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0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fels davor hatte sich zwei Meter tief gesenkt und eine Grube mit glatten, metallenen Wänden freigegeben, die unmittelbar an die Pyramide grenzten.
    Kulu sah, daß der Pyramidensockel keine schrägen, sondern senkrechte Wände besaß. Er brauchte nicht erst lange zu überlegen. Dort mußte der eigentliche Eingang zu finden sein.
    Rasch ließ er sich in die Grube hinab.
    Von nun an ging alles sehr unkompliziert weiter. Er legte die Hand an die Wand des Pyramidensockels, und eine dicke Stahltür verschwand im Boden Der Impulsstrahler des Majors zielte mit der Mündung in die entstandene Öffnung. Helles Licht strahlte nach draußen, aber sonst war kein Anzeichen für das Vorhandensein fremder Intelligenzen zu entdecken.
    Kulu winkte dem Schneegorilla und trat mit ihm in eine quadratische Kammer von etwa elf Metern Kantenlänge. Diffuses Licht erhellte den Raum bis in den letzten Winkel - und in der Mitte der Kammer stand ein Gerät, das der Major aus den Berichten von Rhodans erstem Vorstoß ins Wega-System kannte: ein Materietransmitter in Gitterkonstruktion... :
     
    *
     
    Der Transmitter bot Platz für vier Menschen. Es würde also möglich sein, daß Kulu und Jefferson ihn gleichzeitig benutzten. Die Frage war nur, ob er funktionierte - und wo sich die Gegenstation befand...
    Tschai Kulu zuckte unmerklich zusammen, als die Tür sich hinter ihnen mit dumpfem Knall schloß.
    Vorsichtshalber ging er zurück und probierte, ob sie sich auch von ihnen öffnen ließe. Als sich nichts rührte, lächelte er nur.
    Er hatte nach dem Bericht Ramdors nichts anderes erwartet. Der Rote hatte erzählt, daß niemand von hier zurückgekommen sei. Das war verständlich, wenn man wußte, daß der Eingang nur einseitig funktionierte. Gleichzeitig bestätigte es Kulus Vermutung, daß alle bisherigen Besucher ihren Weg mit dem Transmitter fortgesetzt hatten.
    „Jetzt kommt es darauf an", sagte er geistesabwesend zu Jefferson. „Die Dinge liegen zu einfach, als daß man von hier aus direkt in die Freiheit gelangen könnte. Aller Wahrscheinlichkeit nach landen wir in einer Falle. Ich hoffe, du besinnst dich rechtzeitig auf deine Niveaufähigkeit.
    Jefferson grunzte zustimmend, obwohl er die Worte natürlich nicht verstanden haben konnte. Er schien jedoch instinktiv zu ahnen, daß es von nun an gefährlich würde.
    Major Kulu drückte den Knopf, der das Sperrgitter des Transmitters emporfahren ließ. Dann trat er mit Jefferson in die Transmitterkammer.
    Während er noch nach einer Schaltung suchte, krachte das Sperrgitter hinter ihnen herunter. Eine Kontrollplatte begann in grünem Licht zu erstrahlen.
    „Service in die Hölle!" knurrte Kulu verärgert. Der Transmitter steuerte sich offenbar vollautomatisch, oder er wurde von einer Gegenstation in Betrieb genommen, sobald die Fußplatte belastet wurde.
    Der Schmerz der Ent- und Rematerialisierung ließ den Major aufstöhnen.
    Sobald er sich vom Schock der Wiederverstofflichung erholt hatte, blickte er zu Jefferson.
    Als er den Schneegorilla wiedersah, atmete er auf. Seine einzige Befürchtung war in diesem Augenblick gewesen, Jefferson könnte wegen des starken Schmerzes auf ein anderes Energieniveau fliehen und ihn zurücklassen.
    Das Tier stieß klagende Laute aus und wiegte den Oberkörper hin und her. Anscheinend vertrug es den Wiederverstofflichungsschock noch schlechter als ein Mensch.
    Tschai Kulu massierte sein Genick. Dann drehte er sich ganz um - und riß unwillkürlich die Waffe hoch, als er die rotgekleidete Gestalt Ramdors erkannte.
    „Ramdor...?"
    Er hatte das Zentrums-Idiom benutzt. Der Rote trat einen Schritt zurück.
    „Du kennst meinen Bruder?" fragte er verblüfft.
    Tschai nickte - bis ihm einfiel, daß der Fremde diese Geste nicht verstehen konnte.
    „Wenn du nicht selbst Ramdor bist, kenne ich deinen Bruder. Er war es, der uns hierher schickte."
    Der Rote starrte ihn aus seinen blauen Unschuldsaugen einige Sekunden verblüfft an, dann drückte er den Knopf, der das Absperrgitter des Transmitters hob.
    Major Kulu trat hinaus und zog Jefferson hinter sich her.
    „Ich heiße Kulu!" stellte er sich vor.
    „Und ich heiße Ramdor", sagte der Rote.
    Tschai Kulu runzelte die Stirn.
    „Also bist du doch Ramdor, oder...?"
    „Ich bin es, und ich bin sein Bruder", entgegnete Ramdor. „Genauso, wie ihr die Brüder eurer Brüder seid, die zurückblieben."
    Der Major merkte erst jetzt, daß seine Waffe noch immer auf Ramdor gerichtet war. Er schob sie ins Gürtelhalfter

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