0334 - Im Arsenal der Giganten
im Augenblick auf die Befehle, die Tro Khon über das hühnereigroße Gerät erteilte, das er am linken Handgelenk trug, und das mit seinem Körpergewebe verwachsen war. Tro Khons Gedankenimpulse wurden von diesem Gerät aufgezeichnet und als Radiowellen an die Exekutoren weitergeleitet.
Für den Zweitkonditionierten gab es keine Zweifel, daß Exekutor Nr. 1 seine Bewußtseinsspaltung über -. wunden hatte und nun versuchte aus dem Symposium auszubrechen. Das Wesen, das sich Camaron Olek nannte, würde alles riskieren, um den Schaden wiedergutzumachen, den es seinem Volk zugefügt hatte. Ohne seine Exekutoren war der Dolan nahezu hilflos. Tro Khon konnte das synthetische Wesen zwar von der Zentrale aus zu steuern versuchen aber er wußte, daß er dabei kläglich scheitern würde.
Zum Glück schien die Besatzung des gegnerischen Schiffes von den Manövern des Dolan so verwirrt zu sein, daß sie bisher von weiteren Angriffen abgesehen hatte. Tro Khon wußte, daß er sein Leben nur der Tatsache verdankte, daß er den Paratronschutzschirm nicht eingeschaltet hatte. Die Terraner hätten den Dolan sonst mit ihrer neuartigen Waffe zur Explosion gebracht.
Der Schwingungswächter gab sich Mühe, seine Lage nüchtern zu beurteilen. Noch bestand kein Grund zur Panik. Er mußte vor allem die Exekutoren Zwei bis Sieben dazu bringen, daß sie sich nicht von Oleks Bewußtsein beeinflussen ließen. Tro Khon glaubte, daß Olek keinen festen Plan verfolgte, sondern blindlings um seine Freiheit kämpfte.
„Achtung! Exekutor Nummer Eins! Ich weiß, daß Sie mich verstehen. Befolgen Sie sofort meine Befehle, sonst muß ich zu Maßnahmen greifen, die Ihr Ende bedeuten würden."
Ohne Zweifel beunruhigte er mit solchen Drohungen auch die anderen Kontrolleure, aber jetzt mußte er ein Risiko eingehen.
„Nummer Eins hat sich gegen uns abgekapselt!" meldete der Analytiker.
Tro Khon brummte und rutschte auf dem breiten Sitz hin und her.
„Ich brauche eine Wahrscheinlichkeitsberechnung, ob es Nummer Eins gelingen wird, die anderen Bewußtseinshüter zu beeinflussen", ordnete der Zeitpolizist an.
Nummer Sieben machte sich sofort an die Arbeit. Tro Khon hob einen Arm und klopfte beruhigend gegen seinen Symboflex-Partner. Die von Angst erfüllten Impulsströme bedeuteten eine zusätzliche Belastung für den Zweitkonditionierten.
„Es wird alles gut gehen", sagte Tro Khon besänftigend. Das Primitivlebewesen wurde ruhiger.
Nach einer Weile meldete sich der Analytiker.
„Es wird nicht zu einer gemeinsamen Revolte der Exekutoren kommen", teilte er Tro Khon mit.
„Lediglich Nummer Zwei ist etwas schwankend, aber das rührt eher von der inneren Verbundenheit mit Nummer Eins als von einer festen Überzeugung her."
Tro Khon gab einen unterdrückten Laut der Erleichterung von sich. Er brauchte also nur Oleks Bewußtsein abzuschalten, um die erregten Exekutoren wieder unter Kontrolle zu bringen. Zur Not konnte er sein Ziel auch ohne einen Kosmonauten erreichen.
„Achtung! An alle Exekutoren! Wer nicht sofort auf meine Befehle reagiert, verliert seinen Körper."
Tro Khon machte eine Pause, um seine Worte auf die Bewußtseinsinhalte einwirken zu lassen. Dann fuhr er fort: „Ich werde mich in den Ruheraum begeben und jeden Körper vernichten, dessen Bewußtsein nicht loyal bleibt."
Tro Khon glaubte das namenlose Entsetzen zu spüren, das sich innerhalb des Symposiums ausbreitete.
„Meinem Körper darf nichts geschehen", sendete Nummer Vier sofort.
„Das stimmt!" gab Tro Khon zu. „Sie und Nummer Sieben haben nichts zu befürchten. Allen anderen rate ich, sofort ihre Arbeit wieder aufzunehmen."
„Gilt das auch für mich?"
Unerwartet für Tro Khon hatte sich das Bewußtsein des terranischen Kosmonauten gemeldet.
„Nicht unbedingt", antwortete Tro Khon. „Ich bin überzeugt, daß Sie Sabotage verüben würden, wenn ich Ihnen die Erlaubnis gäbe, mit dem Symposium zusammenzuarbeiten."
„Ergeben Sie sich den terranischen Schiffen", forderte Camaron Olek.
Tro Khon knurrte verächtlich. Voller Genugtuung registrierte er wie sich nacheinander die Exekutoren Drei und Fünf meldeten und ihren Willen zur Zusammenarbeit bekundeten. Der Dolan wurde ruhiger.
Seine Flugbahn stabilisierte sich.
„Wie werden Sie sich entscheiden, Nummer Zwei?" fragte Tro Khon.
Die Antwort war voller Trauer.
„Ich werde unseren Kosmonauten vermissen."
„Ich verspreche Ihnen, das Symposium mit einem Kosmonauten zu ergänzen, der dem Terraner in
Weitere Kostenlose Bücher