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0346 - Warnung aus dem Jenseits

Titel: 0346 - Warnung aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die eingefallenen Wangen und die an den Schläfen schweißverklebten Haare deuteten jedenfalls darauf hin.
    Tschai Kulu musterte nachdenklich die dunkelblaue leichte Raumkombination, deren Oberteil sichtbar war. Solche Kombinationen hatte er schon gesehen, aber er war in der letzten Zeit zuviel herumgekommen, um sagen zu können, wo er sie gesehen hatte.
    Der Major zuckte zusammen, als Atlan hinter ihm einen Befehl im Zentrums-Idiom brüllte. Ein Luftzug streifte seinen Nacken, und als er sich umwandte, erkannte er, daß Ras Tschubai teleportiert war.
    In diesem Augenblick bewegte der Mann auf dem Bildschirm die Lippen und begann zu sprechen.
     
    *
     
    In diesem Augenblick, in dem Ras Tschubai Ralf Marten durch das Verbindungsschott zwischen Ortungs- und Kommandozentrale zurückkehren sah, schalteten sich die Bildschirme der Rundrufanlage ein. Zur gleichen Zeit bemerkte der Teleporter, daß einer der Blauen aus der Zentrale verschwunden war.
    Einige Sekunden später verzog sich Martens Gesicht zu einer Grimasse jäher Konzentration.
    Ras wußte, daß der Kollege durch die Augen eines anderen Lebewesens sehen konnte - und genau das tat er offensichtlich jetzt.
    Als Ralf Marten kurz darauf den Mund öffnete und ihm eine Nachricht zuschrie, war Tschubai darauf vorbereitet. Er teleportierte im Bruchteil einer Sekunde.
    Im Waschraum der C-Grade materialisierte er wieder. Sein Blick erfaßte gleichzeitig einen aufrecht stehenden Massageroboter, dessen Verkleidung sich an einzelnen Stellen zu lösen begann, und einen Blauen, der seine Energiewaffe auf den Massageroboter richtete und drauf und dran war, ihn zu zerstören.
    In einer vieltausendfach geübten Reflexhandlung riß Ras Tschubai seinen Schockblaster aus dem Halfter und schoß. Der Blaue zuckte heftig zusammen, verkrampfte sich und stürzte schwer auf den Boden des Waschraums.
    Vornübergebeugt starrte Tschubai auf den Massageroboter. Er glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu dürfen, als unter den abgefallenen Verkleidungsblechen in Brusthöhe der Maschine ein Bildschirm zum Vorschein kam, auf dem wenig später das faltige, eingefallene Gesicht eines Afroterraners erschien. Das Abbild wirkte so lebendig, daß Ras im ersten Moment den Eindruck gewann, der Mann blicke durch eine Öffnung aus dem Massageroboter.
    „Mein Name ist Joshua Liumbwe", erklärte der Mann. Die leicht vibrierende Stimme drang unterhalb des Bildschirms aus einem Lautsprechergitter. „Ich war wissenschaftlicher Versuchsleiter auf dem privaten Forschungsraumschiff MINHAU, auf dem Sie sich augenblicklich befinden. Wundern Sie sich bitte über nichts, sondern hören Sie mir aufmerksam zu."
    Ras Tschubai wich bis an die Wand zurück und lehnte sich dagegen. Seine Kniegelenke waren plötzlich nicht mehr in der Lage, den Körper zu tragen. Er konnte sich zwar ausrechnen, daß Joshua Liumbwe vor mindestens hundert Jahren Erdzeit gestorben war, doch gleichzeitig ahnte er, was der ehemalige Versuchsleiter der MINHAU sagen würde.
    „Wenn Sie meine Stimme hören, werde ich bereits seit hundertfünfzehn Jahren Erdzeit tot sein. Die Einschaltung des Paratronkonverters der MINHAU hat das von mir festgelegte Programm aktiviert.
    Versuchen Sie nicht, in den Ablauf einzugreifen; es ist ohnehin nicht möglich."
    Tschubai hatte endlich seine Fassung wiedergewonnen - und zwar keine Sekunde zu früh. Die für zum Waschraum öffnete sich, als er den Schockblaster ins Halfter zurückschieben wollte. Ein Blauer stürzte in den Raum und auf den Massageroboter zu. Aus einiger Entfernung erschollen laute Stimmen und das Poltern von festem Schuhwerk.
    Der Blaue hatte seine Aufmerksamkeit so völlig auf den Massageroboter konzentriert, daß er genau in Tschubais Faustschlag hineinlief, ohne den Teleporter überhaupt zu sehen. Er verdrehte die Augen, ging etwas in die Höhe, drehte sich dann zur Seite und brach zusammen.
    Ras hob beschwichtigend die Hand, als Atlan in den Raum stürmte und sich auf den Blauen stürzen wollte. Danach deutete er auf den Massageroboter.
    Der Arkonide atmete einmal tief durch, dann schaltete er sein Telekom-Armband ein und sagte: „In Ordnung, Kulu. Lassen Sie die beiden anderen Burschen fesseln!"
    Ras Tschubai hörte kaum hin. Er konzentrierte sich ganz auf das, was Professor Liumbwe sagte.
    „... habe ich damit gegen die Gesetze des Imperiums verstoßen und bereue meine Handlungsweise zutiefst. Jedoch, es läßt sich nichts von allem mehr rückgängig machen. Ich war besessen vder

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