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MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

Titel: MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Krus-Bonazza
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„Geschichte und Gegenwart auf Tuchfühlung“
    „Geschichte …
     
    „Geschichte und Gegenwart auf Tuchfühlung“, untertitelte das Kunstmagazin „Art“ (November 2001) ein Foto vom Wiener Museumsquartier. Doch nicht nur dort, wo sich die architektonisch zeitgemäßen Domizile für das Museum moderner Kunst (MUMOK) und die Sammlung Leopold städtebaulich überzeugend in das barocke Gebäudeensemble der kaiserlichen Hofstallungen einfügen, besticht die österreichische Hauptstadt durch die kreative Spannung von Alt und Neu.
    Auch anderswo in Wien verblüffen alte Meister im allerneuesten Museumsoutfit oder wird zeitgenössische Malerei hinter altem Mauerwerk präsentiert: Im musikgeschichtsträchtigen Palais Herzog Carl, wo 1842 die Wiener Philharmoniker erstmals orchestrierten, wurde mit dem Haus der Musik gleich zu Beginn des neuen Jahrtausends ein aufse-henerregendes High-Tech-Klangmuseum installiert. Im habsburgischen Stadtpalais Albertina, dem Aufbewahrungsort einer der größten Grafiksammlungen der Welt, werden eigene und entliehene Meisterwerke aller Epochen mit modernstem Ausstellungsdesign inszeniert, während außen Hans Holleins Soravia-Wing, ein aus Titan gefertigtes Flugdach, den zukunftsweisenden architektonischen Akzent setzt. Das mit Gemälden, Skulpturen und multimedialen Installationen der allerjüngsten Künstlergenerationen ausstaffierte Museum of Young Art (MOYA) ist unlängst aus einer Großbürgerwohnung der (vorletzten) Jahrhundertwende gleich hinter dem altehrwürdigen Burgtheater in das prächtige Rokoko-Palais Schönborn an der Freyung umgezogen. Unweit des Stephansdoms wurde ein bis dahin pittoresk-verwahrlostes barockes Bürgerhaus mit der einzigen noch erhaltenen Mozartwohnung pünktlich zum 250. Geburtstag des Komponisten (2006) in die museumstechnisch hochgerüstete Musikergedenkstätte Mozarthaus Vienna verwandelt.
    ... und Gegenwart ...
     
    Jenseits der Wiener Ringstraße renovierte man die mit wertvollen barocken Gemälden und Skulpturen angefüllte Wiener Residenz der Fürsten von Liechtenstein im Stadtteil Alsergrund, um sie 2004 als modernes Liechtenstein Museum erstmals der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
    Im Vorort Simmering ranken an den Grundmauern von vier entkernten Gasometern aus der Hochindustrialisierungsphase die futuristisch anmutenden Stahl- und Glaskonstruktionen der Gasometer-City empor, die seit der Jahrtausendwende für zeitgenössisches Wohnen, Shopping und Entertainment genutzt werden.
    Im dritten Gemeindebezirk Landstraße soll ein wuchtiger Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg, der seit Jahren als provisorische Außenstelle des Österreichischen Museums für angewandte Kunst (MAK) dient, auf lange gehegten Wunsch von dessen Direktor in naher Zukunft zum Contemporary Art Tower (CAT) mit zeitgemäßen Ausstellungsräumen, Ateliers und Dachrestaurant aktualisiert werden.
    ... auf Tuchfühlung“
     
    Schon seit gut zehn Jahren beleben cool gestylte Designerrestaurants und Cocktailbars die von Jugendstilarchitekt Otto Wagner geplanten Stadtbahnbögen inmitten der achtspurig befahrenen und von einer U-Bahn-Linie gekrönten Wiener Gürtellinie, die die vornehmlich gutbürgerlichen Stadtteile 3–9 von den mehrheitlich proletarisch geprägten Bezirken 10–19 trennt. Um sie herum „wickelte“ die irakische Stararchitektin Zaha Hadid 2005 ein für Wohn- und Gewerbezwecke konzipiertes Ensemble kantiger Baukörper. Vor dessen Kulisse kreuzt der „Skywalk“ , eine aus Stahl und Glas konstruierte Fußgänger- und Radfahrerpassage zwischen dem 9. und 19. Bezirk, die denkmalgeschützten Backsteinbögen, über die wenige Meter weiter das nagelneue Büro- und Geschäftszentrum „Skyline“ mehrere Stockwerke hoch hinausgewachsen ist …
    Die gewagte Kombination von historischer und zeitgenössischer Architektur an der nordwestlichen Wiener Gürtellinie ist eine der letztenund spektakulärsten Sequenzen eines Ende der 1970er Jahre eingeleiteten städtebaulichen Dialogs zwischen Alt und Neu, der sich im historischen Herzen Wiens, wo sich das gotische Antlitz des mittelalterlichen Stephansdoms in den Glasfronten eines postmodernen Konsumtempels spiegelt, besonders sinnfällig offenbart.
    Nachdem das zerbombte Nachkriegswien bis dahin vornehmlich in seiner großen Vergangenheit als kaiserliche Residenzstadt der Habsburger geschwelgt und deren pompöse steinerne Hinterlassenschaften originalgetreu restauriert hatte, wurde fortan gemäß Gustav Mahlers

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