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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Teufelei auszunutzen. Zweifellos hatte er inzwischen die Ladehemmung der Pistole behoben.
    Aber nichts geschah, die Hoftür bewegte sich nicht. Nach drei Sekunden rappelte ich mich auf und schüttelte mich wie ein Boxer, der stark angeschlagen ist. Die Beule auf meiner Stirn fühlte ich förmlich wachsen. Ich presste den kalten Lauf meiner Pistole dagegen.
    Mit der Taschenlampe leuchtete ich den Hof ab. Aber der Vorsprung von drei, vier Sekunden hatte Dick Lemmond zur Flucht gereicht. Die Mauern zu den angrenzenden Grundstücken waren kein Hindernis für einen Gangster, dem das FBI im Nacken saß.
    Ich ging zum Haus zurück. Ein winziger Lichtspalt zur Rechten machte mich neugierig. Ich ließ die Taschenlampe aufflammen. Der Lichtkegel erfasste eine Metalltür. Ich drückte die Klinke herunter und stieß die Tür mit dem Fuß auf.
    Aber meine Vorsicht war überflüssig. Im Schein der Glühbirne, die von der Decke baumelte, lag ein Mann, rftit dem Gesicht auf dem Boden.
    Ich erkannte ihn sofort an dem schütteren, grauen Haar. Der Einschuss an der Schläfe ließ keinen Zweifel aufkommen - Donald Sumper war tot.
    Ich ging in die Bar zurück. Phil hatte die Gäste an der Theke versammelt und die Eingangstür verriegelt.
    Ohne einen Doc zu alarmieren, stellte ich fest, dass Evelyns Herz noch arbeitete. Wir flößten ihr hochprozentigen Whisky ein. Nach einigen Sekunden war sie wieder munter.
    Phil rief indessen die Mordkommission an.
    Bis die Beamten eintrafen, hatten wir uns aus den Zeugenaussagen ein Bild gemacht. Gegen neunzehn Uhr vierzig hatte Lemmond die Bar betreten, einen Whisky durch die ausgedörrte Kehle geschüttet und war mit gezückter Pistole in den »Kühlschrank« gegangen, Wo sich Donald Sumper auf hielt. Er musste ihn niedergeschossen haben, ehe Sumper überhaupt eine Abwehrbewegung machen konnte.
    Die Gäste hatten keinen Schuss - wohl aber Evelyns Schrei gehört.
    Vier Minuten später rückte Lieutenant Bexter mit der Mordkommission an.
    Phil öffnete die Tür. Ich zeigte Bexter den »Kühlschrank« und die Leiche. Der Ermordete wurde von allen Seiten fotografiert. Inzwischen kam auch der Leichenwagen.
    Mrs. Sumper war Witwe.
    »Die Mordkommission wird wenig Arbeit mit diesem Fall haben«, meinte Phil, als wir wieder in den Jaguar stiegen, »denn der Mörder steht ja einwandfrei fest - Dick Lemmond.«
    ***
    »Dann schießen Sie mal los«, sagte Mister High und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Ich muss eine unglückliche Figur bei der Schilderung abgegeben haben, denn Mister High lächelte väterlich, als ich geendet hatte.
    »Auch Pech muss ein G-man akzeptieren«, tröstete er uns. »Aber ich habe interessante Nachrichten. Der erste Bericht von Mister Forster liegt vor. Forster ist Spezialist bei der Aufklärung von Flugzeugunglücken. Kein beneidenswerter Job, in den Trümmern herumzuwühlen und nach der Katastrophenursache zu suchen. Er hat festgestellt, dass die Maschine durch fremde Einwirkung zum Absturz gebracht worden ist. Er hat sich auch näher ausgelassen über die Art dieser fremden Einwirkung. Er bezeichnete damit zwei Sprengladungen, die die Motoren außer Betrieb gesetzt haben müssen. Eine größere Ladung, offenbar im Cockpit untergebracht, sorgte nach dem Absturz dafür, dass nicht zu viele Zeugen übrig blieben. Das Rumpfende mit dem Sitz von Lemmond jedenfalls blieb erhalten. Es sieht so aus, als hätten die Gangster ihren Boss herausgepaukt. Oder aber die Gegenseite in Chicago hatte ein brennendes Interesse daran, Lemmonds Aussagen vor Gericht zu verhindern. Denn Lemmond hat ein Vorstrafenregister, höher als das Empire State Building. Jedenfalls wird Lemmond wieder versuchen, sich an die Spitze seiner Gang zu setzen, den Anfang dazu hat er ja schon gemacht. Unsere Aufgabe ist verhältnismäßig einfach. Wir brauchen nur Lemmond zu packen und es herrscht wieder Ruhe im Schiff. Ich schlage deshalb vor…«
    Das Schrillen des Telefons unterbrach meinen Chef. Seine schlanke Hand griff nach dem Hörer und führte ihn ans Ohr.
    Seine Stirn runzelte sich.
    »Moment, Mister Morrison, erzählen Sie noch mal der Reihe nach. Sie haben Juwelen nach Chicago geschickt. Und nun… ja natürlich… Moment, ich schicke Ihnen einen unserer Leute, der sich die Sache mal genau ansieht. Unternehmen Sie bitte nichts. Verlassen Sie nicht den Laden. Nein, Sie brauchen nicht zu schließen, keineswegs. Werden Sie nicht ungeduldig! Agent Cotton kommt sofort zu Ihnen ’raus. Auf

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