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0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück und räusperte sich.
    „Entschuldige, wenn ich zu verwirrt bin, um deine Worte zu verstehen, Ramdor. Kannst du mir erklären, was eigentlich geschehen ist?"
    Ramdor verzog sein Gesicht zu einem traurigen Lächeln. Er wandte sich ab und schritt auf eine geschlossene Tür zu.
    „Zuerst müssen wir diesen Raum verlassen, bevor die Sicherheitsspanne abgelaufen ist."
    Er legte die Hand auf das Wärmeschloß der Tür. Die Stahlwand hob sich und gab den Blick auf eine stählerne Gangwand frei. Kulu kniff die Augen zusammen. Sein Raumfahrerinstinkt ließ ihn ahnen, daß er bald eine Überraschung erleben würde.
    Ramdor führte sie durch den Gang hindurch zu einer besonders stark gepanzerten Tür. Als auch sie nach oben glitt, wußte Tschai Kulu, daß sein Instinkt ihn nicht getrogen hatte.
    Dies hier war nichts anderes als die Kommandozentrale eines mittelgroßen Raumschiffs...
    „Geduld!" rief Ramdor, als Tschai Kulu auf das Hauptkontrollpult zueilte.
    Der Major blieb stehen und wandte sich wieder dem Rotgekleideten zu. Fragend blickte er ihn an.
    Die blauen Augen schienen ihn zu verspotten. Jefferson schnupperte indessen ungeniert an den Kontursesseln herum. Anscheinend glaubte er, etwas Eßbares auftreiben zu können.
    „Wenn du meinst, wir könnten mit diesem Raumschiff - denn es ist tatsächlich ein Raumschiff - einfach davonfliegen, so irrst du dich. Jede Schaltung könnte die Selbstvernichtung des Schiffes auslösen. Ich habe lange nach dem Schaltschema der Vernichtungsschaltung gesucht, sie aber nicht gefunden."
    Major Kulu lachte bitter.
    Natürlich, wie hatte er auch nur eine Sekunde lang annehmen können, das Alph könnte ihm die Flucht so leichtmachen! Im Grunde genommen war er lediglich von einem Gefängnis ins andere übergewechselt.
    Aber einen Vorteil hatte dieser Wechsel doch gebracht: Nun konnte er wenigstens aktiv und mit vertrauten Dingen arbeiten, um von hier aus den Planeten Truktan zu erreichen.
    Etwas anderes fiel ihm ein.
    „Wie ist es mit der Hyperfunkanlage, Ramdor? Kann man sie gefahrlos in Betrieb nehmen?"
    Wir dürfen ohne Mitarbeit des großen Computers nicht einmal die Schaltungen der Klimaanlagen verstellen, Kulu. Sogar die Betätigung der Heißwassermaschine in der Küche kann die Selbstvernichtung auslösen."
    Kulu massierte seine „Stammesnarbe", die sich bei Erregung stets blaurot verfärbte und zu jucken begann. Plötzlich weiteten sich seine Augen.
    Jefferson war auf den Kontursessel des Astrogators geklettert und legte die breiten Pranken auf die Schaltkonsole.
    „Zurück, Jefferson!" schrie er.
    Der Schneegorilla plumpste mit unwilligem Grunzen auf den Boden zurück. Aber über dem Schaltpult des Astrogators leuchteten bereits die Kontrollschirme dreier Meßinstrumente auf.
    „Das hätte ins Auge gehen können!" knurrte Tschai Kulu und zog Jefferson am Ohr. „Wir haben unvorstellbares Glück gehabt, daß du die Vernichtungsschaltung nicht erwischt hattest."
    Er blickte zu Ramdor hinüber.
    Aber der Rotgekleidete lag auf dem Bodenbelag. Seine Brust hob und senkte sich heftig. Die Brauen waren bereift.
    Mit wenigen schnellen Schritten war Kulu bei ihm.
    Kein Zweifel! Ramdor litt unter einem Kälteschock.
    „Der Major flößte ihm etwas Alkohol aus seiner Notration ein, obwohl das bei einem Bewußtlosen stets ein Risiko darstellt. Aber der Rote schlug gleich darauf die Augen auf, hustete und spuckte einige Sekunden lang und stieß dann hervor: „Kalt! Keine Luft! Ich..."
    Er sah anscheinend erst jetzt, daß er sich in der Kommandozentrale befand. Mit furchtsamem Gesichtsausdruck starrte er zu dem Astrogatorpult hinüber, auf dem noch immer die drei Bildschirme leuchteten.
    Tschai begriff, was geschehen war.
    „Sehr unvorsichtig von dir, mein Freund", sagte er, während er dem Rotgekleideten aufhalf. „Als du merktest, daß Jefferson unvorsichtig gewesen war, teleportiertest du, nicht wahr...?"
    „Ja, in den freien Raum hinaus. Es war grauenhaft. Ich glaubte, das Schiff würde explodieren. Aber ich sah nichts, denn ich mußte die Augen schließen, damit die Feuchtigkeit der Augäpfel nicht ins Vakuum verdampfte. Anscheinend habe ich mich dann in einem unbewußten Reflex wieder an den Ausgangspunkt zurückteleportiert."
    Der Major untersuchte ihn kurz, Er konnte jedoch keine nennenswerten Erfrierungen entdecken.
    Ramdor hatte es gerade noch geschafft.
    „Alles halb so schlimm", sagte er. Wenn du dich stark genug fühlst, dann versuche bitte, mir einiges zu

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