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033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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ist wirklich ein Wunder, daß ich noch am Leben bin, und ich habe Balder das Leben gerettet, als ich ihn nach dem Messer schickte, um die Taschen aufschneiden zu können.«
    »Aber wurden denn die Taschen nicht vorher untersucht?« fragte der Polizeipräsident zornig.
    Elk nickte. »Gestern ist jede einzeln von mir untersucht worden, die von Paddington wurde um und um gedreht. Jeder Gegenstand, der sich darin befand, ist hier auf meinen Tisch gelegt und eingetragen worden. Ich selber habe sie in den Safe gesperrt. Es war keine Bombe dabei.«
    »Aber wie konnte sie dann hineingelangen?« fragte der Präsident.
    Elk schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Der einzige Mensch, der außer mir einen Schlüssel zu diesem Safe hat, ist der Vizepolizeirat meines Departements, Oberst McClintock, der gerade auf Ferien ist. Es ist nur ein Glück, daß ich Balder gerade fortgeschickt hatte. Er ist Vater von sieben Kindern.«
    »Was war es für ein Explosivstoff?«
    »Dynamit«, antwortete Elk sofort. »Es hat nach unten gesprengt.« Er zeigte auf das Loch im Boden. »Nitroglyzerin sprengt nach oben und seitwärts. Nein, kein Zweifel, es war Dynamit.«
    Bei der Durchsuchung des Büros fand er eine zusammengedrückte Rolle von dünnem Stahl und später das geschwärzte, verbeulte Zifferblatt einer billigen Weckuhr.
    »Sowohl Zeit als auch Kontakt!« murmelte er.
    Von seinen Sachen suchte er, soviel er davon aufzufinden vermochte, in Balders Büro hinüberzubringen.
    Es war wenig Hoffnung, daß dieser Überfall von den Blättern verschwiegen werden konnte. Die Explosion hatte das Fenster und einen Teil des Mauerwerks herausgesprengt und viele Schaulustige auf dem Embankment versammelt. Als Elk die Polizeidirektion verließ, rief man schon die Extraausgaben aus, die das Ereignis brachten.
    Sein erster Besuch galt dem nahegelegenen Spital, wohin man den unglücklichen Fayre gebracht hatte. Die Nachrichten über ihn klangen ermutigend.
    »Er wird vielleicht ein oder zwei Finger verlieren, aber er ist wirklich mit einem blauen Auge davongekommen«, meinte der Oberchirurg. »Ich kann es nicht verstehen, daß er nicht in Stücke gerissen wurde.«.
    »Und was ich nicht verstehen kann«, sagte Elk mit Nachdruck, »ist, wieso ich nicht in Stücke gerissen wurde.«
    »Diese Hochexplosivstoffe spielen merkwürdige Streiche. Ich kann begreifen, daß die Kraft der Explosion die Tür des Safes weggesprengt hat, und doch ist dieses Papier, das ebenfalls im Bereich der Bombe war, kaum versengt.« Er zog ein Stückchen Papier aus der Tasche, dessen Ecken geschwärzt und abgebrannt waren. »Sehen Sie, ich habe es in seinen Kleidern gefunden«, sagte der Arzt.
    Elk glättete das Papier und las:
    »Mit vielen Grüßen von Nummer Sieben!«
    Sorgfältig faltete er das Papier zusammen. »Das möchte ich gern behalten«, sagte er und steckte es zärtlich lächelnd in das Innere seines Brillenetuis. »Glauben Sie an Vorahnungen?«
    »Bis zu einer gewissen Grenze«, lächelte der Arzt.

25.
    Eine Woche verging, und die Explosion im Polizeibüro war schon zur Legende geworden. Der verletzte Detektivsergeant befand sich auf dem Weg der Besserung, und in bezug auf die Frösche gab es keine Neuigkeiten.
    Elks Fatalismus enttäuschte seine Kollegen ein wenig. Am sechsten Tag nach der Explosion hatte die Direktion die Gepäckaufbewahrungen aufs neue untersuchen lassen, und so wie es Elk erwartet hätte, war bei jeder einzelnen Endstation eine funkelnagelneue Handtasche mit genau dem gleichen Inhalt wie vorher beschlagnahmt worden. Die Taschen wurden von dem Feuerwerker nach langwierigen, sorgfältigen Schutzmaßnahmen geöffnet.
    Aber sie enthielten außer den belgischen Pistolen nichts Bedrohliches, und der Paß lautete, diesmal auf den Namen »Clarence Fielding«.
    »Diese Burschen sind Meister in ihrem Handwerk«, sagte Elk mit widerstrebender Bewunderung, als er seine Beute besichtigte.
    »Wollen Sie die Taschen wieder in Ihrem Büro behalten?« fragte Dick. Aber Elk schüttelte melancholisch das Haupt.
    »Ich denke nicht«, sagte er.
    Er ließ die Taschen sofort ausleeren und ihren Inhalt an das Untersuchungsdepartement schicken.
    »Nach meiner Meinung«, orakelte Balder, »muß jemand in der Polizeidirektion sein, der gegen uns arbeitet. Ich habe mir die Sache schon längst überlegt, und wie ich sie mit meiner lieben Frau besprochen habe ...«
    »Haben Sie vielleicht auch die Kinder zu Rate gezogen? Mhm?« fragte Elk unfreundlich. »Je weniger Sie

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