Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
Vom Netzwerk:
konnte ich nicht verhindern, dass dieser Klotz, der geeignet war, mich zu zermalmen, meinen linken Arm streifte. Er schlug vor meinen Füßen auf und zerbarst mit einem Knall, der an eine geballte Ladung erinnerte.
    Für Bruchteile von Sekunden war der getroffene Arm ohne Gefühl. Dann liefen irrsinnige Feuerwellen durch Muskeln und Sehnen.
    Ich zauberte meine 38er Special in die rechte Hand und biss die Zähne zusammen, bis die kreisenden Ringe vor meinen Augen verschwanden. Dann jagte ich die Treppe hinauf. Auf dem Podest machte ich halt und spähte nach oben. In diesem Augenblick verlosch die Straßenlaterne, die vor dem Haus stand. Die Finsternis war komplett.
    An diesem Abend musste bei mir ein Schnupfen im Anmarsch gewesen sein, sonst hätte ich förmlich die Nähe des Gegners riechen müssen. Als ich einen Schritt vorwärts machte, erhielt ich einen Stoß gegen die Brust. Jemand musste mir mit beiden Beinen gegen, die Rippen gesprungen sein. Anders war die Wucht nicht zu erklären. Ich sackte nach hinten über und schlug mit dem Kopf gegen die Wand.
    Die kreisenden Feuerräder von vorhin wirbelten wieder vor meinen Augen. Diesmal nur um einige Grade schneller.
    Phil hörte den Polizeisender ab wie andere Leute Unterhaltungsmusik. In einer Millionenstadt wie New York gibt es auf dieser Wellenlänge immer genug Neuigkeiten. Autoliebhaber entwendeten schnelle Wagen, Überfälle auf Imbisshallen, Fahrerflucht nach Verkehrsunfällen - alle diese Meldungen liefen bei einer Zentrale zusammen, die sofort die Einsatzbefehle an die Streifenwagen gab.
    »Achtung, Achtung!«, tönte es aus der Ohrmuschel. »Hellgrauer Buick, Kennzeichen NB 32756 mit wichtigen Konstruktionsplänen gestohlen. Der Wagen wurde zuletzt auf der Seventh Avenue zwischen der 135. und 148 Straße gesehen, fährt wahrscheinlich Richtung Bronx. Bitte Verfolgung sofort aufnehmen. Ende der Durchsage.«
    Wie von einem elektrischen Schlag getroffen, sprang Phil aus dem Jaguar. Es war nicht ausgeschlossen, dass der entwendete Buick durch diese Gegend kurvte. Denn die Gangster bevorzugten stille Villenviertel, wo sie in Ruhe ihre Beute aussuchen können.
    Wir hatten ausgemacht, wenn ich in einer Viertelstunde nicht zurück war, sollte Phil nachkommen. Er schloss den Wagen ab und folgte mir. Sturmböen fegten durch die Straßen. Da der Wind von vom kam, überhörte Phil das Motorengeräusch, das sich von hinten näherte. Erst als der Wagen an ihm vorbeifuhr, nahm Phil Notiz von dem Fahrzeug und der Nummer NB 32756.
    Der Buick bog in die Nebenstraße ein, an der Jeromins Villa lag. Mein Freund begann zu rennen. Als er um die Ecke bog, trennten ihn noch 250 Meter von dem hellgrauen Buick. Phil sah die roten Bremslichter aufblitzen. Ein kurzes Hupsignal, und im gleichen Augenblick überquerte eine schmächtige Person die Fahrbahn und lief auf den Wagen zu.
    Phil setzte zum Endspurt an. Aber die Distanz war zu groß. Er hatte den Abstand auf 100 Meter verringert, als der Wagen mit einem mächtigen Satz anfuhr. Das schmächtige Kerlchen hatte sich offenbar das Gefährt bestellt.
    Mein Freund überlegte zwei Sekunden, ob er zum Jaguar zurücklaufen sollte, um Meldung an die Zentrale zu geben, oder ob er mir zu Hilfe eilen sollte. Denn offenbar war etwas passiert. Ich hatte meine Zeit bereits überschritten.
    ***
    Ein kalter Luftzug strich über mein Gesicht. Ich lag auf der rechten Seite, unter mir spürte ich Steinboden. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Mein Gegner war geflohen und hatte sich nicht einmal die Zeit genommen, die Tür zu schließen. Oder war das alles nur eine Falle, lauerte er im Flur auf mich?
    In diesem Moment entdeckte ich, dass meine rechte Hand leer war. Sofort tastete ich den Boden nach meiner Smith & Wesson ab. Ich musste die Suchaktion mit einer Hand ausführen, da mein linker Arm zwar nicht mehr so stark schmerzte, aber noch fast bewegungsunfähig war. Systematisch, auf dem Boden liegend, suchte ich den Treppenabsatz nach der Pistole ab. Aber ich hatte keinen Erfolg.
    Dann wurde ich leichtsinniger und setzte mein Feuerzeug in Betrieb. Aber auch bei flackerndem Licht konnte ich meine Dienstpistole nicht entdecken. Ich richtete mich auf und stellte mich auf die Füße. Meine Rippen schmerzten, aber ich suchte den Treppenabsatz bis in den hintersten Winkel ab. Meine Mühe machte sich in unerwarteter Weise bezahlt. Dicht an der Fußleiste entdeckte ich ein schimmerndes Plättchen. Ich hob es auf und steckte es in meine

Weitere Kostenlose Bücher