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0346 - Der Kobra-Dämon

0346 - Der Kobra-Dämon

Titel: 0346 - Der Kobra-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diesem Zamorra aus Frankreich? Von Frankreich war sie doch hierher geschickt worden!
    Eine Dämonin, die mit einem Dämonenjäger zusammenarbeitet…? Aber da war diese Aura des schwarzen Blutes.
    Ssacah wollte den Widerspruch nicht klären, aber auch keinen Fehler begehen. Also stellte er dieses Opfer erst einmal zurück. Sollten andere bestimmen, was mit der Frau geschah. Vorsicht war dennoch geboten, und sie wehrte sich nach wie vor, wie sich auch der Mexikaner gewehrt hatte. Deshalb mußte sie betäubt werden.
    Ssacah beschloß, Satans Ministerpräsident bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit zu fragen, was nun geschehen sollte. Zwischenzeitlich konnte aber die Zeremonie mit den anderen Gefangenen fortgesetzt werden. Menschen, die zu Schlangen-Menschen wurden, deren Seelen aber nicht von Ssacah getrunken wurden, weil sie in den Höllenschlund gestoßen wurden.
    Ssacah sah, wie das Mädchen mit den goldenen Haaren entkleidet und zu ihm geschleppt wurde.
    ***
    Auch der Mongole war erstaunt. Niemand hatte eingegriffen, und dennoch war Nicole Duval nicht getötet und umgewandelt worden! Da stimmte etwas nicht.
    Wang sah an den Bewegungen des Kobra-Dämons, daß dieser verwirrt war. Und da entschloß er sich, doch zuzuschlagen, weil Zamorra es nicht tat.
    Der erstaunlich hochgewachsene Mongole schob die Tür endgültig auf. Es gab ein metallisch schleifendes Geräusch, als er das lange Schwert aus der Scheide zog. Dann pfiff es durch die Luft.
    Aus den Augenwinkeln nahm Wang wahr, was er vorher nicht hatte sehen können - die Wandnischen mit den Gefangenen. Zamorra befand sich also auch unter ihnen…
    Der Kobra-Dämon schien zu bemerken, daß hinter ihm etwas Unvorhergesehenes geschah. Der Oberkörper der Schlange pendelte herum. Der Kopf drehte sich. Ein nacktes Mädchen mit goldenen Haaren wurde durch die Luft geschleudert, als der Schlangenkörper seine altarartige Haltung jäh veränderte. Wang Lees Schwert zischte blitzschnell durch die Luft, so schnell, daß es kaum zu sehen war. Schon kehrte es wieder zurück und drang in die Schuppenhaut des Kobra-Dämons ein.
    Der Opferpriester, der da gestanden hatte, wo Wangs Schwert seinen tödlichen Bogen beschrieben hatte, machte eine ruckartige Vorwärtsbewegung, weil er sich auf den angreifenden Mongolen werfen wollte. Dabei verlor er seinen Kopf, den das rasiermesserscharfe Schwert abgetrennt hatte, ohne daß es dem Opferpriester bewußt geworden war.
    Aber das Schwert war längst in den Leib des Kobra-Dämons gedrungen und wirbelte schon wieder zurück. Der Dämon zischte schrill und versuchte nach dem Mongolen zu schnappen.
    Wang wehrte den Angriff des Schlangenschädels mit der Klinge ab. Einer der Giftzähne brach ab. Die Kobra begann zu toben.
    Schreckensstarr waren die versammelten Diener der Schlange, die eigentlich ein ganz anderes Schauspiel erwartet hatten. Daß jemand es wagte, den Dämon anzugreifen, war ungeheuerlich.
    Kaum eine andere Waffe hätte den Schlangen-Dämon zu verletzen vermocht, aber das in der Hölle geschmiedete Schwert durchdrang die starken Hornschuppen leicht. Innerhalb weniger Augenblicke hatte Wang der Riesen-Kobra einige schmerzhafte Wunden zugefügt.
    Die vier Tempeldiener und der zweite Priester griffen Wang jetzt an. Die vier Diener warfen sich auf ihn, der Opferpriester versuchte den Mongolen mit Hypnose unter seine Gewalt zu bekommen. Aber er fand keinen Fixpunkt. Wang Lee war einfach zu schnell.
    Da ergriff die Kobra die Flucht!
    Von einem Moment zum anderen löste der Dämon sich auf! Noch einmal schlug Wang zu, schnitt eine Wunde in den riesigen Leib, dann erhielt er einen Schlag, der ihn zusammenbrechen ließ. Der mächtige Körper hatte sich auf der Plattform herumgewirbelt, und im Moment der Entstofflichung berührte er Wang, glitt halb durch ihn hindurch. Wang glaubte in hellen Flammen zu stehen.
    Dann war es vorbei.
    Der Kobra-Dämon war verschwunden.
    Vor dem Tempel brach das Chaos aus.
    ***
    Niemand hatte verhindern können, daß auch Teri Rheken der Schlange dargebracht wurde. Aber niemand konnte auch verhindern, was dann geschah.
    Ein Mann mit kahlem Schädel erschien auf der Fläche, mit nacktem Oberkörper und ein Schwert in der Faust. Er griff an, noch ehe die riesige Kobra ihre Zähne in Teris Körper senken konnte.
    Zamorra sah, wie die Druidin durch die Luft geschleudert wurde. Die Tempeldiener, welche die Aufgabe hatten, sie festzuhalten, vermochten diese Aufgabe plötzlich nicht mehr zu erfüllen.

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