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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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weißt nicht, was dir entgeht.«
    Rob Andrews ließ sie an sich vorbei. Der Duft ihres vollen, brünetten Haares wehte ihm ins Gesicht. Er genoß es. Latimer Road. Mußte er da nicht ebenfalls raus? Klar doch. Er lachte in sich hinein.
    Wo dieses Mädchen ausstieg, da war auch er goldrichtig.
    Blitzschnell überlegte er sich, welche Lokale es in der Nähe gab. Sie mußten natürlich einen seriösen Rahmen abgeben.
    In eine Spelunke konnte er das Mädchen nicht einladen. Das war nicht sein Stil. Außerdem würde er dem ganzen damit einen billigen, desillusionierenden Anstrich geben.
    Der Zug erreichte die Station, hielt an. Es stiegen nur wenige Leute aus. Zwei davon waren das Mädchen und Rob Andrews .
    »Ein unverschämter Bengel!« begann der Politiker entrüstet. »Es mißfiel mir in höchstem Maße, daß er Sie auf diese primitive Weise belästigte. Aber Sie waren keine Sekunde in Gefahr. Schließlich befand ich mich in Ihrer Nähe. Lange hätte ich mir das Geschwätz nicht mehr angehört. Dann wäre ich mit Blitz und Donner dazwischengefahren, das können Sie mir glauben.«
    »Nett von Ihnen. Haben Sie vielen Dank«, sagte das Mädchen und wollte schneller weitergehen, um von ihm fortzukommen.
    Er ging ebenfalls rascher. »Das ist doch kein Grund, vor mir wegzulaufen.«
    Der Zug fuhr weiter, verließ die Station.
    »Hören Sie, wie wär's, wenn ich Sie noch zu einem Drink einladen würde?« sagte Rob Andrews.
    »Ich lasse mich in der U-Bahn nicht ansprechen«, sagte das Mädchen abweisend.
    Er schmunzelte. »Wir befinden uns nicht mehr in der Bahn.«
    »Sie sind wohl Haarspalter von Beruf, was?« fragte sie schnippisch. »Ich nehme von fremden Männern keine Einladungen an.«
    »Nun, ich verrate Ihnen gern meinen Namen.«
    »Interessiert mich nicht«, sagte das Mädchen kalt.
    »Ich bin Rob Andrews«, sagte er trotzdem, hoffend, daß sie seinen Namen schon mal gehört oder gelesen hatte.
    »Der Unterhausabgeordnete«, sagte sie.
    »Genau der. Sie sehen also, ich bin kein Sittenstrolch, vor dem Sie sich fürchten müssen.«
    »Ich bin verlobt. Ich gehe mit keinen anderen Männern auf einen Drink, Mr. Andrews. Schon gar nicht um diese Zeit.«
    »Ihr Mißtrauen wäre im allgemeinen berechtigt, in diesem Fall aber überflüssig. Nur ein Drink. Wenn Sie dann nach Hause gehen wollen, werde ich Sie bestimmt nicht aufhalten.«
    Andrews baute auf seine Überredungskunst. Vielleicht blieb es nicht bei einem Glas, und möglicherweise ließ sich das Mädchen später dazu bewegen, mit ihm in ein Taxi zu steigen und sein Liebesnest aufzusuchen.
    Er hatte die Erfahrung gemacht, daß es niemals richtig war, sofort aufzugeben, wenn eine Frau nein gesagt hatte. Viele von ihnen sagte zwar nein, meinten aber ja.
    Es ist eine Spielregel, an die sich die Geschlechter halten, seit es sie gibt. Bestimmt hatte schon Eva nein gesagt und ja gemeint, und sie wäre Adam wohl sehr böse gewesen, wenn er diese Antwort einfach akzeptiert hätte.
    Das Mädchen kippte mit dem Stöckelschuh um. Sie wäre gestürzt, wenn Andrews sie nicht blitzschnell aufgefangen hätte.
    Er beging unwissentlich den Fehler, sie länger festzuhalten, als dies nötig gewesen wäre.
    Sie wollte sich seinem Griff entwinden, doch er war im Moment von ihrer vitalen Schönheit, der er zum erstenmal so nahe war, so fasziniert, daß ihm das nicht auffiel.
    »Lassen Sie mich los!« keuchte sie zornig. »Was fällt Ihnen ein…!«
    Jetzt erst kam er wieder zu sich, und er gab sie frei, doch er konnte nicht verhindern, daß sie ihm entrüstet einen Stoß versetzte, in den sie erstaunlich viel Kraft legte.
    Gleichzeitig versuchte sie ihm mit den Fingernägeln das Gesicht zu zerkratzen. Eine wilde Katze war sie. Er sah jedoch ihre Hand hochschnellen und nahm den Kopf so weit wie möglich zurück.
    Ihr Schlag verfehlte ihn. Aber er stieß mit den Kniekehlen gegen ein Hindernis und landete auf einer Bank. Ohne sich weiter um ihn zu kümmern, wirbelte das Mädchen herum und ergriff die Flucht.
    »Warten Sie!« rief ihr Rob Andrews nach. »So warten Sie doch! Ich möchte mich entschuldigen!«
    Sie blieb nicht stehen. Ihre Stöckel klickten auf die Rolltreppe zu, die sie dann hinauf hastete, als wäre der Teufel hinter ihrer Seele her. Rob Andrews schüttelte den Kopf.
    »Verrücktes Huhn«, sagte er, ohne dem Mädchen böse zu sein.
    Er war nur ein wenig enttäuscht, denn ihn hatte zum erstenmal seine Menschenkenntnis im Stich gelassen. Er hatte sich den weiteren Verlauf des Abends

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