0348 - Er raubte 13 Kisten Gold
ich dich kenne. Du bist der verdammte Bulle, dieser Schnüffler vom FBI.«
»Ich bewundere deinen Scharfsinn. Mit wem hast du gesprochen. Wie heißt euer Boß?«
»Das werde ich dir nicht unter die Nase binden.«
»Und der Mord im Goldbarrenlager? Weißt du, was auf Raubmord steht? Der Elektrische Stuhl.«
Plötzlich spürte ich die Gegenwart eines Dritten in diesem Zimmer. Blitzschnell wirbelte ich herum.
Ich starrte in das wütende Gesicht eines dunkelhäutigen Mannes, der einen halben Kopf größer war als ich. Er schwang einen Tonkrug in der Hand und schlug zu. Ich warf mich zur Seite. Trotzdem konnte ich nicht verhindern, daß der Krug auf meine rechte Schulter krachte.
Ich ließ die Smith and Wesson zu Boden platschen. Meine rechte Hand war völlig gefühllos. Der Riese hechtete auf mich zu. Ich wich einen Schritt zurück, schlug einen Haken mit der linken Faust.
Der Schlag erwischte den Mann genau am Kinn. Er fiel zu Boden und streckte drei Arme vor.
Pierre Gascon griff mich von hinten an und hieb mir gegen die Schläfe. Ich schlug ihm einen Haken auf die Nase.
Dann drehten sich farbige Kreise vor meinen Augen. Ich atmete tief durch. Trotzdem schlug ich der Länge nach hin. Um mich war plötzlich finstere Nacht.
***
»Können Sie nicht schneller fahren?« fragte Phil den Mann in dem Taxi.
Der Chauffeur trat das Gaspedal durch. Das Taxi sauste durch die Straßen von Hamilton.
»Wir müssen in fünf Minuten, also um 23.15 Uhr, an der Kontrollstation sein«, sagte Phil.
'Nach sechs Minuten tauchte die Kontrollstation vor ihnen auf.
Phil ließ den Wagen bis ans Haupttor fahren. Er zückte seinen Ausweis, verlangte die Leute vom CIC und mich zu sprechen.
Der Pförtner stellte eine Verbindung her mit dem Büro des CIC. Von da erhielt Phil die Nachricht, daß ich mich nicht mehr auf dem Gelände befand. James Jules sei gefaßt, Pierre Gascon jedoch entkommen.
Vor der Aktion hatte ich unserem Chef in New York alles haarklein erklärt.
Phil sprang wieder in das Taxi und nannte dem Fahrer eine Straße in Hamilton. Phil wußte, wo er mich zu suchen hatte.
***
»Das hast du wohl nicht erwartet, wie?« röhrte eine Stimme. Ich versuchte die Augen aufzuschlagen. Zentnersäcke schienen auf meinen Lidern zu liegen.
»He, ich rede mit dir, Bulle«, knurrte Pierre Gascon. Ich blinzelte in das Gesicht des Gangsters über mir. Kälte kroch meinen Rücken hoch. Ich lag auf dem Boden, an Händen und Füßen gefesselt.
»Mit Leuten von deiner Sorte machen wir kurzen Prozeß«, sagte Gascon.
Ich reckte den Kopf zur Seite, um den vierten Mann aus Giovettis Gang zu sehen. Aber der Kerl hatte sich wieder zurückgezogen.
»Du weißt, was es heißt, einen Menschen umzubringen«, erwiderte ich. »Dann ist die Hölle los. Dann hast du keinen ruhigen Tag mehr, Gascon.«
»Deine Drohungen schrecken mich nicht«, knurrte er böse und versetzte mir mit dem Fuß einen Tritt in die Rippen. Ich biß die Zähne aufeinander. Die Chancen standen eins zu tausend gegen mich. Aber ich ließ mich nicht einschüchtern.
»Ich an deiner Stelle würde es mir sehr genau überlegen. Im ,Bobo‘ beispielsweise warst du viel einsichtiger«, sagte ich.
»Das bereue ich heute noch, G-man.«
»Du hast ausgespielt, Gascon. Du kannst deine Haut nur retten, wenn du sagst, wer dein Boß ist.«
»Das sollte dir wohl so passen, Bulle.«
»Deine Chancen sind minimal. James Jules sitzt hinter Gittern, Giovetti ebenfalls. Wenn du nicht plauderst, dann werden die anderen reden. Denn Giovetti hat eine Menge gutzumachen, wenn er nur annähernd an lebenslänglich herankommen will. Und Typen wie James Jules können ohnehin nicht dichthalten. Also?«
Er stand über mir und hantierte mit meiner Pistole herum. Dann glitt ein satanisches Grinsen über sein Gesicht. Er beugte sich zu mir herunter.
»Wie wäre es, G-man, wenn du dich mit der eigenen Pistole…«, zischte er.
»Hast du schon einmal einen gesehen, der an Händen und Füßen gefesselt ist und sich erschießt?« fragte ich.
Pierre Gascon warf einen Blick zur Nische hin, die ich nicht sehen konnte. Der Vorhang bewegte sich. Für Sekunden trat der Bursche, der mir den Tonkrug auf die Schulter geschmettert hatte, in mein Blickfeld. Er balancierte eine Kanne Kaffee. Die beiden mußten sich verhältnismäßig sicher Vorkommen in ihrem Versteck.
Plötzlich drehten beide wie auf Kommando das Gesicht zum Kurzwellensender. Eine rote Lampe leuchtete auf.
»Da ist er wieder«, sagte Gascon, »ich
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