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0342 - Schnee und schwarze Diamanten

0342 - Schnee und schwarze Diamanten

Titel: 0342 - Schnee und schwarze Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schnee und schwarze Diamanten
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entdeckte eine beleuchtete Drucktaste neben der Tür mit dem Namen »Jeromin«. Nachdem ich diese Taste bedient hatte, gab das Schloss nach und sprang mit einem leisen Knacks auf. Die Tür öffnete sich, ohne dass ich die Klinke berührte.
    Meine Hand fuhr in den Jackenausschnitt. Mit vorgehaltener Pistole betrat ich den Laden und lauschte. Nirgendwo war ein Geräusch. Entweder musste ich den Mechanismus für das Eallgitter finden oder einen Notausgang.
    Vorsichtig, den fremden Göttern ausweichend, durchquerte ich den Laden. Mein linker Fuß stieß gegen einen harten Gegenstand, polternd schlug ein Hocker zu Boden. Ich wich bis an die Wand zurück. Rechts im Hintergrund erkannte ich eine Tür. Als sich nach einigen Sekunden immer noch nichts regte, ging ich auf die Tür zu, drückte die Klinke herunter und stieß mit dem Fuß gegen das Holz. Der angrenzende Raum war leer, aber vor wenigen Minuten hatten hier noch Menschen gesessen. Ein süßlicher Qualm schlug mir entgegen, offenbar war hier stark geraucht worden.
    Meine Taschenlampe flammte auf. Mein Verdacht bestätigte sich, auf dem Tisch stand ein überfüllter Aschenbecher. Ich beugte mich darüber und schnupperte. Es war ganz klar Marihuana! Ein Asyl für Rauschgiftsüchtige also. Vielleicht war Mister Jeromin…
    Ich ging zur Ladentür und verschloss sie von innen. Dann durchquerte ich den Büroraum. Die Tür zum Flur war unverschlossen, und nach zwanzig Sekunden stand ich auf dem Hinterhof. Von hier aus erreichte ich eine Parallelstraße.
    Eine Viertelstunde später saß ich wieder in meinem Jaguar und fuhr zur 69. Straße Ost von Manhattan zurück.
    Phil kam mir schon auf der Treppe entgegen, um mich mit Neuigkeiten einzudecken.
    ***
    Phil und ich beschlossen, Mister Jeromins Haus einen Besuch abzustatten.
    Die Villa des Kunsthändlers lag in einer vornehmen Wohngegend. Jeromin war bisher nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Aber ich entsann mich, dass sein Name mit dem Fall zusammenhing, bei dem es um den Verkauf gestohlener Gemälde ging.
    Nach zwanzig Minuten Fahrt erreichten wir das Villenviertel am Hudson.
    Ich ließ meinen Jaguar in einer Nebenstraße stehen. Phil gähnte verstohlen und ich schlug ihm vor, den Polizeifunk eine Weile zu verfolgen und erst nach einer gewissen Zeit nachzukommen. Die Außenbesichtigung konnte ich gut und gern allein bewältigen.
    Jeromins Villa glich einem amerikanischen Landhaus, mit Blumengarten und hohen Fenstern. Der Haupteingang, der auf die große Eingangtür zulief, war mit Gras überwuchert. Jeromin offenbar der einzige Bewohner, schien einen Seiteneingang zu benutzen.
    Die Vorderfront war dunkel.
    Ich ging um das Haus herum. Der Kies knirschte unter meinen Schuhen.
    Hinter dem Haus befand sich ein Park mit hohen Bäumen.
    Im selben Augenblick, als ich mich entschloss, für heute Feierabend zu machen,, flammte im zweiten Stock hinter einem Fenster Licht auf. Aber nur für Sekunden. Jemand hatte aus Versehen den Schalter berührt.
    Ich stand wie angewurzelt.
    Sekunden später drang ein schwacher Lichtschein aus dem gleichen Fenster. Irgendwer arbeitete mit einer Taschenlampe oder einem Feuerzeug.
    Ich wusste genau, dass Jeromin nicht im Haus war. Er amüsierte sich im Club, wir hatten uns vorhin davon überzeugt.
    ’ Die Wolkendecke riss auf. Ein bleicher Mond kam zum Vorschein. Sein Licht reichte aus; die Stuckverzierung an der Hinterfront des Hauses zu erkennen. Ich stellte mit einem Blick fest, die Parterrefenster waren geschlossen, der nächtliche Besucher musste sich auf einem anderen Weg eingeschlichen haben.
    Mit Riesensätzen jagte ich über den Rasen, sprang über den Kiesweg und stolperte in den Eingang der Seitentür. Schwer atmend lauschte ich eine Sekunde lang. Meine Hand griff nach der Türklinke und drückte sie vorsichtig herunter.
    Ich sprang in den Flur und schloss die Tür von innen. Meine Augen gewöhnten sich rasch an das Halbdunkel. In beträchtlicher Höhe befand sich ein Flurfenster. Die erste Treppe, war mindestens sieben Meter lang.
    Mit einem schnellen Spurt erreichte ich die Treppe, nahm zwei, drei Stufen auf einmal. Als ich die Hälfte der langen Stiege hinter mich gebracht hatte, drehte ich den Kopf nach oben. Mein Pulsschlag setzte aus.
    Der Unbekannte schien alles für den Empfang vorbereitet zu haben. Direkt über mir kippte im Zeitlupentempo ein schwarzer Koloss über das Treppengeländer. Genau auf mich gezielt.
    Ich presste mich mit dem Rücken gegen die Wand, trotzdem

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