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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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neben mir gestanden hatte. Sie musste Furchtbares mitgemacht haben. Den eigenen Mann eines so schrecklichen Todes sterben zu sehen, musste ihr einen grausamen Schock versetzt haben. Sie wirkte sehr gefasst, aber bei manchen Menschen kommt die Reaktion erst später. Sie nahm in dem Sessel Platz, den ich ihr anbot.
    »Man hat mir gesagt, Agent Cotton, dass Sie und Ihr Kollege Decker das Attentat bearbeiten, bei dem mein Mann umkam?«
    Ich nickte. Sie entnahm ihrer Handtasche ein goldenes Etui und steckte sich eine Zigarette an. Ich reichte ihr Feuer.
    »Wer hat Ihnen denn gesagt, dass es sich um ein Attentat handelt, Mrs. Holborn?«
    »Ich war auf dem Flugplatz, um meinen Mann abzuholen«, antwortete sie. »Später kam dann ein Mann von der Fluggesellschaft ins Hotel und benachrichtigte mich offiziell vom Tod meines Mannes. Mir war schon auf dem Flughafen aufgefallen, dass es sich nicht um einen der üblichen Flugzeugunfälle handelte. Als ich den Angestellten der Gesellschaft daraufhin ansprach, gab er es auch zu.«
    Ihre kühlen, grauen Augen musterten mich schweigend.
    »Verfolgen Sie schon eine Spur, Agent Cotton?«
    Ich sah keinen Grund, mit meinen Erkenntnissen hinter dem Berg zu halten. Vielleicht konnte es sie ein wenig trösten.
    »Sie sind also der Ansicht, dass die Maschine nicht wegen der Pläne verunglückte, die mein Mann und Selenski bei sich hatten?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Im Augenblick befassen wir uns mit der Rauschgiftgeschichte. Wenn sich heraussteilen sollte, dass das nur eine Nebenerscheinung ist, werden wir natürlich in einer anderen Richtung weitersuchen. Für unsere Arbeit wäre es nur wichtig, mehr über die persönlichen Verhältnisse Ihres Mannes zu wissen. Hat er in der letzten Zeit keine Andeutungen gemacht, dass er sich beschattet fühlte oder dass ihm sonst etwas Ungewöhnliches zustieß?«
    Sie nahm aus ihrer Handtasche ein Taschentuch und zerknüllte es zwischen den Fingern.
    »Ich weiß nicht, ob es wichtig ist«, sagte sie. »Vor acht Tagen bekam Richard einen Brief, in dem ihn jemand zu einer Unterredung wegen eines Grundstückskaufs bat. Mein Mann hatte in den Zeitungen inseriert, weil wir uns ein Häuschen in der Nähe des Werks bauen wollten.«
    »Sprechen Sie weiter«, drängte ich. »Jeder Hinweis kann wichtig sein. Was geschah bei dieser Unterredung?«
    »Als Richard zurückkam, war er richtig wütend. Der Schreiber hatte ihn in ein Hotel bestellt und bot ihm an, ihm ein Grundstück zu schenken.«
    »Zu schenken?« Ich glaubte, mich verhört zu haben.
    »Richtig zu schenken« wiederholte sie. »Allerdings unter der Bedingung, dass mein Mann ihm Kopien der Konstruktionsunterlagen für die neuesten Stahltriebwerke beschaffte. Richard hat natürlich abgelehnt. Abgesehen davon, dass diese Dinge für unsere Verteidigung wichtig sind, hätte es ihn selbstverständlich seine Stellung kosten können,«
    Es war kaum anzunehmen, dass Mrs. Holborn von der Identität des mysteriösen Grundstückmaklers eine Ahnung hatte, dennoch fragte ich sie danach.
    Sie schüttelte langsam den Kopf. Etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet, den Brief hatte Holborn verbrannt. Das Schreiben hätte zwar auch nicht viel genutzt, denn sicherlich war die angegebene Adresse eine Deckadresse, aber vielleicht hätte man doch Rückschlüsse daraus ziehen können. Zumindest wäre damit beweisen gewesen, dass irgendjemand damit versucht hatte, den Konstrukteur zu bestechen. Insofern erschien mir sein Verhalten seltsam.
    »Hat denn Ihr Mann diese Geschichte nicht der Werksleitung gemeldet?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte sie, »er war einfach empört darüber, dass man ihm so etwas zutraute. Er hat die Unterredung sofort abgebrochen, wie er mir erzählte.«
    »Wenn Ihr Mann nicht geschwiegen hätte, wäre er vielleicht noch am Leben« mutmaßte ich.
    Mrs. Holborn zuckte hilflos die Schultern.
    Ich fragte sie nach Selenski. Er hatte in den Staaten keine Angehörigen, wie ich erfuhr. Er war nach dem Krieg aus Polen eingewandert und führte ein zurückgezogenes Leben. Mrs. Holborn wusste auch nichts von einer Freundin, was bei einem Mann in Selenskis Alter immerhin seltsam war. Vielleicht hatte er es nur nicht wissen lassen wollen. Jedenfalls würden wir uns noch genauer mit seinen persönlichen Verhältnissen beschäftigen müssen.
    Ich notierte mir Mrs. Holborns Adresse und dankte ihr für den Besuch. Am Fahrstuhl im Erdgeschoss verabschiedete ich mich.
    ***
    Auf dem Weg hinauf traf ich

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