0346 - Warnung aus dem Jenseits
einem Experiment gezwungen sein, das als einzige Alternative zum Gelingen die absolute Vernichtung in Aussicht stellte.
Er beugte sich über seine Meßinstrumente, als der lineare Robotpeiler sich mit einem lauten Summen meldete.
Zum erstenmal seit seinem Aufenthalt in diesem Raumsektor fühlte sich der Haluter erregt. Er erkannte aus den angezeigten Meßwertveränderungen, daß mitten im Schnittlinienpunkt der von den drei Sonnen ausgerichteten Kraftfeldlinien ein Fremdkörper aufgetaucht war.
Es konnte sich nur um die MINHAU handeln!
Fancan Teik fand einen Teil seiner Theorien bestätigt. Dennoch überprüfte er pedantisch genau sämtliche Meßergebnisse, bis er nicht mehr daran zweifeln konnte, daß die MINHAU planmäßig aus dem Linearraum in den Kompensationspunkt eingetreten war.
Er bedauerte es, daß er sich nicht mit Icho Tolot in Verbindung setzen konnte. Teik hätte gern gewußt, wie die Terraner an Bord des kleinen Forschungsraumschiffes auf die veränderten Umwelteindrücke reagierten.
Nun, das würde er hinterher auch noch erfahren.
Fancan Teik wartete.
Kurze Zeit später kam der erwartete Ausschlag der Meßinstrumente. Der Fremdkörper innerhalb des Kompensationspunktes war unter einem Ausbruch übergeordneter Energien verschwunden.
Teik umkreist mit seinem Raumschiff weiterhin das Parjar-System. Bald würden die Freunde zurückkehren - und dann würde man wissen, ob eine baldige Rückkehr in die Heimatgalaxis möglich war oder nicht...
5.
Gucky und Kitai richteten sich stöhnend auf, klappten die Kapuzenhelme zurück und blickten sich aus vor Schmerz getrübten Augen in die Gesichter.
„Alter Freund!" ächzte Kitai Ishibashi und rieb sich das schmerzende Gesäß. „Das hast du wirklich fein hingekriegt. Mein anatomischer Südpol ist ein einziger blauer Fleck. Mußtest du mich unbedingt mit halber Lichtgeschwindigkeit gegen den Hallenboden telekinetieren?"
Der Mausbiber rieb sich die tränenden Augen. Mit schwacher Stimme entgegnete er: „Ich kann nichts dafür, Kitai. Dieser verflixte Stützpunktoberidiot hat sich zu schnell zurückgezogen, und du bekamst natürlich die restliche telekinetische Energie ab. Tut mir leid. Aber das war doch noch lange kein Grund, mir einzusuggerieren, mein Gehirn würde von einem Schraubstock zusammengepreßt. Für so rachsüchtig hatte ich dich bisher nicht gehalten, Kitai." Er wimmerte unterdrückt und preßte die kleinen Hände gegen die Schläfen. „Das war verflixt echt!"
Der Suggestor erhob sich schimpfend und stöhnend und hinkte auf Gucky zu. Er strich ihm über den Kopf.
„Es tut mir leid, Kleiner. Aber ich bin wirklich nicht rachsüchtig. Mir ging es mit meinem suggestiven Angriff nur genauso wie dir mit deiner Telekinese."
Er blickte zu den Energiepolen des erloschenen Transmitters.
„Agen Thrumb hat sich viel zu schnell aus dem Staub gemacht. Immerhin... „, er grinste schadenfroh, „... wenn ich mir vorstelle, daß er jetzt die Summe unserer individuellen Leiden durchmachen muß..."
Blitzschnell erschien der einzige Nagezahn des Mausbibers.
„Du meinst, er hat ein halbzerquetschtes Gehirn und einen blauen... äh, Südpol?" Gucky kam plötzlich mühelos auf die Beine. Er kicherte. „Meine Schmerzen sind weg, Kitai. Ha, das hat er nun davon! Warum läßt er sich auch mit einem Suggestor und dem mächtigsten Mausbiber aller Milchstraßen ein!"
Er reckte unternehmungslustig die Brust heraus und geriet prompt aus dem Gleichgewicht. Kitai konnte gerade noch zugreifen und ihn an den Schultergurten auffangen, sonst wäre er gefallen.
„Ich möchte ja nicht lästern", spöttelte er „aber du scheinst deine Form noch nicht ganz wiedergewonnen zu haben, großmächtiger Ilt. Wir sollten lieber in die CREST zurückkehren. Ich könnte dich Miß Dacran zur Behandlung übergeben..."
„Schlitzäugiger Casanova!" fuhr Gucky ihn an und riß sich los. „Jahrhundertelang hast du ein enthaltsames Leben geführt - jedenfalls meistens -, und nun taucht ein hübsches Mädchen in deinem Gesichtskreis auf und verdreht dir den Kopf! - Außerdem hat Roi Danton ein Auge auf Eileen geworfen."
Kitai Ishibashi grinste.
„Roi kann seine Augen dorthin werfen, wo er will. Und ich meine ebenfalls. Ich möchte wissen, was dich das angeht. Außerdem trage ich mich mit keinerlei Absichten in dieser Beziehung wenn es dich beruhigt. Also, wie ist es?"
„Halali!" lispelte Gucky verschmitzt.
Er weidete sich eine Weile an Kitais verständnislosem
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