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0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Todesclub
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Präsident dieses Klubs.«
    »Bei meinem Gehalt könnte ich hier nicht einmal Nachtportier werden«, schnaufte Anderson und wischte sich 16 mit einem riesigen, knallroten Taschentuch das Regenwasser von der Stirn. »Ich hoffe, ihr habt nicht eine ganze Mordkommission bei diesem Wetter rausgetrommelt, nur damit wir uns einen doppelten Doktor ansehen, den Sie auf die Bretter geschickt haben?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte ich ernst. »Wir haben noch etwas auf Lager. Ich fürchte, es wird Ihnen die Lust nehmen, weiter Witze über das Ding zu reißen, das Sie auf dem Kopf tragen. Kommen Sie mit, Anderson, oder noch besser: Lassen Sie einen Mann vom Spurensicherungsdienst den Flur absuchen bis zur Biegung. Dort soll er sich nach rechts wenden. Es müsste eine der beiden letzten Türen auf der linken Seite sein!«
    Anderson drehte sich halb um und knurrte: »Los Francis, tun Sie mal was für Ihr Gehalt! Den Flur entlang bis zur Biegung, dann rechts bis zu den letzten beiden Türen auf der linken Seite. Okay?«
    Irgendeine dumpfe Männerstimme hinter Anderson gab Antwort, während sich der Lieutenant wieder zu mir wandte.
    »Hat er Sie angegriffen?«
    »Ja.«
    »Warum griff er Sie an, Cotton?«
    »Er wusste noch nicht, dass ich ein G-man bin. Zuerst wollte ich es ihm nicht sagen, und als er auf mich losging, war es zu spät. Da ließ er mich nicht mehr zu Wort kommen.«
    »Ja, ja«, seufzte Anderson, »manche Leute haben es furchtbar eilig, eine Dummheit zu begehen. Ich will mir den gelehrten Jüngling mal aus der Nähe betrachten.«
    Anderson kniete neben Delaine nieder. Phil kam herein und runzelte die Stirn, als er den Bewusstlosen sah. Der Lieutenant stand schon nach einem raschen Blick wieder auf.
    »Was meinen Sie, Cotton?«, fragte er mit wachsamer Miene. »Morphium?«
    »Ja«, sagte ich.
    Anderson ließ sich in den Sessel fallen, in dem ich gesessen hatte.
    »Wie wär’s, wenn Sie mir mal die ganze Geschichte erzählten?«
    Ich nickte und berichtete ihm, was sich heute zugetragen hatte. Ich schilderte unsere Begegnung mit dem schwerverletzten Cranzler, unsere Bemühungen, etwas über den Kappa Eight Klub zu erfahren und schließlich unsere Entdeckung, die wir machten, als wir hier angekommen waren.
    »Das hört sich ja alles sehr mysteriös an«, brummte der Detective der Stadtpolizei. »Ich werde erst mal das Haus durchsuchen lassen.«
    Er stand auf und ging hinaus. In dem kleinen Flur drängten sich seine Mitarbeiter und warteten auf seine Befehle. Wir hörten, wie er einigen Leuten Anweisung gab, das Gebäude zu durchsuchen, ohne etwas zu berühren. Dann kam er wieder herein.
    »Schläft unser Genie immer noch?«, brummte er und ging wieder zu Delaine, um ihm das Gesicht zu tätscheln. »Es wird Zeit zum Aufstehen, Kleiner, Besuch ist da! Na, komm schon, mach die Augen auf!«
    Seine Bemühungen wurden nur teilweise vom Erfolg gekrönt. Delaine seufzte zwar ein paar Mal, aber die Augen machte er nicht auf. Ich war mir nicht sicher, ob es nicht Verstellung war. Anderson ließ nach einiger Zeit von ihm ab und knurrte: »Die jungen Leute heutzutage haben kein Benehmen mehr. Legen sich einfach bewusstlos hin, wenn die Polizei mit ihnen reden möchte. Mal sehen, wie weit Francis ist.«
    Er ging hinaus und ließ uns allein, Phil wollte genau wissen, wie es zu der Schlägerei zwischen Delaine und mir gekommen war, und ich erzählte es ihm ausführlich.
    »Merkwürdig«, sagte mein Freund. »Er ging auf dich los, nachdem du nach dem Mädchen gefragt hattest?«
    »Ja, und das ist wirklich auffallend.«
    Anderson erschien wieder.
    »Wir haben was gefunden«, brummte er. »Kommt mit und seht es euch an!«
    Wir folgten ihm gespannt. An der Biegung des Flurs wandte er sich nach links. Der Korridor endete an einer Metalltür, die einen Spaltbreit offenstand. Anderson schob den Fuß in den Spalt und zog sie vollends auf.
    Wir gerieten in den Bootsschuppen, in dem zwei schnittige Motorboote fachmännisch aufgebockt waren.
    Links neben der Tür gab es einen Stapel von gefaltetem Segeltuch, Kunststoff-Wetterplanen und Zeltsäcken.
    Auf diesem nicht sehr komfortablen Lager hatte sich ein junger Bursche häuslich niedergelassen, der nicht den Eindruck erweckte, als ob er ein Mitglied dieses feudalen Klubs sein könnte.
    Er trug eine ausgefranste Cordjacke, ein buntes, schmuddeliges Baumwollhemd und hohe, schwere Arbeitsschuhe. Ein abgetragenes Jackett hatte er zusammengerollt und als Kissen unter seinen Kopf geschoben. Der

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