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0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Todesclub
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den Eintritt des Todes zeitlich ungefähr festlegen. Sobald der Leichnam dann von der Kommission nicht mehr benötigt wurde, würde man ihn ins Schauhaus transportieren lassen, wo der Arzt zusammen mit einem Gerichtsmediziner die amtliche Obduktion durchzuführen hatte, die dann den Zeitpunkt des Todes sehr, genau ergeben würde. Auch konnten eventuelle Zweifel an der Todesursache nur durch die Obduktion geklärt werden.
    »Wann werden wir mit dem Auswerten der Spuren fertig sein?«, fragte der Lieutenant.
    »Nicht vor vierundzwanzig Stunden«, erwiderte der Dicke und verteilte weiterhin feines Pulver über Fensterscheiben, Fensterriegel, Aschenbecher und Türklinke.
    »Kommen Sie mit nach vorn«, sagte Anderson. »Wir wollen zuerst den Kerl vernehmen, der im Bootsschuppen geschlafen hat. Unterdessen kann sich unser Doc um Delaine kümmern und versuchen, ihn vernehmungsfähig zu machen.«
    ***
    Der Arzt ließ den seltsamerweise noch immer bewusstlosen Delaine hinaus in den großen Einsatzwagen der Mordkommission schaffen, wo er genug Platz hatte, ihn in Ruhe.zu behandeln. Dadurch wurde das Büro für uns frei, und wir konnten uns dem jungen Burschen widmen, der das goldene Kettchen unter seinem Jackett gehabt hatte. Er war inzwischen aufgeweckt worden und hockte auf der Lehne eines Sessels im Büro. Offensichtlich war er nervös.
    Wir überließen zunächst dem Lieutenant die Vernehmung. Anderson bot dem Burschen eine Zigarette an und gab ihm sogar Feuer.
    »Was haben Sie im Bootsschuppen gemacht?«,Jautete seine erste Frage.
    »Geschlafen.«
    »Gut, dass Sie es sagen«, brummte Anderson unwirsch. »Von allein wären wir nicht draufgekommen. Wie heißen Sie übrigens?«
    »Donald Fouley.«
    »Haben Sie irgendwas da, womit Sie Ihre Identität beweisen können?«
    »Was für Zeug?«, fragte der Kerl und blickte völlig verständnislos in die Runde.
    »Haben Sie ein amtliches Dokument bei sich, auf dem Ihr Name steht? Eine Versicherungskarte, einen Führerschein oder so was?«
    »No, Sir. Ich habe keine Versicherungskarte. Ich habe auch keinen Führerschein, Sir.«
    »Ach nein! Wovon leben Sie eigentlich, Fouley?«
    Der Bursche zuckte die Achseln und grinste vielsagend.
    »Mal hierj mal da, Sir. Gelegenheitsjobs, wie sie gerade anfallen. Ich bin nicht anspruchsvoll, Sir. Mit einem Zehner komme ich eine Woche hin.«
    »Wie viele Male haben Sie schon in diesem Haus geschlafen?«
    »Es war die erste Nacht, Sir. Wenn ich gewusst hätte, dass die Bul…, dass die Polizei hier aufkreuzt, hätte ich mich lieber im Regen unter ein Gebüsch gelegt, das können Sie mir glauben.«
    »Wann sind Sie ins Haus gekommen?«
    »Das muss so gegen elf gewesen sein. Zwischen elf und zwölf, Sir. Genauer kann ich es nicht sagen. Ich habe keine Uhr.«
    »War es dunkel im Haus? Oder brannte Licht?«
    »Hier drin brannte Licht, Sir.«
    »Hier im Office?«
    »Ja, Sir. Es war ein Mann hier, nicht viel älter als ich. Er hatte einen schicken Anzug an.«
    Anderson stellte ein halbes Dutzend Fragen nach dem Aussehen des Mannes. Die Antworten ergaben eine Beschreibung von Bonder Delaines. Anderson fuhr fort: »Was tat der Mann hier? Sie haben ihn doch beobachtet -oder nicht?«
    »Naja, ich habe einen Blick durch das Fenster riskiert, klar. Er war gerade dabei, den Schreibtisch abzuschließen. Hut und Mantel lagen griffbereit in dem grünen Sessel da drüben. Es sah so aus, wie es eben aussieht, wenn ein Mann dabei ist, sein Büro zu verlassen. Ich hatte keine Zeit, länger zuzusehen.«
    »Wieso hatten Sie keine Zeit?«
    »Wenn er das Haus verlassen hatte, konnte ich doch nicht mehr reinkommen! Er würde doch sicher die Haustür abschließen! Deshalb bin ich schnell durch die Haustür reingehuscht und habe die Schuhe in die Hand genommen, damit er mich nicht hört.«
    »Und es ist Ihnen tatsächlich gelungen, unbemerkt ins Haus zu schleichen?«
    Der junge Bursche grinste selbstbewusst.
    »Klar doch, Boss! Das ist doch keine Schwierigkeit, wenn man nur ein bisschen vorsichtig ist.«
    »Okay, erzählen Sie weiter!«
    »Ich war schon ziemlich weit hinten in dem dunklen Flur, da ging vorn eine Tür. Ich blieb stehen und hielt die Luft an. Wenn er jetzt nach hinten gekommen wäre, hätte er mich entdecken müssen. Und durch die nächste Tür verschwinden, das ging auch nicht, weil alle Türen abgeschlossen waren. Also blieb ich still wie eine tote Maus. Aber zu meinem Glück kam er nicht nach hinten, sondern machte die Haustür auf. Ich hörte, wie er

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