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0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

Titel: 0348 - Er raubte 13 Kisten Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er raubte 13 Kisten Gold
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hängen.
    Blitzschnell raffte ich die übrigen fünf Fotos zusammen und zog sie zu mir heran. Mitten auf dem Tisch lag das Konterfei von Richmond.
    »Dieser Herr war öfter Gast im Klub, nicht wahr?« sagte ich. »Er verbrachte ganze Abende bei Ihnen. Er kannte sich im Haus aus. Es fiel Ihnen nicht auf, daß er sogar am hellichten Tag bei Ihnen aufkreuzte, zuletzt vor drei Tagen, als die Geschichte bei Sharpers & Co. passierte. Mittags gegen dreizehn Uhr. Nun erzählen Sie uns doch.«
    »Vielleicht bringen Sie uns erst den Whisky«, schaltete sich Phil ein.
    Der Kellner atmete wie befreit auf. Ich sah ihm nach.
    »Warum hast du ihn weggeschickt, als er Atem holte, um zu plaudern«, knurrte ich ärgerlich.
    »Ganz einfach, weil ich ihn auf die Probe stellen will«, erklärte Phil. »Kommt er nicht zurück, steckt er mit der Gang unter einer Decke, und wir setzen ihn fest. Kommt er zurück, dann hat er entweder eine reine Weste, oder er ist ein gerissener Bursche, dem wir noch ordentlich auf den Zahn fühlen müssen.«
    Ich ließ das Foto von Richmond verschwinden. An seine Stelle legte ich das Konterfei von Pierre Gascon.
    Der Kellner kam nach vier Minuten zurück. Er brachte den Whisky. Das Getränk war gut gekühlt.
    Ich beobachtete sein Gesicht, als er auf das Foto sah. Überrascht blickte er auf. »Das ist aber nicht…«, stammelte er.
    »Nein, keineswegs. Da haben Sie recht. Das ist nicht der Gast, der vor drei Tagen hier war. Das war dieser Herr, nicht wahr?« sagte ich und hielt ihm das Porträt von Richmond unter die Nase.
    Der Kellner nickte.
    »Muß ich das unter Eid aussagen?« fragte er leise.
    »Ich hoffe, daß Sie es beeiden können«, sagte Phil.
    Der Kellner nickte.
    ***
    »Also, Richmond, leg los. Wir wollen von dir eine Menge hören. Wer also gab den Auftrag, Fred Heavers umzubringen?« fragte Harding, der gerade telefoniert hatte.
    Richmond zuckte zusammen. Ein Zittern lief über sein Gesicht. Die Zähne klapperten wie bei einem Schüttelfrost. Er krallte seine Finger um die Kante des Stuhlsitzes.
    »Ich habe… ich habe nicht…« stotterte er.
    »Doch, du hast Fred Heavers erschossen. Da gibt es kein Leugnen. Aber du sollst selbst hören.« Harding beugte sich zum Tonbandgerät und spulte es zurück.
    Die Stimme von Phil erklang: »Hallo, Harding, wir waren gerade im Klub an der 52. Straße. Wir hatten mächtiges Glück. Der Kellner erkannte ihn gleich wieder. Aus sechs Fotos fischte er ihn heraus. Jeder Irrtum ist ausgeschlossen. Wir machten anschließend die Gegenprobe. Der Kellner ist bereit, seine Aussage zu beeiden, daß Bill Richmond vor drei Tagen um die Mittagszeit im Klub war.«
    »Und der Kellner irrt sich auch nicht?«
    »Auf keinen Fall. Wo steckt der Bursche. In seiner Zelle?«
    »Nein, Bill Richmond ist dabei, aufzutauen.«
    Harding stoppte das Tonbandgerät. Er spulte den Rest mit der Schnelltaste weiter.
    »Na, willst du noch mehr hören?« fragte er.
    Bill Richmond brüllte: »Das ist eine ganz simple Finte. Aber ich laß mich von euch nicht ins Bockshorn jagen. Nicht von euch. Nein, niemals!«
    Der Gangster trommelte wieder mit den Fäusten gegen seine Stirn.
    »Moment, du brauchst diesen Kopf noch zum Nachdenken«, sagte Harding.
    »Also — du hast Fred Heavers erschossen, nicht wahr? Ich will dir auch sagen, warum. Heavers sollte den Lebensmüden spielen, damit die Leute auf der 52. Straße West stehenblieben, die Fahrbahn blockierten. Währenddessen stoppte dein Boß, Joe Hampert, seelenruhig seinen Lastwagen, den er auf dem Hof bei ›Electric Progress‹ gestohlen hatte, vor Sharpers & Co. Als die Vorarbeiter das Goldbarrenlager verließen, war die Straße bereits total verstopft. Alles starrte zu dem Fassadenkletterer hinauf. Aber der Boß hatte an alles gedacht. An alles. So hattest du den Auftrag, im 12. Stockwerk des Klubgebäudes auf der Lauer zu liegen, um irgendwelche Zwischenfälle zu vermeiden. Und diese Zwischenfälle traten tatsächlich schnell ein. Als nämlich Cotton und Decker, zwei FBI-Leute, den gar nicht so lebensmüden Burschen retten wollten. In dem Augenblick tratest du in Aktion. Du zieltest auf Cotton, der im Aufzug frei über dem Abgrund schwebte. Deine Kugel verfehlte ihr Ziel. Trotz des Zielfernrohres. Du gabst den zweiten Schuß ab. Die Kugel traf Fred Heavers. Er war tot, ehe er in die Tiefe .stürzte. Damit hattet ihr nicht gerechnet. Inzwischen war auch die Polizei alarmiert, da Joe Hampert und Gascon den Wächter Houtton umgebracht hatten und

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