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0335 - Drei gegen OLD MAN

Titel: 0335 - Drei gegen OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unserem Unterbewußtsein gar nicht den Wunsch verspürt, an die Oberfläche zu kommen. Jetzt sieht es anders aus, nachdem wir durch den Hyperkomspruch erst mal einen Anhaltspunkt für unsere Planung gewonnen haben."
    Ilja Malume runzelte die Stirn und betrachtete die silbrig schimmernde kinderfaustgroße Kugel auf Perishs Handfläche.
    „Wer oder was ist dieser Einaklos eigentlich?"
    Perish Mokart lächelte undefinierbar und drückte dem Afro-Terraner die Kugel in die Hand.
    „Nicht loslassen!" sagte er, als Ilja spürbar zusammenzuckte.
    „Aber das Ding pulsiert!" flüsterte der Oberstleutnant fassungslos. „Und es ist warm - körperwarm..."
    „Es handelt sich um eine Art Cyborg", erklärte der ehemalige Spezialist und jetzige Reserveoffizier der United Stars Organisation. „Ein künstlich gezüchtetes blastulaförmiges Lebewesen bildet zusammen mit dem maschinellen Teil der Kugel eine Funktionseinheit, wobei offenbar der organische Teil Träger des Bewußtseins von Einaklos ist und der maschinelle Teil die exekutiven Aufgaben erfüllt.
    Sicher ist diese Definition unvollständig; vielleicht erklärt Einaklos mir die Sache später einmal ausführlicher. Jedenfalls hat er vor seinem physischen Tode sein immaterielles Bewußtsein auf die blastulaartige Substanz übertragen."
    „Mir graut vor einer solchen Existenz", gab Ilja zurück. „Aber davon abgesehen: Woher kennt dieser Einaklos die geheimsten Anlagen der alten lemurischen Fluchtsiedlung?"
    „Er hat sie bauen lassen", entgegnete Perish schlicht.
    Iljas Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse des Unglaubens und Entsetzens.
    „Aber!" Er holte tief Luft. „Aber dann müßte Einaklos doch über fünfzigtausend Jahre alt sein!"
    „Das stimmt. Unmöglich ist so etwas nicht, wie wir von den konservierten Gehirnen innerhalb von OLD MAN wissen."
    „Diese Gehirne sind infolge ihrer langen Existenz wahnsinnig geworden", widersprach Malume.
    „Was mich keinesfalls wundert", sagte Perish Mokart lächelnd. „Ein menschliches Gehirn eignet sich nicht so gut zur Bewußtseinserhaltung wie eine eigens dafür gezüchtete Trägersubstanz. Hinzu kommt noch, daß Einaklos, Bewußtsein gewissermaßen fünfzigtausend Jahre lang geschlafen hat; es war abgeschaltet. Erst als ich unwissentlich den Schaltknopf drückte, erwachte es wieder."
    Der Flottenoffizier lachte tonlos.
    „Verschonen Sie mich mit Ihren makabren Scherzen, Perish! Man kann ein Bewußtsein nicht an- und abschalten wie eine Maschine."
    „Es ist ja auch keine Maschine", warf Cronot ein. „Aber der fünfzigtausendjährige Schlaf ist Tatsache.
    Das ,Wie' dürfte nur sekundär sein. Wir haben uns lediglich mit den Fakten abzufinden."
    Ilja Malume schüttelte sich.
    „Soeben versuche ich mir vorzustellen, welche Zukunftsaussichten sich daraus ergeben. Vielleicht werden in späteren Generationen die Bewußtseinsinhalte Sterbender in hausgroßen Speichergebilden verankert, wo sie miteinander kommunizieren können und eventuell sogar Kontakte mit der Außenwelt pflegen. Hoffentlich erlebe ich so etwas nicht mehr!"
    Cronot Mokart lächelte dünn.
    „Lesen Sie Baar Luns Bericht 'Herr über die Toten", dann wissen Sie, daß es das schon vor Jahrzehntausenden gegeben hat, mein Lieber. Jahrzehntausendelang haben die Einwohner einer riesigen Stadt ein immaterielles, Leben' geführt, ohne etwas davon zu ahnen daß sie nicht mehr körperlich existierten. Und Fremde wurden einfach abgetötet und in diese Geisterstadt aufgenommen.
    Wenn man das gelesen hat, ahnt man etwas von der Bedeutung dessen, was wir einfach Bewußtsein oder Geist nennen."
    „Ich glaube allerdings nicht, daß in einer solchen Existenz die Zukunft der Menschheit liegt", erklärte Perish Mokart mit Bestimmtheit. „Wir Terraner existieren lieber körperlich... „, er grinste schwach, „...
    wenn auch mit mehr oder weniger mechanischen Ersatzteilen."
    „Ich denke, Sie seien Oxtorner...?"
    „Wir sind Terraner oxtornischer Abstammung", sagte Cronot fest. „Und wir legen Wert darauf, daß darüber Klarheit herrscht."
    „Okay! Aber kehren wir zum Thema zurück. Woher bekommen wir unsere lemurischen Kampfausrüstungen? Brauchen wir so etwas überhaupt? Ich bin mit meinem terranischen Spezialeinsatzanzug ganz zufrieden."
    „Oh, wir auch", entgegnete Perish. „Aber es gibt nichts, was nicht noch besser sein könnte."
     
    *
     
    Die Servokontrolle in seinem Appartement war ihm gleich beim Eintritt aufgefallen. Er wußte, daß er über sie

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