0340 - Kreuzwege im Kosmos
mit ihm in die Kommandozentrale der CREST IV. Dort besorgte er ihm die Tonspule und brachte ihn zurück.
Die ganze Aktion hatte nicht mehr als eine Minute gedauert. Doch als Gucky mit Major Kulu rematerialisierte, hatte sich das Bild wesentlich geändert. Eine Kette Skarps schoß soeben aus großer Höhe auf ihren Standort zu. Die Fahrzeuge explodierten ohne jede ersichtliche Ursache.
Gucky drohte mit erhobenem Zeigefinger zu der Bewegung, die das Alph verriet „Mußt du nicht tun, Älphchen! Warum immer gleich totschlagen! Überlaß mir mal die nächsten."
Major Kulu, der seine Tonspule fast fertig besprochen hatte, war erschüttert darüber, wie der Mausbiber mit einem Wesen umsprang, das er, Kulu, noch vor kurzem als fast allmächtig angesehen hatte.
Aber das Alph befolgte Guckys Aufforderung. Es unternahm nichts, als sich von Südwesten her sechs vollbesetzte Skarps im Tiefflug näherten.
Guckys Nagezahn wurde in voller Größe erkennbar. Der Mausbiber genoß die Situation. Er blickte den „Tieffliegern" starr entgegen und grinste, als sie bis auf etwa hundert Meter heran waren.
Plötzlich bäumten sich die Torpedogleiter auf. Die heißen Plasmaströme ihrer Pulsationstriebwerke verbrannten die Vegetation auf einer Strecke von fünfzig Metern, dann stiegen die Skarps senkrecht empor und wurden zu winzigen silbrigen Lichtreflexen, die schließlich auch nicht mehr zu sehen waren.
„He, das sind keine Raumfahrzeuge!" protestierte Kulu. „Willst du die Dumfries umbringen?"
Der Mausbiber entspannte sich und kratzte sich mit dem Nagezahn die juckende Handfläche.
„Keine Spur, Tschai. Ich habe sie nur bis in fünf Kilometer Höhe 'geleitet' und danach wieder freigegeben. Diesen Krötensoldaten wird dabei höchstens etwas kalt geworden sein. - Hm!" fügte er nachdenklich hinzu, wobei er zugleich mit einem Auge zu den restlichen Skarps spähte, die hoch oben kreisten und anscheinend zögerten, die gesichtete Gruppe gefährlicher fremder Lebewesen anzugreifen. „Hm! Jetzt ist es wieder weg, dieses Alph...!"
Der Major fuhr auf dem Absatz herum und starrte auf die Stelle, an der er dem Alph soeben die Tonspule übergeben hatte. Dann atmete er auf.
„Bin ich froh! - Außerdem wurde es höchste Zeit, daß er den Robotern der MINHAU meine Nachricht überbrachte. Habt ihr denn auf der CREST nichts von den energetischen Schwankungen des blauen Zentrumsleuchtens bemerkt?"
Der Mausbiber schüttelte den Kopf.
„Keine Ahnung, Tschai. Aber wir machen uns jetzt lieber auf die Socken. Die Dumfries scheinen sich zum Generalangriff zu sammeln. Ich bringe euch in die CREST."
„Halt!" rief Tschai Kulu energisch. „Du wirst uns nicht zur CREST, sondern zu unserem Bergversteck bringen. Ich nehme an, daß Rhodan immer noch dort ist. Ras konnte ihn ohne die genaue Kenntnis der CREST-Position schließlich nicht zum Schiff zurückbringen. Sie werden auf die Korvetten warten, nehme ich an."
Ein blauweißer Energiestrahl schlug in der Nähe ein und verdampfte den gewaltigen Baumstamm, auf den Jefferson gerade zugezockelt war. Der Schneegorilla aus Truktans Bergen schlug einen Salto mortale und schoß danach im gestreckten Galopp zu seinem Herrn.
Tschai packte ihn am Fell und nickte Gucky zu. Seine Gedanken aber waren nicht bei der bevorstehenden Teleportation, sondern bei der verwunderlichen Tatsache, daß Jefferson soeben trotz höchster Lebensgefahr keinen Niveauwechsel vorgenommen hatte.
War der Schneegorilla vielleicht gar nicht in der Lage, derartige Veränderungen des Energiegehalts selbst durchzuführen? Spürte er vielleicht nur gewisse Übergangspunkte mit instabilem Energiegehalt auf...?
7.
Perry Rhodan wich unwillkürlich einen Schritt in die Höhle zurück, als Gucky mit Jefferson, Ramdor und Kulu auf dem kleinen Plateau materialisierten.
„Halt!" rief der Major. „Nicht in die Höhle gehen, Sir!"
Der Großadministrator runzelte verwundert die Stirn.
„Ich erkläre es Ihnen später, Sir", sagte Tschai Kulu. „Zuerst möchte ich Ihnen Ramdor vom Planeten Tarfol vorstellen. Ich traf ihn auf einem Verbannungsplaneten in der Nähe des Zentrumsrandes. Auch darüber möchte ich erst später berichten."
„Sehr vernünftig", erwiderte Perry Rhodan, und ein wohlwollendes Lächeln stahl sich in seine Augenwinkel. „Man sollte nichts ausposaunen, was zu den wildesten Gerüchten Anlaß geben könnte, nicht wahr?"
„Das ist mein Grundsatz, Sir."
„Okay!" Rhodan wandte sich um und musterte die
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