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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Säure-Attentat
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würden Sie Ihren Mann nicht Wiedersehen. Daraufhin ließen Sie die drei Männer wahrscheinlich ein, habe ich recht?«
    »Ja. Und sie fingen sofort an, die Wohnung zu durchsuchen. Sie machten es so gründlich, dass sie allein für das Wohnzimmer hier mehr als eine Stunde brauchten. Ich sagte ihnen dann, dass ich die Kinder wecken und für die Schule fertigmachen müsste. Sie flüsterten eine Weile miteinander, dann fragten sie, ob sie sich in einem Raum verstecken könnten, sodass die Kinder sie nicht zu Gesicht bekämen. Es blieb mir keine Wahl, als sie ins Schlafzimmer zu schicken. Bevor sie hineingingen, drohten sie noch einmal, ich sollte ja keine Dummheiten machen. Robert wäre in ihrer Hand, und es würde ihm schlecht ergehen, wenn ich durch irgendeinen Trick mit den Kindern versuchte, die Polizei ins Haus zu locken.«
    Mrs. Wing hatte den Kopf gesenkt und zupfte nervös an ihren Fingern. Die Nervenanspannung der letzten Stunden war ihr anzumerken.
    »Gelang es Ihnen«, fragte ich, »die Kinder zur Schule zu schicken, ohne dass ihnen etwas auffiel?«
    »Nun, um die Wohnung zu verlassen, mussten sie das Wohnzimmer durchqueren, und dabei fiel ihnen natürlich die Verwüstung hier auf. Aber ich erzählte ihnen, dass ich etwas sehr Wichtiges verlegt und seit Stunden gesucht hätte. Ich weiß nicht, ob sie diese Geschichte glaubten. Kaum hatten die Kinder die Wohnung verlassen, fingen die drei Männer wieder an. Sie haben alles auf den Kopf gestellt. Das Kinderzimmer, unser Schlafzimmer, die Küche, sogar das Badezimmer.«
    »Was suchten diese Männer eigentlich?«
    Die Frau zuckte hilflos die Achseln.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sie es nicht gefunden haben. Man sah es an ihren Gesichtern.«
    »Hat man Sie denn nicht gefragt?«
    »Wonach?«
    Ich stand am Fenster und blickte hinab auf die Straße. Es herrschte der übliche Betrieb. Es war nichts Auffälliges zu sehen. Trotzdem fragte ich mich, ob die Wohnung nicht vielleicht beobachtet wurde.
    »Hören Sie, Mrs. Wing«, sagte ich eindringlich, »wenn drei Männer hier buchstäblich alles auseinandernehmen, um etwas zu suchen, was sie nicht finden können, dann liegt doch die Annahme nahe, dass man sie kurzerhand nach dem gesuchten Gegenstand fragt, nicht wahr? Sie müssen uns die Wahrheit sagen, Mrs. Wing! Es könnte Ihr Leben oder das Ihres Mannes davon abhängen, dass Sie uns jetzt reinen Wein einschenken!«
    Die Frau sah mich hilflos an. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie uns belog oder wissentlich etwas zurückhielt, aber auf einen solchen gefühlsmäßigen Eindruck darf man sich nicht verlassen.
    »Man hat mich nicht gefragt«, erklärte die Frau. »Ich selbst, ich habe ein paar Mal gefragt, was sie denn suchten, aber dann fuhren sie mich jedes Mal an, ich sollte den Mund halten, sie wüssten schon, was sie suchten, und mich ginge es nichts an.«
    ***
    Phil und ich wechselten einen kurzen Blick. Wenn die Frau die Wahrheit sagte, mussten die Männer sicher
    14 gewesen sein, dass die Frau nichts von der Sache wissen konnte, die sie suchten. Sonst hätten sie sie ja fragen und zum Reden zwingen können. Wie aber konnten diese drei Männer davon überzeugt sein, dass die Frau nichts von dem wusste, was sie suchten?
    »Okay, Mrs. Wing«, murmelte ich. »Erzählen Sie bitte weiter!«
    »Da gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Sie durchwühlten die Wohnung bis gegen elf Uhr. Dann schärften sie mir ein, ich sollte ja nicht die Polizei benachrichtigen. Sie verließen die Wohnung. Man sah ihnen an, dass sie sehr enttäuscht waren.«
    »Sie haben aber trotzdem die Polizei angerufen?«
    »Nicht gleich. Zuerst war ich so erledigt, dass ich mir einen Tee machte und eine Zigarette rauchte. Dabei dachte ich nach, wie ich mich verhalten sollte. Ich rief noch einmal überall an, wo Robert vielleicht hätte sein können, und als mir niemand etwas über ihn sagen konnte, entschied ich mich dafür, die Polizei zu verständigen. Ich brauchte Hilfe, ich brauchte einfach Hilfe.«
    Ich zeigte zum Telefon.
    »Darf ich es benutzen?«
    »Bitte, Sir, selbstverständlich.«
    Ich wählte LE 5-7700 und bat um eine Verbindung mit dem Chef. Als er sich meldete, sagte ich knapp: »Chef, es wäre sehr ratsam, wenn wir einen Kollegen zum Bellevue Hospital abstellen könnten. Ich habe den Eindruck, dass ein dort eingelieferter Patient polizeilichen Schutz brauchen könnte.«
    »Handelt es sich um das Säureattentat, Jerry?«
    »Ja, Chef.«
    »Gut, ich lasse von der

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