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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freihändlerkönig schüttelte den Kopf.
    „Durchaus nicht, Monsieur Goratschin."
    „Wen meinen Sie?" fragte der Kopf, den man Iwan zu nennen pflegte.
    „Sicher mich", sagte der Kopf, der Iwanowitsch genannt wurde.
    Roi lächelte verstohlen.
    „Er hat sich nicht im mindesten geändert", murmelte er zu sich selbst.
    Iwan Iwanowitsch Goratschin horchte auf. Seine schuppigen Gesichter fuhren gleichzeitig zu dem Freihändler herum.
    „Wie meinen Sie das?" fragten beide Münder. „Kennen wir uns vielleicht von früher her...?"
    Roi Danton hüstelte verlegen. Er hob die Lorgnette an die Augen und musterte den zweieinhalb Meter großen Doppelkopfmutanten, als sähe er ihn zum erstenmal.
    „Nicht, daß ich wüßte, Messieurs. Ich dachte gerade an jemand anderen."
    Umständlich zog er seine Tabaksdose hervor und nahm eine Prise.
    „Um auf Ihre Frage zurückzukommen, Messieurs - ich hatte selbstverständlich beide Bemerkungen gemeint. Der Auroranier ist weder ein Faulpelz noch ein kosmischer Gammler. Die Lebensbedingungen auf seinem Heimatplaneten erfordern jedoch sparsamstes Umgehen mit den körperlichen und geistigen Kräften, damit im Falle höchster Beanspruchung noch ausreichend Reserven vorhanden sind. Ich weiß nicht, ob Sie Aurora kennen, Messieurs...?"
    Goratschin schüttelte beide Köpfe.
    „Leider nicht."
    Dann urteilen Sie bitte auch nicht über Edelmann Szator. Er ist das Produkt der auroranischen Umwelt, so wie Sie das Produkt der irdischen Umwelt sind."
    Der Mutant lachte bitter und sah an seinen plumpen Säulenbeinen hinunter.
    „Irdische Umwelt...? Sie hat ein Monstrum aus mir gemacht, ein Ungeheuer mit einem Schuppenkörper und zwei Köpfen!"
    Roi wölbte die Brauen.
    „Unsinn!" erwiderte er scharf. „In Ihrem Wesen sind Sie ein Erdgeborener. Die äußere Erscheinung ist doch unwichtig, Messieurs! Seien Sie nicht bitter!"
    Goratschin schien eine scharfe Entgegnung auf den Zungen zu haben. Aber dann zuckte er nur die Schultern.
    „Sicher haben Sie recht." Er grinste. „Schließlich sind Sie trotz Ihres andersartigen Äußeren und Ihres andersartigen Benehmens dem Wesen nach ein Erdgeborener."
    „Na, also!" rief Roi, erleichtert darüber, daß es ihm gelungen war, die depressive Stimmung des Mutanten abzubiegen.
    Goratschin grinste breiter.
    „Vielen Dank. Nun weiß ich wenigstens, daß Sie auf der Erde geboren wurden. Die erste Maske des Schmierenkomödianten ist gefallen."
    Er lief lachend davon, als der Freihändler seinen Degen zuckte und auf ihn eindrang.
    „Wir müssen wieder zum Linearflug übergehen", sagte Atlan drängend. „So nahe am Zentrum finden wir keinen brauchbaren Planeten."
    Perry Rhodan starrte nachdenklich auf die Sektorvergrößerung des Bildschirms.
    Die Sternballung im Zentrum der fremden Galaxis wirkte aus der Entfernung wie eine Mauer blauweißen Lichts. In unmittelbarer Nähe der CREST IV waren wieder große Schwärme jener blauen Strahlenkugeln aufgetaucht, die man „Spender" genannt hatte. Sie rasten auf das galaktische Zentrum zu, wurden jedoch stets abgelenkt, wenn sie zu nahe an das Ultraschlachtschiff herankamen.
    „Das ist mir völlig klar", erwiderte Rhodan. „Ich möchte nur wissen, ob wir uns tatsächlich im System M-87 des Virgo-Haufens befinden."
    „Das werden wir nur vom Leerraum aus feststellen können, Perry... '" Rhodan nickte.
    „Leider müssen wir vordringlich eine Welt mit Wasser und Sauerstoff suchen, sonst werden wir niemals mehr in der Lage sein, genaueres über unsere Position zu erfahren. Immerhin ist es interessant, das Phänomen M-87 unmittelbar beobachten zu können. Die Messungen unserer Radioastronomen haben übrigens festgestellt, daß es hier tatsächlich einen viele tausend Kilometer langen 'Jet' mit Knoten gibt, wie es charakteristisch für M-87 im Virgo-Haufen ist."
    „Vielleicht besitzen viele Galaxien derartige Strahlenströme", entgegnete der Lordadmiral.
    „Schließlich kennen wir nur sehr wenig vom Universum - und die anderen Universen sind uns noch immer verschlossen geblieben."
    „Bis auf das Universum der Druuf", sagte Perry Rhodan lächelnd. „Aber du hast recht: Was wissen wir schon vom Kosmos! Wenn ich nur wußte, wie wir wieder nach Hause kommen sollen...
    Atlan massierte sein Kinn.
    „Wir sind da in etwas hineingeraten, das zu groß für uns ist, Perry. Zu Hause wird man uns für tot halten und wir wissen nicht einmal, ob die Menschheit noch existiert."
    Zwischen Rhodans Augenbrauen bildete sich eine steile

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