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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Priester mit den Kobra-Köpfen zischten einen Befehl.
    Schlagartig verwandelte die Schlange sich. Plötzlich lag eine menschliche Gestalt auf dem Boden und erhob sich dann blitzschnell, um noch im Aufrichten wieder zur Schlange zu werden. Einige Male wechselte die Gestalt in rascher Folge, dann trat der Untote in menschlicher Gestalt zur Seite - zur anderen Seite, den Nischen mit den Gefangenen gegenüber. Eine nackte, blasse Gestalt, seelenlos, aber von etwas unsagbar Bösem erfüllt.
    Eine Gestalt, die dafür über Leichen gehen würde…
    Von dem ursprünglichen Silvio war nur die äußere Gestalt übriggeblieben. Eine Hülle. Darin lauerte die Finsternis einer dämonischen Existenz.
    Zamorra atmete tief durch. Er machte sich Vorwürfe. Wenn er bei seinem Vordringen bei Mansur Panshurab in Lyon vorsichtiger gewesen wäre… hätte er dann nicht einiges verhindern können?
    Oder wäre er dann vielleicht gar nicht hierhergekommen, wo Nicole bereits gefangengehalten wurde?
    Er wurde aus seinen Betrachtungen gerissen. Die Zeremonie der Umwandlung des Mexikaners war beendet. Ein neues Opfer wurde erwählt.
    Wer würde es sein?
    Die beiden Schlangenpriester zischten Befehle. Die Tempeldiener setzten sich wieder in Bewegung, um sich den Nischen zu nähern und einen weiteren Gefangenen herauszuzerren.
    Wen würden sie nehmen?
    Jeder hielt den Atem an.
    Zamorra empfand keine Erleichterung, als er feststellte, daß er es nicht war, den sie als nächsten nehmen würden. Fast wünschte er sich, er würde es sein, weil er dann das Grauen, seine Freunde nacheinander zu verlieren, nicht mehr zu ertragen brauchte. Zum anderen fieberte er wiederum um jede Sekunde Zeit, die er gewann. Vielleicht gab es doch noch eine Möglichkeit, zu entkommen und die anderen zu retten… eine Möglichkeit, die zu durchdenken er noch Zeit brauchte…
    Wen würde es treffen? Bei wem würde er am wenigsten empfinden? Gryf? Teri? Rob Tendyke? Der Wolf?
    Bei Nicole würde er zerbrechen, das ahnte er. Er liebte sie mehr als sich selbst, als daß er sie hätte verlieren wollen.
    Die Tempeldiener blieben stehen, gut zwei Meter vor den nebeneinander liegenden Nischen.
    Dann wandten sie sich gleichzeitig und ruckartig ihrem Opfer zu.
    Zamorra glaubte, sein Herz müsse stehenbleiben. Das Blut in seinen Adern gefror sekundenlang zu Eis.
    Sie holten Nicole aus ihrer Nische …
    ***
    Wang Lee Chan machte sich bereit, vorzuspringen. Die beiden Opferpriester und die Diener auf der Plattform stellten für ihn keine Gefahr mehr. Er würde sie schneller köpfen, als sie es begreifen konnten. Und die anderen, die unten als Zuschauer warteten, würden es nicht wagen einzugreifen, selbst wenn der Kobra-Dämon ihnen den Befehl dazu erteilte. Wang wußte, wie schnell er war, welche Kräfte er entfesseln konnte und wie scharf sein leicht gebogenes Schwert war.
    Aber dann sah er das nächste Opfer, das auf die Riesenkobra zugezerrt wurde. Das Gesicht der jungen Frau kannte er doch…?
    Ihre Kleidung wurde ihr vom Körper gefetzt. Sie wehrte sich, so gut sie konnte, aber es half ihr nichts. Die Tempeldiener mit den Schlangenköpfen besaßen übermenschliche Kräfte.
    Aber die junge Frau kämpfte heftiger als der Mexikaner vor ihr. Einer der beiden Priester legte die schuppige Hand auf die Stirn und versuchte sie zur Ruhe zu zwingen.
    Versagte bei ihr seine hypnotische Kraft?
    Es mußte so sein. Für Wang Lee war das kein Rätsel. Er wußte, daß Nicole Duval gegen Hypnose immunisiert war - wie jeder aus dem engeren Zamorra-Team! Nur ein Dämon, der sie direkt unter seine Kontrolle nahm, würde ihren Willen brechen können, nicht aber der Diener eines Dämons…
    Es dauerte fast zwei Sekunden, bis Wang Lee wirklich begriff, war er sah.
    Die Gefangene, die als nächste zum Schlangen-Menschen gemacht werden sollte, war Nicole Duval!
    Und wo sie war, war Professor Zamorra nicht fern, nur wußte Wang nicht, ob sein Gegner selbst Gefangener war oder in der Nähe lauerte, um einzugreifen.
    Ein feines Lächeln umspielte Wang Lees Lippen. Er beschloß abzuwarten. Vielleicht nahm Zamorra ihm die Arbeit ab.
    Langsam schob der bereits in Kampfbereitschaft gewesene Mongole sein Schwert in die Scheide zurück.
    Warum sollte er das Risiko des Kampfes auf sich nehmen, wenn Zamorra ihm diese Arbeit abnehmen konnte? Ohnehin mußte der Kobra-Dämon den Verstand verloren haben, daß er sich ausgerechnet mit Zamorra und seiner Crew anlegte. Das war bislang noch keinem Dämon bekommen, und Wang

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