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0331 - Urwelt-Horror

0331 - Urwelt-Horror

Titel: 0331 - Urwelt-Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit Giftzähnen ausgestattet.
    Sie hatte ihr hilflos an dem Seil hängendes Opfer längst erspäht und kam, um es sich zu holen…
    ***
    Von einem Moment zum anderen ruckte Uschi hoch. Da stimmte etwas nicht. Der Kontakt zu ihrer Schwester war abgerissen!
    Gerade so, als sei Monica tot…
    »Was ist los?« fragte Hans Plohn träge.
    »Mit Moni ist was passiert«, stieß Uschi hervor, sprang auf und rannte zur Tür. Da wurde Plohn lebendig. Er eilte ihr nach, hielt sie fest. »Wo willst du hin? Und wenn, vielleicht solltest du dir etwas anziehen!«
    Sie stieß ihn zurück, riß sich los, griff nach irgend etwas und stürzte auf den Korridor hinaus. Panik erfaßte sie. Was war mit Monica geschehen?
    Warum konnte sie ihre Anwesenheit nicht mehr spüren?
    Hinter ihr im Zimmer polterte der Architekt. Uschi hetzte zur Treppe, stürmte sie hinunter, während sie irgendwie in die Hemdbluse aus gelbem Satin kam.
    »Du bist verrückt geworden!« rief Plohn hinter ihr her. »Was soll das, Uschi?«
    Sie rannte nach draußen, in die Vormittagssonne hinaus. Sie wußte, daß Monica am Pool gewesen war.
    Ein seltsames Band existierte zwischen den beiden Schwestern. Jede wußte immer, wo die andere war, sie konnten sich untereinander durch die Kraft der Gedanken unterhalten, sie vermochten auch mit einiger Konzentration die Gedanken anderer Menschen zu lesen oder ihre Gedanken anderen Telepathen zuzuspielen – das aber nur gemeinsam.
    Wenn sie über eine bestimmte, größere Distanz voneinander getrennt wurden, klappte die Telepathie nicht mehr.
    Aber dennoch wußten sie immer voneinander, daß sie existierten, ob es ihnen gut oder schlecht ging. Und sie vermieden es, sich zu trennen, wenn es nur eben ging. So gut wie alles unternahmen sie gemeinsam, weil sie einander brauchten, weil das Band zwischen ihnen stark war.
    Aber jetzt – war es gerissen.
    Total.
    Von Monica war nicht mehr das Geringste zu spüren.
    Das versetzte Uschi in Panik. Sie fand nur eine Erklärung: Monica mußte etwas zugestoßen sein. Sie mußte tot sein! Denn selbst bei Bewußtlosigkeit gab es das Band der Gefühle zwischen ihnen noch.
    Sie stürmte zum Pool.
    Da war das Tuch, auf dem Monica gelegen hatte. Da war ihre Sonnenbrille, das Fläschchen mit dem Sonnenschutzöl, da lag das Buch, in dem sie gelesen hatte, und da lag ihr Bikini.
    Aber von Monica Peters selbst war nichts mehr zu sehen.
    Uschis Knie wurden weich, und sie sank neben dem Tuch zusammen.
    Plötzlich war Hans Plohn wieder da. Er hatte es eben geschafft, die Hose überzustreifen, faßte jetzt zu, wirbelte Uschi herum und versuchte ihr die Hemdbluse zuzuknöpfen. Das änderte nichts daran, daß diese zu kurz war. Plohn riß das Tuch vom Rasen und wickelte Uschi darin ein.
    »Du bist hier nicht bei dir zu Hause, verdammt«, zischte er. »Du kannst nicht einfach hier nackt in der Gegend herumlaufen. Das Schloß gehört Lord und Lady Wintherbottam, und die…«
    »Monica ist tot«, unterbrach Uschi ihn leise.
    Der Architekt verstummte jäh. Jetzt erst sah er die anderen herumliegenden Teile.
    »Woher willst du das wissen?« fragte er. Er wußte nicht, wie er reagieren sollte. Er hielt Uschi für überspannt; vielleicht war die riesige Party mit dem britischen Hoch- und Geldadel doch zuviel für sie gewesen, vielleicht war in einem der Drinks etwas gewesen… ? Seine Gedanken überschlugen sich. Uschi hatte so klagend gesprochen, daß es ihm durch und durch ging. Etwas stimmte hier nicht.
    »Das sind ihre Sachen«, sagte sie. »Sie war gerade noch hier. Und dann… war sie weg.«
    »Das gibt’s nicht«, preßte Hans Plohn hervor. »Woher wußtest du, daß sie hier am Pool war?« Er sah über die glitzernde Wasserfläche. Sollte das Mädchen hineingesprungen und ertrunken sein? Aber die Zwillinge waren hervorragende Schwimmerinnen, sie ertranken nicht in einem Swimmingpool. Und hier lagen die Sachen…
    »Sie ist doch wohl nicht einfach nackt auf und davon… ? Das kann sie doch nicht…«
    »Oh, doch«, flüsterte Uschi. »Aber warum? Und wohin? Es ist, als sei sie tot…«
    »Du bist verrückt«, sagte Plohn. »Ihr seid beide verrückt. Komm ins Haus, zieh dir etwas an. Es ist, als sei sie tot… das ist doch Quatsch! Woher willst du so etwas wissen? Du träumst ja.«
    Uschi schüttelte den Kopf.
    »Ich kann es dir nicht erklären«, sagte sie.
    Es wäre so einfach gewesen, wenn sie ihm von der telepathischen Gabe hätte erzählen können. Aber davon wußte so gut wie niemand. Nur ganz wenige

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