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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Säure-Attentat
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als wir neben ihm auftauchten.
    »Hören Sie«, sagte er schnell, »ich begreife, dass Sie hinter Ihren Brötchen genauso her sein müssen wie ich hinter meinen. Aber es gibt ein Dutzend Firmen, die hier in sechs Wochen ihre Büros beziehen wollen, und ich bin der Vorarbeiter. Wo führt das hin, wenn ich heute keine zehn Minuten ungestört arbeiten kann? Kommen Sie in der Mittagspause wieder, ja? Ich kann es jetzt einfach nicht einrichten. Tut mir leid, aber Sie müssen das einsehen.«
    »Wir sind nicht von der Presse, Henderson«, sagte ich ruhig.
    Er stutzte. Auch der Kranführer runzelte die Stirn.
    »Wir sind G-men«, fügte ich hinzu. »FBI. Bundespolizei - oder wie immer Sie es nennen wollen.«
    »G-men?«, staunte Andrews. Er strahlte uns an, als stünde sein Lieblingsschauspieler persönlich vor ihm. »Tolle Sache! Habe letztens im Fernsehen die FBI-Story gesehen! Ich muss schon sagen, euer Verein imponiert mir!«
    »Danke«, lächelte Phil. Er hielt die Zigarettenpackung in die Runde. »Wir wollen wirklich nicht den Betrieb aufhalten, Mr. Henderson. Sagen Sie uns, wann Sie für uns Zeit haben.«
    »Von zwölf bis halb eins machen wir Lunch-Pause. Ich kann in zehn Minuten gegessen haben. Der Rest gehört Ihnen.«
    Ich reichte den beiden, dann Phil und mir selbst Feuer, tippte an die Hutkrempe und suchte mir den Weg zurück zu dem großen Schiebetor, das im Bauzaun tagsüber eine Lücke ließ für die Lastwagen. Bevor wir hindurchgingen, besah ich es mir genau. Es war kein Schiebetor, es war einfach ein Stück Zaun, das man zwischen zwei Pfosten aushängen konnte, und zwar sowohl von der Baustelle als auch von der Straße aus. Wer auch immer die Baustelle nach Feierabend betreten wollte, es gab nichts, was ihn daran hätte hindern können.
    ***
    Wir fuhren zum Distriktgebäude zurück und riefen von dort aus das Büro für Vermisstenmeldungen bei der Stadtpolizei an. Nach einigem Hin und Her bekamen wir einen Lieutenant Snackforth oder Snackford oder so an die Strippe.
    »Hallo, Lieutenant«, sagte Phil, der den Anruf erledigte, »hier spricht Phil Decker vom New Yorker FBI-Büro. Wie sieht’s aus in den letzten 24 Stunden?«
    »Einen Augenblick, Decker. Hier: Innerhalb der letzten 24 Stunden sind achtzehn Vermisstenmeldungen eingegangen, davon vier nach Kindern, die sich wahrscheinlich verlaufen haben. Von den restlichen vierzehn beziehen sich drei Meldungen auf Mädchen zwischen sechzehn und neunzehn Jahren. Die übrigen elf Meldungen gelten ausnahmslos Männern über zwanzig -übrigens selten, dass wir mal keine Vermisstenmeldungen von jungen Burschen dabei haben. Acht Gemeldete sind jedenfalls stadtbekannte Alkoholiker. Wirklich ungeklärte Fälle, die vielleicht interessant werden könnten, sind also nur zwei. Wollen Sie Näheres wissen, sind Sie daran interessiert?«
    »Das ist möglich«, gab Phil zu. »Lesen Sie uns doch mal die Beschreibung dieser beiden Männer vor!«
    »Augenblick, ich muss nur die Formulare für die beiden holen.«
    Während der Lieutenant suchte, zog ich mein Notizbuch hervor. Im Hospital hatte uns die Schwester eine Beschreibung des verletzten Mannes gegeben. Wir verglichen die Angaben.
    »No«, brummte Phil resigniert, nachdem wir die zweite Beschreibung gehört hatten. »Das kann in beiden Fällen nicht unser Mann sein, Lieutenant. Wir werden Ihnen eine Beschreibung schicken. Vergleichen Sie sie bitte mit allen anderen Vermisstenmeldungen, die bei Ihnen noch als ›unerledigt‹ geführt werden und mit allen neuen Meldungen, die bei Ihnen eingehen werden.«
    »Selbstverständlich. Aber möchten Sie mir nicht sagen, welchen Zweck das haben soll?«
    »Warum nicht? Heute früh wurde im Bellevue Hospital drüben am East River ein Mann eingeliefert, auf den offenbar ein Säureattentat verübt wurde. Vom Gesicht her wird eine Identifizierung vorerst nicht möglich sein, Papiere hatte er nicht bei sich. Er hatte eigentlich gar nichts bei sich, außer einer billigen Zigarettenspitze.«
    »Und haben Sie schon mal einen Mann anhand einer Zigarettenspitze identifizieren können?«, fragte der Lieutenant.
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Wir auch nicht«, sagte der Lieutenant. »Viel Spaß bei dieser Arbeit.«
    ***
    Doc Helder sagte am Telefon, als er gegen halb zwölf anrief: »Ich will Sie gern anrufen, wenn der unbekannte Patient etwas äußert, was Ihnen helfen könnte.«
    »Vielen Dank für den Anruf. - Da fällt mir noch etwas ein, Doc! Haben Sie etwas dagegen, wenn wir einen

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