0337 - Kontakte mit Unbekannt
Kugelraumschiffs.
Rhodan hielt die Hände von sich gestreckt.
Poindexter blickte wieder zu dem Vruun-Jäger.
Das Wesen hob die Waffe und richtete sie auf den Großadministrator. Da erschien auf dem Bildschirm des Gedankenaufzeichners eine andere Szene. Ein Vruun-Jäger und ein Terraner traten aufeinander zu und schüttelten sich die Hände. Dieses Symbol war unmißverständlich.
Nun lag es an dem Fremden, sich für Krieg oder Frieden zu entscheiden.
*
John Marshall, der die Führung von acht Männern übernommen hatte, blieb stehen, als er auf dem Bildschirm des Infra-Orters erkannte, daß die Verfolger immer weiter zurückblieben. Einer der Wissenschaftler trat neben ihn und deutete auf das Gerät.
„Sie sind stehengeblieben", stellte er erleichtert fest.
„Nicht nur das", antwortete der Mutant. „Sie ziehen sich zur Schleuse zurück. Sie werden bald aus dem Ortungsbereich dieses Gerätes verschwunden sein."
„Sie geben also auf" sagte ein anderer Mann triumphierend.
„Das glaube ich nicht", gab Marshall mit gedämpfter Stimme zurück. „Vielmehr nehme ich an, daß sie jetzt Jagd auf Rhodan und Kasom machen."
„Mr. Marshall! Hier spricht Roscoe Poindexter!" kam plötzlich die Stimme des Offiziersanwärters aus den Helmlautsprechern der Männer. „Perry Rhodan steht hier einem Fremden gegenüber und versucht ihn zu Verhandlungen zu bewegen. Sie dürfen jetzt nicht den gleichen Fehler wie ich begehen. Halten Sie sich mit Ihren Begleitern zurück bis die Kontaktaufnahme gelungen ist."
„Sie Schlaumeier!" stieß Marshall hervor. „Die vier übrigen Vruun-Jäger werden in wenigen Augenblicken den Raum erreicht haben, in dem Sie sich aufhalten. Was sagen Sie dazu?"
„Melbar Kasom ist in der Nähe Sir", antwortete Poindexter. „Er wird eingreifen, sobald Rhodan bedroht wird."
Marshall überlegte einen Augenblick. Er glaubte nicht, daß die Fremden nur umgekehrt waren, um Verhandlungen anzubahnen. Wenn sie Rhodan gefangennahmen, brachten sie die Terraner in eine schwierige Lage.
Marshall entschloß sich, die im Schiff verteilten Männer zusammenzurufen und sich langsam der Schleuse zu nähern. Außerdem würde er einen Funkspruch an die KC-21 durchgeben. Major Kulu mußte über den Stand der Dinge informiert werden. Auch Atlan wartete sicher gespannt auf Nachrichten.
Zehn Minuten, nachdem Lordadmiral Atlan mit Major Tschai Kulu gesprochen hatte, meldete sich der Flottillenchef über Funk.
„Ich habe soeben eine Nachricht von John Marshall erhalten"", begann Tschai Kulu. Er unterrichtete Atlan in allen Einzelheiten von den Geschehnissen an Bord des Walzenschiffs und wiederholte Marshalls Bericht über die augenblickliche Situation.
„Etwas Ähnliches habe ich befürchtet", murmelte Atlan, nachdem Kulu geendet hatte. „Rhodan will unter allen Umständen versuchen ein friedliches Abkommen mit den Fremden zu treffen. Dabei setzt er sein Leben aufs Spiel."
„Marshall ist unschlüssig, was er tun soll, Sir", sagte Tschai Kulu. „Er weiß nicht, ob er gegen Rhodans Wunsch eingreifen soll."
„Das soll er auf jeden Fall unterlassen", empfahl Atlan. „Perry Rhodan darf nicht gestört werden, solange er verhandelt."
„Aber... wir wissen doch nicht, ob die Fremden überhaupt an Verhandlungen interessiert sind."
Atlan lachte spöttisch auf. Natürlich hatte der Major recht. Aber er, Atlan, kannte Perry Rhodan schon länger und wußte, was er von ihm zu erwarten hatte. Nach Atlans Ansicht war Rhodan im Augenblick dabei einen schweren Fehler zu begehen. Doch daran durfte man ihn nicht hindern. Der Großadministrator würde früh genug feststellen, daß seine Friedensbeteuerungen nicht überall auf Gegenliebe stießen. Hoffentlich war es für ein Eingreifen nicht zu spät, wenn Rhodan zur Einsicht kam.
„Sir!" rief Tschai Kulu leise. „John Marshall wartet auf eine Antwort."
Atlan stand auf.
„Er soll alles tun, was Rhodan befiehlt", sagte er. „Er soll sich jedoch bereithalten, um Rhodan zu helfen, wenn etwas schiefgeht. Wenigstens wissen wir jetzt, daß die Männer des Enterkommandos noch am Leben sind."
Er merkte, daß der Major zögerte, die Funkverbindung zu unterbrechen. Kulu schien mit den Entscheidungen des Lordadmirals nicht zufrieden zu sein. Atlan konnte das verstehen, denn innerlich verwünschte er seine Unentschlossenheit. Andererseits mußte er daran denken, daß Rhodan ihm ein Eingreifen zum jetzigen Zeitpunkt nie verziehen hätte.
„Das wäre alles, Major!" sagte
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