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0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

0348 - Er raubte 13 Kisten Gold

Titel: 0348 - Er raubte 13 Kisten Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er raubte 13 Kisten Gold
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in die Höhe.
    Der Mann hockte auf einem Mauervorsprung. Die Augen waren graugrün. Das Gesicht war jung. Die Lippen hatte er aufeinandergepreßt. Ein verächtlicher Zug stand um seinen Mund.
    Der Mann sah nicht wie ein Selbstmörder aus. Er stand fünf Yard von mir entfernt. Viel zu weit, um ihn hochzuziehen.
    »Hallo! Finden Sie es nicht auch reichlich warm heute?« begann ich. Meine Stimme vibrierte leicht.
    Er gab keine Antwort.
    »Sie haben doch nichts dagegen, daß ich mich mit Ihnen unterhalte?« fuhr ich unbeirrt fort. »Ich bin hier allein in der Bude. Ich habe Langeweile.«
    »Hauen Sie ab! Oder es passiert was!« drohte der Mann unter mir. Er warf mir einen verächtlichen Blick zu.
    »Ich an Ihrer Stelle wäre für Gesellschaft recht dankbar«, erwiderte ich. »Sind Sie eigentlich schwindelfrei? Denn es ist gefährlich, in dieser Höhe herumzuklettern.«
    »Ziehen Sie Ihren Kopf ein«, knurrte er böse, »was ich hier mache, ist meine Sache!«
    »Nicht so ganz. Das Öffnen der Fenster in dieser Höhe ist nur mit vorheriger Genehmigung gestattet. Mit einer Ordnungsstrafe müssen Sie auf jeden Fall rechnen.«
    Meine Handflächen waren feucht vor Aufregung.
    »Quatsch nicht so dämlich«, knurrte der andere.
    Ich überlegte, wie ich den Mann hinhalten konnte.
    Wo blieb Phil?
    Was hatte er vor?
    Sekunden später wußte ich es.
    Vor meinen Augen baumelte ein Schwebesitz. Er war mit einem dicken Seil am Flaschenzug befestigt. Fensterputzer benutzten diese Vorrichtung.
    Ich erkannte Phils Absicht. Ich zog den Sitz heran, schwang mich hinein und schnallte den Sicherheitsgurt fest.
    Unter mir gähnte die Straßenschlucht.
    »Hallo, ich komme jetzt herunter zu Ihnen«, sagte ich und tat sehr gleichgültig.
    »Sie sind wohl Zeitungsreporter?« fragte der Mann höhnisch.
    Phil hielt das Seil, das über einen Flaschenzug lief, in den Händen. Stück für Stück gab er nach. Ich erreichte den 14. Stock.
    »Nein, ich bin kein Reporter. Nur Menschenfreund. Vielleicht kann ich Sie vor einer Dummheit bewahren.«
    In fünf Fuß Entfernung stand der junge Mann. Noch konnte ich ihn nicht erreichen. Er stand jetzt am Ende des Mauersimses.
    Ich lächelte den Mann freundlich an.
    »Ich muß schon sagen, ich finde es hier ganz gemütlich«, sagte ich. Ich blickte zu Phil. Mein Freund schwenkte den Ausleger, an dem der Flaschenzug hing, vorsichtig nach links.
    Ich pendelte durch die Luft und streckte die Hand aus. Meine Finger berührten den Stoff seines Hemdes.
    In diesem Augenblick pfiff eine Kugel an mir vorbei. Ich spürte den Luftzug.
    ***
    »Rück die Schlüssel zum Tresor heraus! Uns interessieren die kleinen Goldbarren«, befahl der Hakennasige Percy Houtton. »Los, Pierre, zeig ihm die Tommy-Gun einmal aus der Nähe. Ich glaube, dieser Nachtwächter ist kurzsichtig.«
    Der mit Pierre Angeredete versetzte Houtton einen Stoß. Der Wächter taumelte zurück.
    »Also, hast du es dir überlegt? Wo ist der Schlüssel?« fragte der Gangster.
    »Ich habe keinen Schlüssel«, entgegnete Houtton tonlos, »hier ist nur das Goldbarrenlager.«
    »Okay. Dann laßt uns aufladen. Du wirst die Tür öffnen und mit zupacken. Mit dreißig, vierzig Goldbarren sind wir schon zufrieden.«
    Zwei Schritte hinter Percy Houtton befand sich auf dem Boden ein Alarmknopf. Er war mit dem Fuß zu bedienen.
    Der Wächter stand unentschlossen. Dann machte er einen Schritt rückwärts.
    Der Hakennasige erkannte Percy Houttons Absicht. Sein Finger am Abzug der Tommy Gun krümmte sich.
    Ein Feuerstoß warf den Wächter von den Beinen.
    Percy Houtton fiel auf den Rücken.
    Genau auf die Alarmanlage.
    Über der Tür leuchtete rotes Licht auf.
    Mit einem gezielten Schuß blies Pierre die rote Lampe aus. Er schloß die Tür auf und gab ihr mit dem Fuß einen Stoß.
    Im gleichen Augenblick rollte der Lastwagen noch einige Yard weiter zurück.
    »Wir haben Zeit, Boys. Die paar Goldbarren werden wir in Seelenruhe auf laden. Los, ’ran! So schnell kriegt ihr die Gelegenheit nicht wieder, Millionär zu werden.«
    ***
    Die Kugel schlug Funken aus dem Stein. Der Querschläger surrte an meiner Nase vorbei.
    Die zweite Kugel traf. Der Mann im blauen Hemd sackte zusammen.
    Der Stoff rutschte mir aus den Fingern. Der Junge riß die Augen auf. Seine Arme schlugen nach vorn, er verlor das Gleichgewicht und stürzte in die Tiefe.
    Die Menschen unter mir schrien auf.
    Jetzt bemerkte ich das Geheul von zwei Polizeisirenen. Die Wagen kamen von links. Denn die 52. Straße ist

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