kehle zuzuschnüren begann.
    Woher wollte er wissen, daß Snoopy überhaupt in der Lage war, das unbekannte Nervengift festzustellen? Bisher hatte niemand an Bord mit den üblichen Untersuchungsmethoden den tödlich wirkenden Giftstoff analysieren können.
    Er kam zu dem Schluß, daß die Lage eine körperliche Anstrengung rechtfertigte und tauchte.
    Sein Magen revoltierte, als er sah, daß überall tote Fische zur Oberfläche aufstiegen und daß die Algenfäden sich verfärbten.
    Mit einigen wenigen Schwimmstößen erreichte er die Schleusenkammer und schleuste sich aus. Er merkte nicht einmal, daß der Detektorroboter ihm folgte.
    Draußen setzte er sich in den Gang, lehnte sich an die Glaswand und erwartete den Tod.
    Den Impuls, um Hilfe zu rufen, unterdrückte er, nachdem er die Situation durchdacht hatte. Sterben würde er sowieso, weshalb also unnötig Kalorien vergeuden - und zu warnen brauchte er ebenfalls niemanden; die toten Fische würden für sich sprechen.
    Tar Szator gähnte, öffnete ein Auge und warf einen Blick auf das Zifferblatt seiner Uhr.
    „Noch eine Minute", murmelte er träge...
    „Das ist er!" schrie eine dröhnende Stimme.
    Tar raffte sich dazu auf, beide Augen zu öffnen.
    „Ruhe!" brummte er. „Mehr Achtung vor den Toten!"
    Im nächsten Augenblick sprang er wie elektrisiert auf. Seine Augen öffneten sich weit, und der Mund schnappte nach Luft.
    Eine derbe Faust griff nach dem nassen Kragen seiner Kombination und riß Tar Szator vorwärts. Der Auroranier hob den Blick und starrte in die bösartig verkniffenen Augen des Schnurrbartträgers, der ihm auf seinem Weg hierher unangenehm aufgefallen war.
    „Vorsicht! murmelte Tar. „Ich habe in Gift gebadet."
    Der Schnurrbärtige zuckte zurück, als hätte er einen Aussätzigen berührt. Der Offizier hinter ihm erbleichte. Immerhin faßte er sich als erster wieder.
    „Lassen Sie ihn in Ruhe, Hüber! Das ist Edelmann Szator. Er besitzt eine Erlaubnis des Chefs."
    Hüber wischte sich die feuchte Hand wieder und wieder an seinem Kittel ab. Seine Schnurrbartspitzen zitterten. Er schluckte krampfhaft, bekam aber keinen Ton heraus.
    Der Offizier blickte den Auroranier prüfend an.
    „Wollen Sie wirklich behaupten, Sie hatten... ähem... in dieser vergifteten Brühe gebadet?"
    Tar warf einen Blick auf die Glaswand des Beckens. in dem er noch vor kurzem friedlich geschwommen war. Dann nickte er.
    „Nicht nur das. Ich habe sogar von den Algen gegessen, Sir." Er sah auf seine Uhr und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das nicht. Eigentlich mußte ihn seit fast zehn Minuten tot sein. Die Fische..."
    „Seien Sie froh, daß Sie noch leben!" unterbrach der Offizier ihn.
    „Überall in den hydroponischen Gärten der CREST sterben die Pflanzen ab und die Versuchstiere, die von ihnen lebten. Wahrscheinlich haben Sie nicht wirklich von den Pflanzen gegessen. Algen sind in rohem Zustand so gut wie ungenießbar für Menschen."
    „Es ist furchtbar!" stieß Hüber hervor.
    „Ja", sagte der Offizier. „Von nun an müssen wir auch noch auf die ohnehin knappen Frischgemüserationen verzichten - ganz abgesehen davon, daß die natürliche Regeneration der Atemluft nicht - mehr möglich ist."
    Tar Szator betastete seinen Bauch, der immer noch prall gewölbt war.
    Danach warf er

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