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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Säure-Attentat
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Spezialisten zu Ihnen schicken, der die Kleidung des Mannes untersucht? Wir brauchen ein paar Anhaltspunkte, wenn wir herausfinden wollen, wer der Mann überhaupt ist.«
    »Natürlich! Es liegt ja auch im Interesse des Hospitals, die Identität des Patienten festzustellen. Schicken Sie ruhig Ihren Spezialisten.«
    »Danke. Er wird sich bei Ihnen melden.«
    Ich sprach gleich mit dem Leiter unseres Kriminallabors und erklärte ihm, worum es ging. Danach fuhr ich mit Phil wieder hinunter in die 46th Street, denn es war kurz vor zwölf. Henderson kam wenige Minuten später mit Andrews durch das ausgehängte Tor. Wir suchten ein kleines Lokal in der Nähe und setzten uns zu viert an einen runden Ecktisch. Die beiden Männer machten sich über die mitgebrachten Brote her und bestellten Bier dazu. Danach kamen wir zum Thema.
    »Mr. Henderson«, fing Phil an, wahrend er Zigaretten anbot, »erzählen Sie uns bitte, wie Sie den Mann gefunden haben.«
    Henderson wartete, bis jeder von uns Feuer genommen hatte, blies das Streichholz aus und ließ es in den Aschenbecher fallen.
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich bin jeden Morgen der Erste, der die Baustelle betritt. Ich mache einen raschen Rundgang, um nachzusehen, ob während der Nacht nichts gestohlen wurde, ob keine Maschinen beschädigt wurden oder ob irgendwas sonst nicht in Ordnung ist. Frost oder andere Witterungseinflüsse können sich manchmal recht verhängnisvoll auf einen Bau auswirken.«
    Er fand nicht recht wieder zum Thema zurück, und so half ich ihm mit der Frage: »Und bei diesem morgendlichen Rundgang fanden Sie den verletzten Mann?«
    »Ja. Er lag zwischen dem Sandhaufen und der Betonmischmaschine in der Nähe unserer Baubude. Ich sah ihn schon von Weitem und dachte, es müsste entweder ein Betrunkener sein, der seinen Rausch ausschläft, oder ein Tramp, der dasselbe tut. Deshalb wollte ich den Burschen mit dem Fuß anstoßen und ihn aufwecken. Aber dann… also dann fiel mir das Gesicht auf… es war entsetzlich…«
    Er nahm hastig einen kräftigen Zug aus dem Bierglas. Als er es abstellte, wischte er sich mit dem Rücken der anderen Hand die Lippen ab.
    »Ich lief zu der Stelle, wo am Zaun die Zementsäcke liegen, kletterte rauf und sprang auf der anderen Seite wieder runter. Bill…«
    Phil unterbrach. »Warum gingen Sie nicht durchs Tor?«
    »Da hätte ich fast dreißig Yards weiter nach Norden laufen müssen. Außerdem war ich völlig durcheinander. Ich nahm einfach den kürzesten Weg, weil ich dachte, es wäre mächtig eilig. Der Mann konnte ja schon tot sein. Ich verstehe nichts davon, aber ebenso gut hätten ein paar Minuten noch über sein Leben entscheiden können.«
    »Verstehe«, nickte Phil. »Also Sie sprangen von dem Stapel der Zementsäcke aus über den Zaun und auf die Straße. Und weiter?«
    »Bill kam gerade. Zuerst dachte er, mir wäre schlecht. Dann sagte ich ihm, was los war, und wir fuhren in seinem Wagen die Straße runter bis zu der Telefonzelle an der Ecke. Wir kennen uns beide in der Gegend hier nicht allzu gut aus, aber wir nahmen an, das Bellevue Hospital wäre das nächste. Und da riefen wir an. Die Burschen haben schnell reagiert, denn es dauerte gar nicht lange, da kam ihr Wagen mit Rotlicht und Sirene. Das war eigentlich alles.«
    »Haben Sie diese Geschichte irgendeiner Zeitung erzählt?«
    Henderson schüttelte den Kopf.
    »Aber irgendwoher müssen es doch die Reporter erfahren haben.«
    »Ich habe es nur den Arbeitskollegen erzählt und um halb neun dem Büro gemeldet. Im Büro arbeiten sechzig Leute, hier auf der Baustelle an die hundert. Ich denke, da dürfte es genug Kanäle geben.«
    »Ja, natürlich«, bestätigte ich. »Als Sie heute früh zur Baustelle kamen, fanden Sie da alle Tore im Zaun ordnungsgemäß geschlossen?«
    »Ja, alle.«
    »Sie sagten, dass Sie den Mann zwischen einem Sandhaufen und einer Mischmaschine gefunden hätten. Gab es da keine Fußspuren?«
    »Darauf habe ich in der Aufregung nicht geachtet, Sir.«
    »Könnte man dort jetzt noch Fußspuren feststellen?«
    »Bestimmt nicht«, warf der Kranführer Andrews ein. »Der Sand wurde gebracht, neuer abgeladen, und zehn oder zwanzig Männer sind längst ein paar Mal dort herumgetrampelt. Ich kann mir nicht denken, dass Sie da noch was Brauchbares finden.«
    »Schade«, meinte ich. »Lag sonst etwas an der Stelle herum, wo Sie den Mann fanden?«
    »Nein, Sir, nichts. Gar nichts. Als der arme Kerl auf die Trage gebettet wurde, sah ich mich extra

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