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0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Gespräch wieder auf jenes geheimnisvolle Etwas, das in den Bergen verborgen sein sollte. Nach längerem Zureden erklärte sich der Rote dazu bereit, ihn ein Stück in Richtung des Gebirges zu begleiten, damit er ihm den Weg weisen könnte.
    Sie waren etwa eine halbe Stunde marschiert, als Kulu sich nicht halten konnte zu fragen, ob Ramdor sie nicht mittels Teleportation näher an ihr Ziel transportieren wolle. Er mußte dabei etwas um die Sache herumreden, da er den fremden Ausdruck für „Teleportation" noch nicht kannte.
    Zu seiner Überraschung zeigte Ramdor Betroffenheit.
    „Ich kann normalerweise keine Entfernungen durch das Nichts überwinden", erklärte er wortkarg und schien die Unterhaltung darüber als beendet anzusehen.
    Nicht so der Major.
    „Aber ich war doch Zeuge, wie du teleportiertest!"
    Ramdor schwieg fast zehn Minuten lang, ohne Kulus auffordernde Blicke zu beachten. Dann sagte er leise: „Es ist ein Vorgang, den ich nicht bewußt steuern beziehungsweise auslösen kann. Befinde ich mich jedoch in äußerster Gefahr, dann reagiert mein Geist instinktiv. Mehr kann ich dir nicht sagen."
    Tschai lächelte undefinierbar.
    Er wußte, daß Ramdor gelogen hatte. Zumindest sein erstes Auftauchen mittels Teleportation war nicht unter dem Zwang bedrohlicher Umstände erfolgt, ebenso nicht seine Rückkehr. Aber er konnte das natürlich nicht beweisen; Ramdor hätte nur zu erzählen brauchen, sich jedesmal auf der Flucht vor einem Raubtier Firestones befunden zu haben.
    So ließ Kulu von dem Thema ab.
    Gegen Abend dieses Tages erreichten sie den Fuß des Gebirgsmassivs. Gleich einer gigantischen steinernen Mauer ragte es vor ihnen in den Himmel. Seine Gipfel waren noch Stunden nach dem Untergang der Sonne blauweiß angestrahlt.
    „Bis hierher habe ich euch gebracht", erklärte Ramdor. „Weiter gehe ich nicht. Morgen früh trenne ich mich von euch."
    Major Kulu akzeptierte die Erklärung stillschweigend. Er versuchte nicht, den Rotgekleideten zum Mitkommen zu überreden Außerdem traute er dem Wesen nicht mehr und wußte, daß er sich ohne seine Anwesenheit sicherer fühlen würde.
    Sie suchten einen Felsüberhang aus, unter dem aus einem Spalt eine Quelle entsprang. Hier fühlten sie sich relativ sicher vor unliebsamen Überraschungen, zumal sie bisher lediglich von dem Haluter bedroht worden waren.
    Tschai Kulu verließ sich auf Jeffersons Fähigkeiten als Wächter, nachdem er ihm erklärte hatte, daß er nicht fortgehen dürfe und für ihre Sicherheit verantwortlich sei. Wie ein terranischer Wachhund legte sich der Schneegorilla daraufhin am Rand des kleinen Felsplateaus nieder, senkte den mächtigen Schädel auf die Vordertatzen und blinzelte mit seinen Augen in die wolkenverhangene Nacht, der die Sterne diesmal nur wenig von ihrer Finsternis entreißen konnten.
    Der Major schlief ausgezeichnet. Als er am nächsten Morgen erwachte, verteilte er Konzentratwürfel.
    Wasser lieferte die Quelle an ihrem Lagerplatz.
    Danach führte Ramdor den Terraner und Jefferson zu einer schmalen Schlucht, die von weitem wie ein haarfeiner Riß in der Felswand ausgesehen hatte. Nachdem sie den Ort erreicht hatten, entpuppte sich der Riß aber als immerhin etwa hundert Meter breite Schlucht, die in Windungen tiefer ins Gebirge hineinführte.
    „Geht dort entlang, bis ihr zu einem kreisrunden Talkessel kommt. Von da an haltet euch links. Ihr werdet dann zu einem großen, langgestreckten Tal kommen, in dem es viele heiße Quellen gibt. Dort soll ein altes Bauwerk stehen in dem ihr einen Hinweis auf das Geheimnis der Berge finden könnt.
    Mehr weiß ich leider auch nicht."
    „Nun, das ist schon mehr, als ich erwartet hatte", erwiderte Tschai Kulu dankbar. Nachdem das Verhalten des Roten sein Mißtrauen nicht bestätigt hatte, sah er das Wesen mit freundlicheren Augen an als am Tage zuvor. „Ich danke dir für die Hilfe, die du uns zuteil werden ließest, Ramdor. Falls ich je dazu in der Lage sein sollte, werde ich mich erkenntlich dafür zeigen. Vielleicht kannst du mit unserer Hilfe doch noch zu deiner Heimatwelt zurückkehren."
    „Ich glaube nicht daran", widersprach Ramdor. „Dennoch, alle guten Wünsche!"
    Er hob grüßend die Hände, drehte sich um und verschwand bald darauf zwischen den zahllosen Steinblöcken, die im Laufe der Jahrzehntausende von den Felswänden herabgestürzt waren.
     
    4.
     
    Ramdors Beschreibung erwies sich als außerordentlich gut. Als Kulu und Jefferson das langgestreckte Tal

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