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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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Wiederhören.«
    Mister High legte auf und blickte mich ernst an.
    »Langsam beginnt der Flugzeugabsturz für uns interessant zu werden. Jerry, Sie kennen doch den Laden von Morrison in der Seventh Avenue - Schmuck und Brillanten. Morrison erwartet Ihren Besuch.«
    Ich nickte und erhob mich aus dem Sessel.
    ***
    Mister Morrisons Gesicht interessierte mich mehr als die millionenschweren Schmuckauslagen in seinen Schaufenstern. Deshalb ging ich in das Geschäft und verlangte den Chef zu sprechen. Ein junger Mann rückte auf einen versteckt angebrachten'Klingelknopf. Nach einigen Sekunden erschien Morrison. Sein Anblick war nicht gerade als Beruhigungsmittel vor dem Schlafengehen zu empfehlen. Er sah kreidebleich aus und schimpfte wie ein Rohrspatz.
    »Stellen Sie sich vor! So eine Unverschämtheit, diese Gangster…« schrie er.
    »Könnten wir uns nicht in Ihrem Office unterhalten, Mister Morrison?«, unterbrach ich ihn. Er nickte. Wir gingen in den angrenzenden Raum, der bis unter die Decke mit schweren orientalischen Teppichen behängt war. Ich versank im weichen Polster eines Sessels.
    »Ein junger Mann brachte diesen Brief«, zeterte Morrison wieder los.
    »Wie sah der Mann aus?«, fragte ich. Aber Morrison hatte den Überbringer nicht selbst gesehen, und die Schilderung des Verkäufers war recht dürftig. So interessierte ich mich lediglich für den Brief. Ich studierte ihn sorgfältig. Es handelte sich um eine glatte Erpressung. Aber der Schreiber hatte Umgangsformen, das musste man ihm lassen. Auch die Logik amüsierte mich. Morrison brauchte lediglich die halbe Million, die er von der Versicherung bekam, zu überweisen. Dann erhalte er seinen Schmuck postwendend zurück. Der Brief schloss: »Wir beehren uns, den genauen Termin noch mitzuteilen, an dem Sie uns die Summe überweisen wollen.«
    Das waren völlig neue Perspektiven. Die Abendmaschine enthielt als wertvolle Fracht nicht nur einen Gangster, der als Zeuge gefährlich werden konnte, sondern auch noch Schmuck im Wert von einer halben Million Dollar.
    »Da müssen Sie sofort etwas unternehmen, Mister Cotton, noch ehe die Maschine in Chicago landet! Die Gangster haben doch bestimmt einen Überfall auf das Flugzeug oder auf den Flughafen geplant«, schimpfte Morrison los. »Hier ist das Telefon, informieren Sie schnell Ihre Kollegen in Chicago, ehe es zu spät ist!«
    »Das ist nicht nötig, Mister Morrison. Die Abendmaschine nach Chicago ist wenige Sekunden nach dem Start in den Sümpfen des Hackensack Rivers notgelandet und explodiert. Wahrscheinlich waren die Gangster schneller als die Feuerwehr und haben Ihre Juwelen schon in Sicherheit gebracht. Sie hören von uns, guten Abend, Mister Morrison.«
    Der Unterkiefer des Juweliers klappte bis auf das Hemd herunter. Ich fürchtete, dass Mister Morrison noch in der Nacht einen Kieferchirurgen aufsuchen musste, wenn er seinen Mund wieder schließen wollte.
    Ich stecke den Erpresserbrief ein und ging.
    Von der nächsten Telefonzelle aus rief ich Mister High an und erstattete ihm Bericht. Unser Chef hatte sich bereits erkundigt und Folgendes herausgefunden: Der Schmuck und einige andere wertvolle Frachtstücke waren tatsächlich in die Abendmaschine verladen worden, die Rettungsmannschaften des Flugplatzes hatten einen Teil der Güter geborgen. Aber von der Stahlkassette mit den Juwelen fehlte jede Spur. Mister High nannte mir den Namen der Versicherung.
    ***
    Das fünfundzwanzigstöckige Gebäude der Central Assurance lag fast am Weg.
    Die Blondine in der Empfangshalle des Marmor-Prachtbaus empfing mich mit einem beeindruckenden Wimpernaufschlag. Ich hielt ihr meine FBI-Marke unter die Nase.
    Nach fünf Minuten hatte ich die dicken Brocken aus der Versicherungsliste herausgesucht. James Morrison: Juwelen im Werte von 500 000-Dollar, Kunsthändler Jeromin: Chinesische Buddha-Figur für 50 000 Dollar. Der Schmuck und die Figur waren in die Abendmaschine nach Chicago verladen worden. Ich überlegte: Bestand zwischen beiden Versicherungsobjekten etwa ein Zusammenhang?
    Als ich das Versicherungsgebäude verließ, hatte der Sturm sich gelegt. Ich ging zu meinem Wagen zurück und bat Phil über Funk, Erkundigungen über den Kunsthändler Jeromin anzustellen. Ich selbst fuhr mit meinem Jaguar zu Vesey Street, wo Mister Jeromin in der Nähe des Hafens sein Geschäft hatte.
    Dicht hinter der Schaufensterscheibe hingen schreckerregende No-Masken. Im Hintergrund standen Buddhafiguren. Mit Goldfarbe war von innen auf die

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